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Stadt der Lüste

Stadt der Lüste

Titel: Stadt der Lüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mariah Greene
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Stunde dort.«
    Eine weitere halbe Stunde später ignorierte Emma den Protest der Jungs und verabschiedete sich vor »The Garden«, der Damenabteilung von Hamiltons, zu der Männer keinen Zutritt hatten.
    »Das ist nicht fair!«, jammerte Neil.
    »Das ist wie bei euren Schwulenkneipen, in die ich auch nicht reindarf«, konterte Emma.
    »Wenn du diese Hose trägst, kommst du vielleicht doch rein«, erwiderte Neil und zog an dem straff sitzenden Leder. Schließlich beschlossen sie, sich in der Herrenabteilung im Erdgeschoss wiederzutreffen.
    Nach einer Stunde trat Emma die Stufen der Steintreppe hinab, die ins Erdgeschoss führte. Neil und Tom hatten sich getrennt. Tom begutachtete gerade eine Jacke von Timberland, Neil war in der Donna-Karan-Abteilung.
    »Für dieses Jackett würde ich töten«, rief Neil Emma leise entgegen. »Es ist aus der Kollektion, nicht von DKNY. Das macht einen großen Unterschied«, belehrte er sie. »Vielleicht hat sogar Donna selbst diesen Stoff berührt. Stell dir das mal vor!«
    Emma warf einen Blick auf das Preisschild. »Soll ich es für dich kaufen?«, fragte sie.
    »Sei doch nicht albern«, entgegnete Neil schnell.
    Geld veränderte einiges. Egal, wie sehr sie sich einzureden versuchte, dass alles beim Alten war – das war esnicht. Das Leben der meisten Menschen schien eine Jagd nach materiellem Wohlstand zu sein, den sie schon sehr früh erreicht hatte. Sie hätte Neil und Tom genug Geld geben können, damit diese sich nie wieder Gedanken um die Zukunft machen mussten, aber sie wusste, dass die beiden das niemals annehmen würden. Sie bezahlten ihr weiterhin die Miete für das Haus, obwohl Emma sie gebeten hatte, damit aufzuhören. Sie zahlte das Geld daher auf ein Sparkonto ein, das sie eigens dafür eröffnet hatte. Geld spielte immer eine Rolle, ganz egal, ob es um die Miete, ein teures Jackett oder auch nur eine Rechnung im Restaurant ging. Emma war vernünftig genug, dies zu akzeptieren.
    »Und, gibt es einen Glücklichen, der deine Aufmerksamkeit erregt hat?«, fragte sie Neil.
    »Was hat Tom dir erzählt?«
    »Nichts, was ich nicht schon längst wüsste, du kleiner Schlingel. Hallo? Du unterhältst dich hier gerade mit Emma Fox.«
    Sie sprach die letzten Worte mit übertriebenem New Yorker Akzent aus.
    »Protz hier nicht so mit deinem New Yorker Akzent herum. Der da drüben, wenn du es unbedingt wissen willst.«
    »Hetero«, sagte Emma mit absoluter Gewissheit in der Stimme.
    »In der Donna-Karan-Abteilung?«
    »Ausnahmen bestätigen die Regel«, erwiderte Emma.
    »Mit wem schläfst du gerade?«, fragte er aus heiterem Himmel, während sie Hemden von Jean Paul Gaultier betrachteten.
    »Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich mit jemandem schlafe?«
    »Emma! Lederhosen, Gothic-Make-up, dein federnder Gang. Du triffst dich definitiv mit jemandem. Das sehe ich doch sofort. Sollen wir mal ein paar der Jungs hier fragen, ob sie das genauso sehen?«
    Emma hielt ihn am Arm zurück. Neil wäre sicherlich nur allzu gern zu einem der Verkäufer gegangen, um ihn nach seiner Meinung zu fragen.
    »Du bist eine blöde Kuh«, schalt sie ihn.
    »Aber ich habe recht, oder nicht?«
    Sein Gesicht strahlte voller Selbstzufriedenheit.
    »Vielleicht.«
    »Ich will Einzelheiten wissen. Schnell, bevor Tom kommt. Du weißt ja, er ist manchmal etwas prüde.«
    Emma sah zu Tom hinüber, der inzwischen eine andere Timberland-Jacke in der Hand hielt.
    »Ich glaube, er ist noch für eine Weile beschäftigt«, sagte sie. »Na schön. Ich habe ihn über die Agentur kennengelernt. Seine Eltern wollen ihm eine Wohnung mieten.«
    »Seine Eltern? Emma, du triffst dich doch nicht etwa mit Macaulay Culkin, oder?«
    »Er heißt Matt und ist zweiundzwanzig.«
    Neil griff nach ihrer Schulter und tat so, als würde er ohnmächtig werden.
    »Das genügt. Wenn du mir noch mehr erzählst, machst du es nur kaputt. Bestimmt ist er einfach zuckersüß. Er muss es sein, wenn du ihm hinterherrennst.«
    »Wer sagt, dass ich ihm hinterherrenne?«, fragte Emma gespielt entrüstet.
    »Deine ganze Ausstrahlung verrät es. Ist er gut im Bett?«
    »Du kommst ziemlich schnell zur Sache, was? Name, Alter, gut im Bett?«
    »Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Manchmal sind selbst Name und Alter unwichtig. Aber wie auch immer, du bist meiner Frage ausgewichen.«
    »Er ist weit mehr als nur ein guter Fick.«
    »Vielleicht sollten wir hier nach einem Hochzeitstisch fragen. Und Tom wird Brautjungfer.«
    Neil hielt eine Unterhose mit

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