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Stadt der Lüste

Stadt der Lüste

Titel: Stadt der Lüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mariah Greene
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eher wie eine exklusive Cocktailbar. Zu beiden Seiten befanden sich gut ausgestattete Bars, an denen attraktive Barkeeper mit Weste und Fliege Drinks servierten. Es waren gerade so viele Gäste da, dass der Raum angenehm gefüllt, aber nicht zu voll erschien. Emma spürte, dass sie die Blicke der Anwesenden auf sich zog. Sie strich mit einer Hand wie beiläufig über ihr Kleid, ging auf die Bar zu und setzte sich auf einen Hocker. Sofort stand einer der Barkeeper vor ihr und blickte sie fragend an.
    »Champagner«, sagte sie.
    Kurz darauf nippte sie an ihrem Glas und fragte sich, wie lange sie wohl warten musste. Musik lag in der Luft wie feines Parfüm und webte einen perfekten Klangteppich.
    »Hi«, sagte eine Stimme hinter ihr.
    Emma wandte sich um und musterte ihn. Er würde seinen Zweck erfüllen.
    »Hi«, erwiderte sie.
    »Ich habe Sie hier noch nie gesehen.«
    Emma hätte am liebsten etwas Bissiges erwidert, hielt sich aber zurück. Schließlich war sie nicht hier, um eine interessante oder gar originelle Unterhaltung zu führen.
    »Ich gehe nicht oft aus«, entgegnete sie stattdessen.
    »Das kann ich kaum glauben. Mein Name ist Kim«, sagte er.
    »Hallo, Kim. Ich bin Emma.«
    »Somit hätten wir uns also vorgestellt. Darf ich Ihnen einen Drink spendieren?«
    Emma hielt ihre zu drei Vierteln volle Sektflöte hoch, um anzudeuten, dass sie bestens versorgt war, und für einen kurzen Moment wurde ihr Gegenüber unsicher. Da sie ihn jedoch nicht verschrecken wollte, nahm sie einen absichtlich langen und sinnlichen Schluck und fuhr mit der Zunge über den Rand des Glases.
    »Champagner«, wies sie ihn an.
    Er gab einem Barkeeper ein Zeichen, und Emma sah ein goldenes Kettchen unter dem Ärmel seines Jacketts aufblitzen. Sie schätzte ihn auf Anfang vierzig, obwohl er versuchte, als Ende dreißig durchzugehen. Seine Bräunewar künstlich, sein Lächeln eine Hommage an seinen Zahnarzt, und seine Haare waren gefärbt und sorgfältig nach hinten gekämmt. Trotz allem sah er gut aus, besaß makellose Haut und eine kräftige Statur. Emma wollte nicht darüber spekulieren, wie viel Arbeit er in sein Äußeres steckte. Selbst die Art, wie er auf dem Barhocker saß, hatte etwas Eitles, seine Bewegungen waren wie die eines Tänzers oder Magiers. Ein heterosexueller Mann, der wahrscheinlich mehr Haarpflegeprodukte benutzte als sie selbst. Das kam nicht oft vor. Doch schließlich hatte sie in ihr Aussehen heute Abend selbst viel Arbeit gesteckt, und das nur aus einem einzigen Grund: um auf diesem Barhocker zu sitzen, dem Mann ihr gegenüber ihr nacktes Bein entgegenzustrecken und an ihrem zweiten Glas Champagner zu nippen.
    »Was machen Sie beruflich?«
    »Ist das wichtig?«
    »Nur, wenn Sie es für wichtig halten.«
    »Es ist nicht wichtig.«
    »Wie Sie meinen. Ich arbeite für eine Fernsehgesellschaft und verdiene viel zu viel Geld.«
    Offenbar wollte er sie beeindrucken. Emma setzte den gewünschten Gesichtsausdruck auf und blickte ihm direkt in die Augen, um ihn weiter anzustacheln. Er gehört zu der Art von Männern, die solch ein Signal erkennen, dachte sie, und tatsächlich legte er kurz darauf die Hand auf ihren Oberschenkel, strich über ihre weiche Haut und arbeitete sich langsam bis zum Saum des Kleides hoch. Ihre Beine waren frisch rasiert und daher besonders empfänglich für seine Berührung, die ein leichtes Prickeln verursachte.
    »Möchten Sie tanzen?«, fragte er.
    »Nein.« Sie beugte sich zu ihm, legte eine Hand auf sein Bein und flüsterte in sein Ohr: »Ich möchte ficken.«
    Emma lehnte sich langsam wieder zurück und genoss seinen konsternierten Gesichtsausdruck. Offensichtlich war Kim der Auffassung, dass
er
diesen Vorschlag hätte machen sollen.
    »Wo?«, war alles, was er noch herausbekam.
    »Ich habe eine Limousine.«
    »Wirklich?«, fragte er überrascht.
    »Ich lasse sie vorfahren. Komm.«
    Emma stand auf, griff nach seiner Hand und führte ihn aus dem Club hinaus zu der Garderobe am Fuß der Treppe. Sie reichte dem Garderobier Jacksons Karte und bat ihn, das Auto zu rufen.
    Als sie in die Nacht hinaustraten, wartete der Wagen bereits auf sie. Die Lampen unter dem Vorzelt des Clubs beleuchteten die erwartungsvollen Gesichter derer, die in der Schlange vor dem Eingang standen. Jackson hielt ihnen die Tür auf und verzog keine Miene, als Kim in die Limousine stieg. Emma lächelte der Chauffeurin zu.
    »Ich habe die Trennscheibe hochgefahren, Miss Fox«, sagte Jackson und erwiderte Emmas

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