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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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war.«
    »Glaub, was du willst.« Ich legte auf und atmete aus.
    Der Kampfpudel bedachte mich mit einem verwirrten Blick.
    »Ich habe mich in einen Dummkopf verliebt.«
    Der Hund legte den Kopf schief.
    »Wart’s ab, bis er merkt, dass ich ihn aus seinem Schlampenboudoir ausgesperrt habe.«
    Der Pudel winselte leise.
    »Ich will keine Kritik von dir hören. Wenn du es schaffst, einen Tag lang nicht zu kotzen oder mein Haus zu verwüsten, höre ich mir vielleicht an, was du zu sagen hast. Bis dahin behalt deine Ansichten bitte für dich.«
    Ich ließ mich ins Bett zurückfallen und deckte mir den Kopf mit einem Kissen zu. Ich hatte soeben eine Unterhaltung mit einem Pudel geführt und ihm vorgeworfen, mich zu kritisieren. Curran hatte mich endgültig in den Wahnsinn getrieben.

Kapitel 14
    I ch wachte früh auf und lag noch etwa zehn Minuten lang im Bett, während ich über verschiedene Möglichkeiten nachdachte, wie ich Curran umbringen konnte. Leider musste ich meine Jagd auf Steel Mary fortsetzen. Also erhob ich mich aus dem Bett und zog mich an.
    Draußen war die Welt völlig weiß geworden. Der Schneefall schien eingesetzt zu haben, nachdem ich nach Hause gekommen war, und nun war der Asphalt von mindestens zehn Zentimetern Pulverschnee bedeckt. Dicke graue Wolken erstickten den Himmel. Die Kälte brannte auf meiner Gesichtshaut. Der Winter hatte Atlanta gepackt und fest zugebissen.
    Ich sah den Kampfpudel an. »Ist dir kalt?«
    Er wackelte mit dem geschorenen Hintern.
    Ich ging wieder hinein und zog ein weiteres T-Shirt unter meinem Rollkragenpullover und darüber ein grünes Sweatshirt an. Zusammen mit meinem alten Umhang würden die Stoffschichten mich schon warmhalten. Als Nächstes holte ich einen alten, löchrigen Pulli aus dem Schrank, schnitt die Ärmel ab und zwängte den Pudel hinein. Da ich ihn hatte scheren lassen, musste ich nun für ein künstliches Fell sorgen. Darin sah er … süß aus. Manche Leute hielten sich einen fiesen Dobermann. Ich hatte einen geschorenen Kampfpudel in schwarzem Pulli. Sein Image als Ausgeburt der Hölle hatte jetzt schwer Schlagseite, aber wenigstens würde er jetzt nicht frieren.
    Wir machten uns auf den Weg zum Orden. Der Schnee knirschte unter meinen Stiefeln. Saiman war zweifellos begeistert. Als Eisriese lebte er im Winter richtig auf. Für mich bedeutete der Winter hohe Heizrechnungen, leichte Mahlzeiten und Frostbeulen, während ich versuchte, die Schneewehen zu bezwingen. Je kälter es wurde, desto mehr mittellose Menschen würden sterben.
    Wir bogen in eine schmale Seitenstraße zwischen zwei Reihen altersschwacher Bürogebäude ein. Hier hatte die Magie hart zugeschlagen. Manche Häuser waren eingestürzt und hatten ihre Trümmer in Form großer Haufen aus Ziegelsteinen und Mörtel über die Straße verstreut. Andere schienen unmittelbar vor dem Kollaps zu stehen – sie hatten sich bereits geneigt, waren aber noch nicht willig, sich vollends fallen zu lassen. Wenn hier alles eingestürzt war, würde die Stadt die Ruinen wegräumen und Neubauten errichten. Diese Straße war dem Capitol zu nahe, um für längere Zeit ungenutzt zu bleiben.
    Hinter der Ecke ließ sich eine männliche Stimme vernehmen. »… erst zahlen, dann weitergehen.«
    Ein Hinterhalt. Ich legte einen Zahn zu und ging um den Trümmerhaufen herum.
    Zwei Männer und eine Frau hatten eine ältere Frau an einer Betonmauer in die Enge getrieben. Alle drei hatten den vertrauten hungrigen Blick in den Augen. Keine professionellen Schläger, sondern einfach Opportunisten. Sie hatten leichte Beute entdeckt und probierten ihr Glück. Sehr schlechte Idee.
    Die ältere Frau sah mich. Sie war klein und stämmig und in ein dunkles Gewand gehüllt. Ein indigoblauer Netzschleier bedeckte ihr dunkles Haar und die Stirn. Aus einem Gesicht mit walnussbrauner Färbung blickten mich zwei tief liegende Augen an. Sie zeigte keine Regung. Keine Furcht. Keine Besorgnis.
    Ich ging auf die Gruppe zu. Der Kampfpudel trottete amüsiert neben mir her.
    »Hier ist unser Revier!«, blaffte die jüngere Frau.
    »Falsch gedacht. Das hier ist mein Revier.«
    Die Schläger fuhren zu mir herum.
    »Also … Sie belästigen Personen auf meinem Territorium, was bedeutet, dass Sie mir ein Entgelt schuldig sind. Ein paar Finger dürften genügen. Meldet sich jemand freiwillig?«
    Der kleinere Schläger zog ein Bowiemesser aus einer Scheide an seiner Hüfte.
    Ich ging unbeirrt weiter. »Das ist ein Fehler.«
    Der Schläger duckte

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