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Stadt der Masken strava1

Stadt der Masken strava1

Titel: Stadt der Masken strava1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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wieder. Aber das war nicht weiter schlimm. Er hatte den Gang mehrere Male benutzt und kannte ihn inzwischen gut genug, um sich im Dunkeln zur Duchessa hinüber zurechtzufinden. Trotzdem stellte er erleichtert fest, dass er immer noch den Merlino-Dolch im Gürtel hatte, da er nicht wusste, was ihn am anderen Ende erwarten würde.
    Hinter der Tür der Duchessa konnte er Stimmen hören und er zögerte kurz, bis er sicher war, dass eine davon Rodolfo gehörte. Vorsichtig drückte er die Tür auf und schon stand er im Mittelpunkt des Interesses.
    Rodolfo war offensichtlich erfreut ihn zu sehen. Obwohl er jetzt lächelte, fand Lucien, dass sein Meister sehr gealtert war, als ob in der kurzen Zeit während Luciens Abwesenheit viel passiert war, was ihm Sorgen bereitet hatte. Auch die Duchessa hieß ihn herzlich willkommen. Doch dann hatten sie ihm eine solche Menge zu erzählen, dass Lucien überwältigt war.
    »Man hat Arianna festgenommen?«, fragte er. »Darf ich sie besuchen?«
    »Warum nicht?«, sagte die Duchessa lachend. »In einer meiner Zellen werden die Stadtwachen am wenigsten nach dir suchen. Und sie muss dir sicher noch mehr erzählen.«
    »Ich bringe dich hin«, sagte Rodolfo. »Wir können durch den Ratssaal und über die Seufzerbrücke gehen. Doch lange kannst du nicht bleiben und wir müssen einen Weg finden, wie wir dich vor einem Prozess bewahren können.«
    »Meister Rudolphe«, sagte Dethridge, als der Stravagante in sein Laboratorium zurückkehrte. »Ich glaube, ich habe meine alte Welt wieder gefunden.«
    Er zeigte Rodolfo, was er mit seinem Spiegel angestellt hatte, und die beiden Stravaganti schauten auf einmal in Luciens Zimmer. Sie brauchten eine Weile, bis sie heraushatten, was es war, denn das Zimmer sah weder aus wie eines in Rodolfos Talia noch wie eines in Dethridges England, doch sie erkannten den schlafenden Jungen wieder.
    »So muss auch ich wohl ausgesehen haben, wenn ich hierher gereist bin«, sagte Dethridge. »Kein Wunder, dass man mich des Öfteren für tot gehalten hat. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich verstand, dass ich nur des Nachts reisen durfte.«
    »Faszinierend!« Rodolfo schlug dem alten Mann auf die Schulter. »Gut gemacht, Dottore, Ihr habt etwas sehr Bemerkenswertes erreicht – und vielleicht stellt es sich als sehr nützlich für die Bruderschaft heraus.«

    Der Rat von Bellezza hatte die kleineren Überschreitungen auf der Tagesordnung rasch abgehandelt. Jeder war begierig darauf, zur Hauptsache des Tages zu kommen. Bei Ratssitzungen waren der Senat und die Öffentlichkeit nicht zuge
    lassen, daher war Rodolfo nicht anwesend, genauso wenig wie Rinaldo di Chimici.
    Der hatte allerdings einen der Räte bestochen, damit er für ihn spionierte.
    Die Gefangene wurde hereingeführt und sah für jemand, der einige Tage in einer Zelle eingesperrt gewesen war, erstaunlich frisch und hübsch aus. Ein Zeuge –
    der Wirt aus der kleinen Taverne – wurde vorgeführt und sagte gegen sie aus.
    »Ja, ich habe sie am Verbotenen Tag gesehen«, berichtete er unwillig. »Sie war da und hat mit dem anderen, dem Jungen, Schokolade bei mir getrunken.«
    »Euer Gnaden, der Junge konnte noch nicht gefunden werden«, sagte der Anklä
    ger.
    »Gut, lassen wir den Jungen also beiseite«, erwiderte die Duchessa. Schon lange hatte ihr eine Ratssitzung nicht mehr solchen Spaß bereitet.
    »Ich werde jetzt beweisen, dass das Mädchen keine Bürgerin von Bellezza ist«, sagte der Ankläger. »Ruft Gianfranco Gasparini herein.«
    Gasparini wurde aufgerufen und vereidigt.
    »Signor Gasparini«, begann der Ankläger, »erzählt dem Rat, wo Ihr wohnt.«
    »Auf Torrone«, sagte Gianfranco. »Ich bin der Wärter der Basilika dort.«
    »Und kennt Ihr die Angeklagte?«, fragte der Ankläger.
    »Ja«, bestätigte Gianfranco. »Das ist meine Pflegetochter.«
    Arianna musste ihre Tränen unterdrücken. Es machte sie immer noch traurig, das zu hören. Ein Murmeln ging durch die Ratskammer.
    »Eure Pflegetochter?« Der Ankläger sah auf seine Unterlagen. »Wollt Ihr sagen, Ihr seid nicht der leibliche Vater des Mädchens?«
    »So ist es«, sagte Gianfranco. »Sie ist von mir und meiner Frau aufgezogen wor
    den, aber sie ist nicht unser leibliches Kind.«
    »Aber meine Informationen besagen, dass sie auf Torrone allgemein als die
    ›Tochter der lnsel‹ bekannt war, das einzige Kind, das dort seit Jahren geboren worden ist.«
    Gianfranco nickte. »Außer dass sie nicht dort geboren ist.«
    Das verursachte

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