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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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weitergeleitet.«
    »Nimmst du Verstärkung mit?«
    »Nein«, erwiderte er. Er nannte mir keinen Grund dafür, aber ich kannte die Gründe auch so: sein Wort, sein Stolz, seine Pflicht und der Umstand, dass der Upir Derek in diesem Falle töten würde. Und jeder dieser Gründe hätte gereicht.
    Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen. »Wie spät ist es?«
    »Kurz nach zwölf.«
    Die Patrouillen hatten mich um sieben Uhr morgens aufgegriffen, und ich war so gegen acht ins Bett gegangen, also hatte ich bisher etwa vier Stunden Schlaf bekommen. »Wann müssen wir los?«
    »Heute Abend um halb acht.«
    Ich legte mich wieder hin, zog mir die Decke unters Kinn und gähnte. »Prima, dann weck mich um sieben.«
    »Dann kommst du also mit?«
    »Hattest du erwartet, dass ich mich stattdessen hier verstecke?«
    »Er hat dich als ›die kleine Zwischenmahlzeit‹ bezeichnet.«
    »Er ist halt ein Schatz.«
    »Und er redet die ganze Zeit davon, wie er es mit dir treiben wird.«
    Ich hob den Kopf gerade genug, um ihn anzusehen. »Curran, was erwartest du von mir?«
    »Warum will er sich unbedingt mit dir paaren?«
    »Ich bin halt gut im Bett. Und jetzt lass mich bitte in Ruhe.«
    Curran wischte die Bemerkung beiseite. »Ich will wissen, weshalb er so scharf drauf ist, dich zu schwängern.«
    »Woher soll ich das wissen?«, erwiderte ich. »Vielleicht geilt ihn die Vorstellung auf, wie er mein Kind dann quälen kann. Ich hatte erst vier Stunden Schlaf. Ich brauche noch mindestens vier Stunden mehr, Curran. Geh jetzt, bitte.«
    »Ich werde es schon noch herausfinden.« Wie er das sagte, klang es wie eine Drohung.
    »Du interpretierst da zu viel hinein.«
    Er löste sich von der Wand. »Wie finde ich den Einzelkämpfer?«
    »Er wird in ein paar Stunden wieder hier sein. Bitte nehmt ihm diesmal nicht die Waffen ab. Er kommt aus freien Stücken.«
    Curran ging hinaus. Ich atmete tief durch und gab mir Mühe, wieder einzuschlafen.
    Nick kam um zwanzig vor vier zur Tür herein. Ich war schon wach und zog mir gerade die Stiefel an.
    Er schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Seine Bartstoppeln waren nachgewachsen, und sein Haar sah wieder fettig aus.
    »Was hast du denn mit deinem Haar gemacht?«
    »Staub, Haargel und ein, zwei Tröpfchen Waffenöl.«
    »Schon mal daran gedacht, dir das Rezept patentieren zu lassen?«
    »Nein.«
    Ich erhob mich. Er verschloss die Tür und zog aus seinem Trenchcoat eine Lederrolle hervor. Er legte sie auf den Tisch, löste die Schnur, die sie zusammenhielt, und rollte sie mit einem Fingerschnippen auseinander. Daraufhin kamen zwei gelbliche Klingen zum Vorschein, die eine knapp dreißig, die andere etwa zwanzig Zentimeter lang. Ich nahm mir die Längere. Sie war aus einem halbierten menschlichen Oberschenkelknochen herausgefeilt, und in der Mitte der Klinge verlief eine Rinne, in der sich ursprünglich das Knochenmark befunden hatte.
    »Zu schwer«, murmelte ich.
    »Und zerbrechlich«, erwiderte er leise. »Mir sind schon vier davon abgebrochen.«
    »Wieso hattest du keine dabei, als du mit Bono um Derek gekämpft hast?«
    Seine Augen blitzten. »Ich hatte eine dabei. Aber sie ist mir im Mantel zerbrochen, als er mir einen Tritt verpasst hat.«
    Ich fuhr mit dem Finger an den Klingen entlang. Wenn man bedachte, wie wenig Zeit er gehabt hatte, waren sie sehr gut gemacht.
    »Aber mit der hier komme ich nicht nahe genug an ihn ran.« Ich legte die lange Klinge wieder fort und nahm mir die kleinere. Mit der konnte ich dem Upir nahe kommen. Sehr nahe.
    »Es muss beim ersten Mal klappen«, sagte Nick.
    Ich nickte und steckte die Klinge in meine Messerscheide.
    »Hast du die Kapsel noch?«, fragte er.
    Ich nickte.
    »Hast du immer noch vor, sie zu nutzen?«
    Meine Hand fuhr unwillkürlich in meine Tasche, um das tröstliche Gewicht der Kapsel zu ertasten. Im Grunde meines Herzens wusste ich, dass ich sie nicht nutzen würde. Ich würde bis zum bitteren Ende kämpfen, würde mich wehren, bis dem Upir nichts anderes mehr übrig blieb, als mich in Stücke zu reißen. Wenn es sein musste, würde ich ihn dazu bringen, mich zu töten. Letztlich war ich ja auch nur ein Mensch. So schwer konnte das nicht sein.
    Ich sah zu Nick hinüber, und mir wurde klar, dass er ganz genau wusste, was ich dachte. »Nur wenn mir keine andere Wahl bleibt«, erwiderte ich.
    Ich ritt auf einem Pferd des Rudels, einem kräftigen, braunen Hengst. Er hieb mit seinen Hufen auf den Boden ein, als glaubte er, dort lägen unter einer dünnen

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