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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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wusste. Der blühte richtiggehend auf. Georgia besuchte die Mulhollands jetzt regelmäßig, was niemand befremdlich fand, da sie ja den Jungen aufgelesen hatte. Es war allerdings ziemlich schwierig für sie, ihn Nicholas zu nennen. Er hingegen gewöhnte sich gut an seine neue Identität. Die Mulhollands hatten ihm eine neue Garderobe gekauft und er trug sogar einige der Sachen auf, aus denen Lucien herausgewachsen war.
    Georgia hatte Falco auch mit Alice bekannt gemacht, die Georgias Freundschaft mit einem jüngeren Jungen nicht ganz verstand.
    »Du fühlst dich wohl verantwortlich für ihn, weil du ihn gefunden hast«, sagte sie.
    »Da hast du Recht«, sagte Georgia. »Verantwortlich ist genau der richtige Ausdruck.«

    Falco kam auch zu den O’Gradys zu Besuch und Georgia nahm ihn sogar in den Reitverein mit, als sie am Samstag zur Reitstunde ging. Es war eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen ihre Mutter sie hinfuhr, und zum Glück fand Maura nichts dabei, dass der einsame Junge sich mit Georgia angefreundet hatte. Au
    ßerdem hoffte sie auf den therapeutischen Effekt des Kontaktes mit Pferden.
    »Vielleicht erinnert er sich wieder an seinen Unfall«, sagte sie zu Georgia.
    Falco war begeistert mit Pferden zu tun zu haben. Das war ein Aspekt seines neuen Lebens, den er voll und ganz verstand. Obwohl er nicht reiten konnte, führte ihn Jean durch die Ställe und machte ihn mit allen Pferden bekannt, die gerade in den Boxen standen. Eine schwarze Stute namens Amsel hatte es ihm besonders angetan. »Meinen Sie, dass ich herkommen und auf ihr reiten kann, wenn meine Operation vorbei ist, Mrs O’Grady?«, wollte Nicholas von Maura wissen.
    »Nicht gleich danach«, sagte Maura. »Du weißt doch, dass du sechs Wochen lang in Gips bist. Aber wenn du dich erholt hast, dann können wir mal mit deinen Pflegeeltern über Reitstunden reden.«
    »Wir würden uns freuen, wenn du kommst«, sagte Jean, obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, dass dieser schwer behinderte Junge jemals wieder reiten könnte.
    Als Georgia am Morgen nach der Ankunft der Duchessa nach Remora kam, traf sie in Paolos Küche auf eine Unbekannte. Eine sehr elegante Dame mittleren Alters, die verschleiert war, unterhielt sich mit Doktor Dethridge und es war eindeutig, dass sie alte Freunde waren. Ein schlaksiger rothaariger junger Mann, wohl der Diener der Dame, stand hinter ihrem Stuhl.
    »Ah, willkommen«, sagte Dethridge. »Ich möchte dich Signora Bellini vorstellen.
    Silvia, das ist der junge George – einer von uns.«
    Die Fremde bot Georgia ihre kühle, perfekt gepflegte Hand und sah sie durchdringend an.
    »Aha«, sagte sie, »du bist also der neue Stravagante. Mein… Rodolfo hat mir erzählt, dass du ein Mädchen bist.«
    Georgia spürte, wie sie rot wurde. So fehl am Platz war sie sich in ihren einfachen Stallknecht-Kleidern noch nie vorgekommen wie unter dem veilchenblauen Blick dieser Dame.
    »Oh ja, ich sehe, dass du dich verkleidet hast«, fuhr Silvia fort. »Sehr klug in dieser Stadt. Ich sollte vielleicht dieselbe Taktik anwenden. Obwohl ich das sozusagen ja schon mache.«
    Georgias Gedanken überschlugen sich. Sie versuchte zu überlegen, wie diese offensichtlich bedeutende Frau in das Bild passte. Hatte sie wirklich »mein Rodolfo«
    gesagt? Wer hatte das Recht, so intim von diesem Mann zu reden? Und warum benötigte sie eine Tarnung?
    In dem Moment kamen Lucien, Paolo und Cesare vom Rennplatz zurück. Es hatte zur regnen angefangen und das Pflaster war rutschig. Cesare war besorgt dar
    über, denn heute war der wichtige Tag, an dem die Rennbahn auf dem Campo mit Torferde bestreut wurde.
    »Das ist nur ein Schauer«, beruhigte ihn sein Vater. »Die Rennbahn wird schon gut werden.«
    »Wie ich sehe, hast du Silvia kennen gelernt«, sagte Lucien zu Georgia und wieder wunderte sie sich, wie unbefangen er mit den bedeutenden Menschen in Talia umging.
    »Wann gehst du zu Arianna?«, wollte Silvia von ihm wissen – eine Frage, an der Georgia ebenfalls interessiert war.
    »Ich weiß noch nicht«, erwiderte Lucien.
    Es klopfte an der Tür und beide jungen Stravaganti erschraken, obwohl es kaum wahrscheinlich war, dass die Duchessa von Bellezza den Bezirk des Widders aufsuchen würde.
    Paolo öffnete und dort stand eine Gestalt, von der Georgia sogleich wusste, dass es sich um Rodolfo handeln musste. Sie erkannte in ihm sogar den Fremden, der zu Luciens Trauerfeier gekommen war. Der große, schlanke Mann mit dem silbern durchzogenen Haar

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