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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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und den vornehmen Zügen trat ein und nahm Paolo herzlich in den Arm. Dethridge wurde ebenfalls umarmt und schließlich Lucien.
    Der Besucher sah seinem Schüler lang und forschend ins Gesicht.
    »Es tut meinem Herzen gut, dich zu sehen«, hörte Georgia ihn leise sagen und sie bemerkte, wie bewundernd Lucien seinen Meister ansah.
    Was mache ich hier?, dachte sie und kam sich klein und unbedeutend vor. Doch dann wandte sich der große Mann ihr zu und nahm ihre Hand. Sie fühlte, wie seine dunklen Augen sie mit festem Blick ansahen, ein Blick, der ihre tiefsten Geheimnisse zu erahnen schien.
    »Du musst Georgia sein«, sagte er. »Es ist eine Ehre, dich kennen zu lernen.«
    »Fünf Stravaganti in einem Zimmer«, sagte jemand mit leiser Stimme. »Wir sollten uns alle geehrt fühlen.«
    Nun war es an Rodolfo, sich zu wundern. Zu ihrem Erstaunen sah Georgia, wie sein ruhiges Betragen sich plötzlich ins Gegenteil wandelte, als die geheimnisvolle Silvia vortrat.
    Und dann umarmten sich die beiden. Aber das entsprach eigentlich nicht der talianischen Sitte und plötzlich wusste Georgia, wer die Dame war.
    Sie sah, dass Lucien nachsichtig über das Paar lächelte, das sich immer noch umarmt hielt.
    »Ich sollte ja sehr böse mit dir sein«, sagte Rodolfo leise. »Aber wie kann ich das, wo es mich doch mit solcher Freude erfüllt, dich hier vorzufinden.«
    »Ich glaube, du solltest mich der jungen Dame noch einmal richtig vorstellen«, sagte Silvia.
    »Georgia«, sagte Rodolfo, der die Hand der schönen Unbekannten immer noch in seiner hielt, »ich möchte dich meiner Frau vorstellen: Silvia Rossi, ehemals Duchessa von Bellezza und Mutter unserer Arianna.«
    Im päpstlichen Palast hatte Rinaldo di Chimici erneut eine ungemütliche Audienz bei einem seiner Onkel. Papst Ferdinando war zwar nicht so Furcht einflößend wie Herzog Niccolò, aber als Oberhaupt der Kirche und Fürst von Remora ebenfalls sehr mächtig.
    »Die Ehe ist ein Sakrament«, sagte Ferdinando kühl. »Man kann sie nicht so leichtfertig wieder auflösen.«
    »In der Tat nicht, Eure Heiligkeit«, sagte Rinaldo. »Aber an dieser Geschichte bin ich zum Teil schuld. Diese Ehe wurde möglicherweise zu leichtfertig geschlossen.
    Ich habe sie eingefädelt.«
    Der Papst wusste nur allzu gut Bescheid, dass seine Nichte von Rinaldo und von Herzog Niccolò in die Ehe gezwungen worden war. Doch wenn sie tatsächlich Duchessa von Bellezza geworden wäre, hätte sie bestimmt einen Weg gefunden, ihren alten bellezzanischen Gatten zu ertragen. Daher war der Papst unwillig, sie so einfach zu entbinden, nur weil der Plan schiefgegangen war. Immerhin oblag es ihm, das Sakrament der Ehe aufrechtzuerhalten.
    »Aus welchem Grund sucht die junge Frau denn die Auflösung der Ehe?«, fragte er daher.
    Rinaldo zögerte. Wenn sein Onkel Francesca als »die junge Frau« bezeichnete, gab es nicht viel Hoffnung, dass er auf die Familienbande pochen konnte.
    »Sie… er… soviel ich weiß, ist die Ehe nicht vollzogen, Eure Heiligkeit«, sagte er und merkte zu seinem Ärger, dass er rot wurde.
    »Seit wann?«
    »Seit fast einem Jahr, Eure Heiligkeit. Und sie liebt ihn nicht.«
    »Nun, wenn sie ihn in ihr Bett ließe, würde sich das vielleicht ändern«, sagte der Papst. »Ein Kind – das würde Grund genug sein, bei ihrem Mann zu bleiben.«
    Rinaldo gingen die Argumente aus und er fühlte sich äußerst unbehaglich. Wenn Francesca Duchessa geworden wäre, hätte er selbst einen viel besseren Stand in der Familie gehabt.
    »Wenn er dazu fähig ist, Eure Heiligkeit«, murmelte er jetzt.
    Ferdinando di Chimici war kein schlechter Mensch. Er war schwach und genießerisch, aber er wollte eigentlich nicht, dass eine seiner Nichten an einen Mann gefesselt war, den sie nicht liebte, vor allem wenn keine Kinder kamen. Außerdem glaubte er nicht, dass sein Bruder, der Herzog, noch Interesse an Albani hatte, nachdem das bellezzanische Komplott danebengegangen war. Und vielleicht war es sinnvoll, Francesca für eine andere Familienverbindung zur Verfügung zu haben. Ferdinando würde sich selbst bemühen ihr das nächste Mal einen angenehmeren Mann zu suchen.
    »Also gut«, sagte er gereizt und wies seinen Schreiber mit einer Geste an den notwendigen Erlass zu erstellen. Er drückte seinen Siegelring mit den Symbolen der Lilie und der Zwillinge in das weiche rote Wachs und händigte das Dokument Rinaldo aus. Damit war Francesca wieder eine freie Frau.
    Der Regen auf dem Campo hatte aufgehört und

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