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Stadt der Schuld

Stadt der Schuld

Titel: Stadt der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva-Ruth Landys
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ist ja nie zu spät, alte Gewohnheiten wieder aufzunehmen, nicht wahr?«
    »Und Mr Stanton ist tatsächlich so eine guter Reitlehrer, wie Sie sagen? Das ist ja wirklich erfreulich.«
    »Oh, in der Tat, Sie sollten ihn nur einmal sehen. Der Mann ist ein erstaunlich guter Reiter, die perfekte Einheit von Mensch und Geschöpf. Er ist mit Pferden aufgewachsen, wissen Sie.«
    »Nun, dann scheint sich doch alles zum Guten gewendet zu haben«, sagte Mary-Ann bedeutsam. Sie war wirklich erleichtert zu hören, dass sich für Cathy Stantons Mann eine so gute Aufgabe gefunden hatte, plagte sie doch ein wenig das schlechte Gewissen wegen der erzwungenen Trennung, die den beiden aufgebürdet wurde. Zumindest Cathy, die sie inzwischen sehr schätzte, schien doch sehr darunter zu leiden. Sie tat zwar ihre Arbeit und war den ihr anvertrauten Kindern eine so gute Lehrerin, wie man es sich nur wünschen konnte, aber Mary-Ann sah bei jedem Besuch deutlicher, wie das eigene Leid die junge Frau mehr und mehr niederdrückte. Und das bedrückte auch sie selbst. Vielleicht ließ sich ja doch noch ein besserer Weg für diese junge Familie finden. Sie nahm sich fest vor, bald einmal mit Deodra darüber zu sprechen.
    ***
    »Na, Stanton, schon wieder betrunken?« Der Mann hatte sich ihm von hinten genähert. Er hatte ihn gar nicht kommen hören. Allerdings war er auch viel zu besoffen dafür, noch viel mitzubekommen. Aaron drehte sich auf unsicheren Beinen zu ihm um.
    »Hast dich wohl zum Saufen hier im Stall versteckt.«
    »Was geht's dich an, George Miller? Ich sagte dir bereits, dass du mir nicht dauernd hinterherspionieren sollst. Ich kann das nicht leiden.« Verflucht, seine Zunge wollte ihm kaum gehorchen.
    »Aber ich spioniere doch nicht, mein Lieber«, sagte Miller und trat näher. Aaron hasste diesen Kerl! Irgendetwas stimmte mit diesem Butler, auf den Deodra so große Stücke hielt, nicht. Erneut setzte er die Flasche an den Mund und nahm einen tiefen Zug. Der vertraute Drehschwindel stellte sich ein. Aaron schwankte und torkelte seitwärts gegen die Wand des Strohlagers. Miller folgte ihm auf dem Fuß. Jetzt stand er direkt vor ihm. »Ich dachte, die Herrin hätte dir ausdrücklich verboten, dich dauernd zu betrinken. Und gerade heute Abend, wo Gäste im Haus sind. Du weißt genau, dass deine elende Sauferei sie stört.«
    »Is' mir egal!«, nuschelte Aaron und hielt sich am Holz der Wandung fest, um nicht umzufallen, »is' mir scheißegal, was die sagt.«
    »Oh, das wird sie aber nicht gerne hören.«
    »Willst du's ihr petzen, Miller? Dann mach's doch! Kannst mich mal, du Scheißkerl!«
    Miller stand jetzt dicht neben ihm, er lachte leise auf seine unangenehme Art. Plötzlich riss er ihm die Ginflasche aus der Hand. Wütend schrie Aaron auf. »He, das is' meine. Gib her!«
    Miller wich feixend zurück, die Flasche hinter dem Rücken verbergend. »Dann hol sie dir doch, Stanton. Komm nur!«
    Der Boden unter ihm wankte. Dieser verfluchte Butler sollte ihm bloß seinen Gin wiedergeben. Aaron torkelte hinter dem Mann drein. Doch der wich noch weiter in Richtung des großen Strohhaufens zurück.
    »Hier, hier ist sie, Stanton!« Miller ließ die Flasche dicht vor seinem Gesicht kreisen. Aaron griff danach, doch er war einfach viel zu betrunken, um sie zu erwischen. Plötzlich machte Miller einen schnellen Schritt um ihn herum und verpasste ihm einen heftigen Stoß. Kopfüber stürzte Aaron in den Strohhaufen.
    Dann war Miller schon über ihm.
    »Verflucht, was soll'n das? Was wills'n du von mir?«, schimpfte Aaron mit schwerer Zunge.
    Die Hände Millers waren plötzlich überall.
    Aaron trat um sich, wehrte sich. Warum war er nur so furchtbar betrunken? Da! Millers Stimme dicht an seinem Ohr. »Nun hab dich nicht so, Stanton. Wir werden ein bisschen Spaß haben, du und ich, dann bekommst du auch deinen Gin wieder, versprochen. Und ich werde dich für heute Nacht bei ihr entschuldigen.«
    »Lass mich!«
    »Nein, Stanton, ich lass dich nicht. Wenn du es ohne dich zu schämen fortwährend mit ihr treibst, dann kannst du es auch einmal mit mir tun.«
    Aaron spürte, wie Miller sich an seiner Hose zu schaffen machte, sie öffnete. Schon griff er nach seinem Penis und zerrte ihn heraus. Ihm wurde schlecht. »Nein, nicht!« Vergeblich schlug er die Hände des Mannes zur Seite.
    »Halt still! Verflucht, Stanton, du sollst stillhalten!«
    Miller packte ihn und drückte sein Gesicht ins Stroh. Aaron bekam fast keine Luft mehr, die Halme drangen

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