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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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wundervollen Tier zu nahe zu kommen und es zu streicheln.
    William Dethridge begleitete Silvia und der Hauptfahnenträger hatte seine Fah
    nen abgegeben, um das Banner der Stellata zu tragen.
    Während die Pferde draußen warteten, trugen die Montonaioli das Banner und ihre siegreichen Reiter Georgia und Cesare auf den Schultern in die Kirche. Egal, welcher Bezirk das Rennen gewann, ihr erster Gedanke war, der Jungfrau zu danken, zunächst in der großen Kathedrale und dann in ihrer eigenen Kirche.
    Santa Trinità war erfüllt von wehenden Flaggen und jubelnden Gemeindemitglie
    dern. Der Priester, der Georgia den Helm gegeben und Arcangelo gesegnet hatte, bespritzte sie und jeden Widder, der in der Nähe stand, jetzt großzügig mit Weihwasser. In dem Gebäude, das gewöhnlich so still und feierlich war, herrsch
    te fast Karnevalstimmung. In einem Bezirk, der die Stellata nach einer Dürrepe
    riode von fünfundzwanzig Jahren endlich wieder gewonnen hatte, waren alle Re
    geln aufgehoben.
    Seit Georgia Arcangelo eine Stunde zuvor auf dem päpstlichen Innenhof erklom
    men hatte, hatte sie im wahrsten Sinne des Wortes keinen Fuß mehr auf den Bo
    den gesetzt. Jetzt setzten ihre Anhänger sie auf den Kirchenstufen ab und sie fiel Cesare in die Arme.
    »Was für eine Nacht!«, rief er. »Was für ein Sieg!«
    »Nur weil du sie abgelenkt hast«, sagte Georgia. »Ohne dich und Merla hätte ich nicht gewonnen. Es tut mir Leid, dass du Arcangelo nicht reiten konntest.«
    »Wirklich?«
    »Nein, nicht wirklich!«, sagte Georgia und strahlte übers ganze Gesicht.
    Ein weiteres Pferd kam auf den Platz und Merla wieherte ihm grüßend zu. Lucien ritt Sternenlicht zu den anderen am Fuß der Treppe. Er sprang ab und warf die Zügel einem hilfsbereiten Widder-Jungen zu. Schnell sprach sich herum, dass diese graue Stute die Mutter des wundersamen geflügelten Pferdes war.
    »Luciano!«, staunte Georgia. »Du kannst ja reiten!«
    »Er ist inzwischen ein guter Reiter«, sagte Cesare lachend. »Bis nach Santa Fina ist er geritten und wieder zurück. Er ist sogar ein bisschen auf Merla geflogen.«
    »Hast du ein Glück«, sagte Georgia und warf dem geflügelten Pferd einen sehn
    suchtsvollen Blick zu.
    Doch dann war Lucien plötzlich bei ihr und umarmte sie und jeder Gedanke ans Fliegen war ihr auf einmal egal.

    »Georgia, du hast es geschafft!«, sagte er und gab ihr einen Kuss auf den Mund.
    Georgia wurde es heiß und kalt. Sie erwiderte den Kuss und merkte, wie er überrascht reagierte. Schnell riss sie sich von ihm los und gab Cesare ebenfalls einen Kuss. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Lucien erleichtert war – selbst noch, als sie Cesares warme Erwiderung auf ihren Lippen spürte.
    Rodolfo hatte seine Spiegel auf viele verschiedene Szenen gerichtet: einen auf den Palazzo der Duchessa in Bellezza; einen auf den Pfleghof, in dem Falco still und schweigend dalag; und einen auf den Bezirk des Widders, weil er wusste, dass sich Silvia dort aufhielt. Er konnte sie in der Menge vor der Kirche erkennen, obwohl alle Gestalten winzig waren. Und dann sah er, wie Lucien den Reiter des Widders küsste, den Bruchteil einer Sekunde länger, als sich für Glückwünsche zum Sieg gehörte. Er seufzte; noch eine Komplikation.
    Georgia merkte schnell, dass sie den Widder in dieser Nacht wieder nicht verlassen konnte. Mehr noch als gestern war sie die Hauptperson der Feierlichkeiten.
    Montonaioli beiderlei Geschlechts kamen in Scharen, um ihr zu gratulieren und sie zu küssen; einige der jungen Mädchen, die wirklich erstaunlich hübsch waren, sahen aus, als würden sie gerne bleiben und den siegreichen Reiter besser kennen lernen, doch Paolo und Cesare schirmten Georgia vor ihnen ab.
    Was würden Maura und Ralph nur denken, wenn sie abends nicht nach Hause kam? Sie hatte hinterlassen, dass sie den Tag und eine Nacht bei Falco und den Mulhollands verbringen würde. Damit waren die vergangene Nacht und der heutige Tag in Remora abgedeckt. Aber jetzt war der Himmel bereits dunkel – und das bedeutete, dass es in der anderen Welt schon Tag war. Und da es Samstag war, würden alle zu Hause sein und sich fragen, wo Georgia abgeblieben war.
    Es war nur eine Frage der Zeit, bis Maura bei Vicky anrufen würde, und dann würde sie feststellen, dass die Mulhollands keine Ahnung hatten, wo sie steckte.
    Und wenn sie sie in dem scheinbar komatösen Zustand in Falcos Zimmer finden würden, würden sie sie unverzüglich in ein Krankenhaus bringen wie Lucien vor

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