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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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sollte. »Wie ich höre, stehst du meinem Bruder Falco sehr nahe.«
    »Das ist richtig«, sagte Georgia. »Er war – ist – ein guter Freund.«
    »Und doch behauptet mein Vater, dass auch du kein Licht auf diese schreckliche Tat werfen kannst?«
    »Nur das, was ich dem Herzog schon gesagt habe – dass Falco sehr unter seinen Behinderungen litt.«
    Gaetano kam ihr zu Hilfe. »Lass den Jungen in Ruhe, Luca. Er kann dir doch nur sagen, was du schon längst weißt. Falco hat seine Schmerzen nicht mehr ausgehalten – seine Schmerzen und den Verlust seiner Freiheit.«
    »Aber er hat doch zwei Jahre lang damit gelebt«, wandte Luca ein. Georgia sah, dass er wirklich bekümmert war. »Warum jetzt auf einmal?«
    »Vielleicht, weil Vater etwas mit ihm vorhatte, das er nicht ertragen konnte?«, sagte Gaetano ruhig.
    »Was denn?«
    »Da musst du schon Vater fragen.«
    Rodolfo kam, um Luca und Gaetano ein Fundstück zu zeigen, und Dethridge hakte sich bei Georgia unter. Sie verstand, wofür der ganze Ausflug geplant worden war: um Lucien und Arianna etwas ungestörte Zeit miteinander zu verschaffen.
    Georgia versuchte nicht in ihre Richtung zu sehen, aber sie hörte ihre Stimmen hinter sich und fand es schwierig, sich auf die freundlichen Ablenkungsversuche von Doktor Dethridge zu konzentrieren. Schließlich blieb er stehen und sah sie fest an.
    »Das ist nicht gut«, sagte er und schüttelte sein graues Haupt. »Einige Dinge dürfen nicht sein. Du wirst fürwahr noch enden wie der arme junge Falco, wenn du dich nicht entscheidest, in welcher Welt du leben willst.«
    Georgia erschrak. Wusste Dethridge, was Falco gemacht hatte? Oder verglich er sie einfach nur mit einem blassen, leblosen Jungen, weil es das war, was ihre Gefühle für Lucien aus ihr gemacht hatten? Man war sich bei ihm nie sicher. Er war der einzige Mensch außer Lucien, der die schreckliche, unumkehrbare Transfiguration von einer Welt in eine andere gemacht hatte, daher konnte es sein, dass er Verdacht geschöpft hatte. Aber das, was er ihr auf den Kopf zugesagt hatte, war schlimm genug.
    »Ich weiß«, sagte sie leise. »Es ist ein hoffnungsloser Fall. Aber ich kann nichts dafür.«
    Dethridge tätschelte ihr die Hand.
    »Wie war die Reise?«, fragte Lucien.
    »Sehr unterhaltsam«, sagte Arianna. »Ich habe Volana gesehen und Bellona und Giglia. Und jetzt noch Remora. Was für eine faszinierende Stadt!«
    »Wir müssen jetzt doch nicht über Städte plaudern, Arianna«, sagte Lucien. »Die anderen können uns nicht hören. Du hast mir gefehlt. Ich kann es nicht ertragen, dass wir nur in Gesellschaft all dieser Menschen zusammen sein können.«
    »Duchessas verbringen nun einmal nicht viel Zeit allein, das weißt du doch gut«, erwiderte Arianna.

    »Und haben Duchessas so viel Gesellschaft, dass sie ihre Freunde nicht vermissen, wenn sie nicht bei ihnen sind?«, sagte Lucien lächelnd.
    Sie lächelte zurück. »Nein, so ist es nicht. Aber du warst ja auch nicht gerade ein Einsiedler. Du scheinst dich doch sehr gut mit dem neuen Stravagante zu verstehen. War es angenehm, jemand aus deiner alten Welt zu finden?«
    »Nicht nur«, erwiderte Lucien. »Sie hat ein paar schmerzliche Erinnerungen zurückgebracht.«
    Arianna versteifte sich neben ihm. »Sie?«, sagte sie ungläubig.
    »Ja. Hat Rodolfo dir das nicht erzählt? Georgia geht auf meine alte Schule und ich kannte sie von früher.«
    »So sehen Mädchen in deiner Welt also aus!«, sagte Arianna mit einer Mischung aus Neugier und Verachtung.
    »Nicht alle, nein«, sagte Lucien pikiert. »Georgia ist ein bisschen anders als die meisten Mädchen. Und weil sie ihr Haar so kurz trägt, haben wir beschlossen sie als Jungen laufen zu lassen.«
    »Das habt ihr auch gut hingekriegt«, sagte Arianna. »Das musst du von mir abgeschaut haben.«
    Das brachte lebhafte Erinnerungen an ihr erstes Zusammentreffen zurück, als Arianna sich als Junge verkleidet hatte und Lucien wütend gegenüberstand – so wie jetzt offensichtlich. »Komm«, sagte sie. »Ich darf meine Gastgeber nicht vernachlässigen.« Und die restliche Zeit verbrachte sie damit, Gaetano und Luca di Chimici zu unterhalten.
    Georgia und Lucien waren beide niedergeschlagen, als sie in den Widder zurückkehrten. In der Kutsche hatten sie sich nicht viel zu sagen gehabt und Doktor Dethridge hatte während des größten Teils der Reise vorgegeben zu schlafen.
    Einige Zeit nach ihrer Rückkunft ins Haus des Widder-Stallmeisters klopfte es polternd an der

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