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Stadt der Lüste

Stadt der Lüste

Titel: Stadt der Lüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mariah Greene
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Sicherheitsnetz ist das wahrhaftig keine Heldentat. Eher eine Laune.«
    »Wie schrecklich! Das bedeutet ja, dass du eigentlich gar keinen Grund mehr zum Aufstehen hast.«
    »Doch, momentan gefällt es mir nämlich ganz gut in der Immobilienbranche.«
    »Das ist ein ziemlich hartes Geschäft, oder?«, fragte Tom.
    »Nicht in dem Sektor, den Lomax bedient. Vermietungen und Verkäufe von Luxuswohnungen bringen eine ganze Menge Geld ein.«
    »Aber du könntest dir nicht vorstellen, für immer dort zu arbeiten.«
    Tom stellte keine Frage, sondern schien vielmehr Emmas Gedanken auszusprechen. Während er auf eine Erwiderung wartete, betrachtete er sie nachdenklich und strich über seinen Schnurrbart.
    »Nein. Ich werde nur so lange bei Lomax arbeiten, bis ich sicher bin, dass alles seine Ordnung hat. Irgendetwas kommt mir nämlich seltsam vor.«
    »Und das wäre?«
    »Ich kann nur vage Vermutungen anstellen. Ich glaube, dass bei den Finanzdaten irgendetwas faul ist, aber ich weiß nicht genug, um genau sagen zu können, was.«
    »Sie wollen dein Geld, ohne dir reinen Wein einzuschenken? Klingt wie mein Job bei der Bank.«
    »Mir fällt es schwer, mit der Eigentümerin der Agentur darüber zu sprechen. Schließlich habe ich keine Beweise, sondern einfach nur ein ungutes Gefühl. Womöglich finde ich überhaupt nichts, selbst wenn ich Zugang zu den Unterlagen bekomme.«
    »Wonach suchst du denn genau?«
    »Nach den Kleinigkeiten, wie immer.«
    »Hast du jemanden im Verdacht?«
    Emma seufzte. »Nein.«
    »Hört sich tatsächlich nicht so an, als hättest du etwas Konkretes vorzuweisen, Mutter«, sagte Tom und tätschelte ihre Hand. »Wer könnte es denn sein?«
    »Catherine auf keinen Fall. Es ist ihre Agentur, sie würde sich also nur selbst bestehlen. Es muss einer der leitenden Angestellten sein, die anderen haben kaum Zugang zu wichtigen Informationen.«
    »Und wie viele leitende Angestellte gibt es dort?«
    »Nur drei. Ein Miststück, einen Schwachkopf und Mutter Teresa.«
    Tom ignorierte ihre Spöttelei.
    »Ist einer von denen Teilhaber oder Partner in der Agentur?«
    »Nein. Bei Lomax herrschen klare Hierarchien. Sie sind lediglich gutbezahlte Angestellte, die jedes Quartal eine Provision, dazu eine verbesserte Altersvorsorge und Weihnachtsgeld erhalten. Das Übliche.«
    »Hat einer von ihnen noch andere Geschäftsinteressen?«, fragte Tom.
    Emma dachte an die Lebensläufe, die sie von Catherine erhalten hatte.
    »Einer führt zusammen mit seiner Frau ein Geschäft für Trockenblumen. Bei den anderen beiden bin ich mir nicht sicher. Worauf willst du hinaus, Tom?«
    »Du solltest die Sache mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Konzentrier dich nicht auf die Agentur, sondern auf die Mitarbeiter.«
    »Ich bin eine Investmentbankerin im Ruhestand, keine Privatdetektivin«, wandte sie ein.
    »Ich könnte bei allen Mitarbeitern eine Kreditwürdigkeitsprüfung durchführen«, schlug Tom vor.
    »Ist das legal?«, fragte Emma, obwohl sie die Antwort bereits kannte.
    »Ich könnte bei allen Mitarbeitern eine Kreditwürdigkeitsprüfung durchführen«, wiederholte Tom in genau demselben Tonfall.
    »Was benötigst du dafür?«
    »Name, Adresse und Postleitzahl. Falls du weißt, bei welcher Bank sie sind, umso besser, aber es ist nicht unbedingt notwendig.«
    »Könntest du mir auch eine Bankauskunft über Lomax besorgen?«
    »Zeigen sie dir etwa nicht einmal die Kontoauszüge?«, fragte Tom.
    »Die Angelegenheit ist ziemlich heikel, Tom. Ich will Catherine nicht wie eine Dampfwalze überrollen, und ich kann die Mitarbeiter in der Verwaltung auch nicht einfach nach Kontoauszügen fragen. Alle Informationen, die Catherine bekommt, werden speziell für sie zusammengestellt. Wie viele Firmenchefs kennst du, die sich die eigentlichen Informationsquellen ansehen?«
    »Sie sollte aber keine Angst haben, nach diesen Quellen zu fragen. Und du genauso wenig.«
    »Wenn es hart auf hart kommt, werde ich mich schon durchsetzen. Aber momentan halte ich es für besser, auf etwas unauffälligerem Wege Informationen zu sammeln«, beharrte Emma.
    »Ich verstehe. Auf diese Weise kannst du ein paar Leuten ein Messer in den Rücken rammen, bevor sie überhaupt merken, dass du hinter ihnen stehst.«
    »Du bist ganz schön ausgekocht, Tom.«
    »Das habe ich von dir gelernt, Mutter. Also – lass mir die Namen und Adressen zukommen. Sollen wir jetzt mal nachsehen, ob es bei Peter Jones noch ein paar Lampen gibt? Neil ist schon fast eine halbe

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