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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Wolf regte sich. »Wir nehmen keine Befehle von –«
    Der Ältere schnitt ihm das Wort ab. »Komm!«
    Sie gingen hinaus und nahmen den Jaguar mit.
    Ich ging zu den beiden ineinander verkeilten Männern, ergriff ganz vorsichtig Currans rechtes Handgelenk und zog ein wenig daran. »Lass los, Curran, bitte, lass los. Komm, du bist wütend auf mich, nicht auf ihn. Lass los.«
    Ganz langsam wich die Anspannung aus seinem Gesicht. Das goldene Feuer verlosch. Seine Finger lösten sich, und die beiden Männer trennten sich voneinander.
    Mahon schnaufte wie ein ausgelaugter Ackergaul. »Du bist schlecht für meinen Blutdruck«, sagte er zu mir.
    Ich zuckte die Achseln und wies mit einer Kopfbewegung auf Curran. »Für seinen bin ich noch viel schlechter.«
    »Du bist abgehauen«, sagte Curran. »Du wusstest, wie wichtig das ist, trotzdem bist du abgehauen.«
    »Nick weiß, wie man den Upir töten kann. Er braucht dafür eine bestimmte Waffe, und du wolltest ihn nicht rauslassen«, erwiderte ich.
    »Und wenn der Upir dich draußen erwischt hätte, was hättest du dann gemacht?«
    Ich nahm eine kleine Kapsel, die Nick mir aus meiner Tasche mitgebracht hatte, und zeigte sie ihm. Sie war etwa so groß wie eine Walnuss, aus Metall und hatte genau die richtigen Maße, um sich perfekt in meine Handfläche zu schmiegen. Ich drückte vorsichtig auf die Seiten, und drei Stacheln schossen aus der Kapsel hervor. Sie glänzten feucht.
    »Blausäure«, erklärte ich.
    »Damit kannst du ihn nicht töten.« Curran verzog das Gesicht.
    »Das ist nicht für ihn bestimmt. Sondern für mich.«
    Die beiden starrten mich an.
    »Es sind Menschen ums Leben gekommen«, sagte ich. »Und er hat nur gelacht. Und alles, was ich tun konnte, war dazusitzen und mich meiner Sicherheit zu erfreuen.«
    Curran knurrte. »Glaubst du etwa, für mich wäre das einfach?«
    »Nein. Aber du bist so was gewöhnt. Du hast Erfahrung damit, Verantwortung für das Leben anderer Menschen zu tragen. Ich nicht. Ich will nicht, dass meinetwegen andere Menschen sterben. Und ich wate jetzt schon bis zu den Knien im Blut.«
    »Ich musste drei Patrouillen losschicken«, erwiderte Curran. »Nur deinetwegen. Es ist dabei niemand ums Leben gekommen, aber das hätte leicht passieren können. Und das alles nur, weil du es nicht ertragen konntest, mal ein paar Minuten nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.«
    »Du bist doch wirklich ein dummes Arschloch.«
    »Und du kannst mich mal. Aber kreuzweise.«
    Ich begann zu schnuppern. »Was ist das für ein Gestank? Ah, warte mal, das bist ja du. Du stinkst. Hast du ein Stinktier gefressen, oder ist das dein normaler, eigener Geruch?«
    »Das reicht!«, brüllte Mahon und brachte uns beide damit zum Schweigen. »Ihr führt euch auf wie Kleinkinder. Curran, du hast deine Meditation verpasst, und du hast sie dringend nötig. Kate, in deinem Zimmer hängt ein Sandsack. Benutze ihn.«
    »Und wieso muss ich einen Sandsack boxen, während er meditiert?«, murmelte ich auf dem Weg nach draußen.
    »Weil er diese Säcke immer kaputt haut, wenn er es versucht«, erwiderte Mahon.
    Ich war schon fast bei meinem Zimmer angelangt, als mir auffiel, dass ich Mahon einfach so gehorcht hatte. Er hatte diese väterliche Gabe, die mich jedes Mal aus dem Konzept brachte. Es gab dagegen keine Gegenwehr, zumindest kannte ich keine. Er hatte das aber nicht eingesetzt, als er mit Curran gerungen hatte. Ich versuchte, daraus schlau zu werden, während ich pflichtgetreu auf den Sandsack einschlug. Meine Schläge wirkten ziemlich lächerlich. Und schnell meldete sich die Erschöpfung. Nach nur zwanzig Minuten gab ich es auf, duschte schnell und fiel dann auf mein Bett, ohne eine Antwort gefunden zu haben.

Kapitel 10
    J emand stand über mir. Ich schlug die Augen auf, und das Erste, was ich sah, war Currans Gesicht. Er lehnte an der Wand neben dem Bett und sah mich an.
    »Was?«
    »Er hat angerufen«, sagte Curran.
    Ich setzte mich auf. »Er will einen Kampf?«
    »Ja. Er hat Derek sprechen lassen. Er hat dem Jungen die Beine gebrochen und hält ihn jetzt in Beinschienen fest, damit die Beine nicht wieder zusammenwachsen können.«
    Das wurde ja immer besser. »Hat Bono dir irgendwelche Bedingungen genannt?«
    »Der Einzelkämpfer, du und ich. Heute Abend.«
    Wie nett. Eine kleine Party für die drei Leute ganz oben auf der Abschussliste des Upirs. »Und wo?«
    »Am südöstlichen Ende der Erdstrahlenader. Er hat gesagt, von dort würden wir

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