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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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der Tribüne der Preisrichter aufgehängt worden.
    Die Fahnenträger hatten alle zusammen vor der Tribüne der Zwillinge ein letztes, eindrückliches Spektakel vorgeführt und voller Genugtuung festgestellt, dass die Duchessa von Bellezza aufgesprungen war und ihnen zugeklatscht hatte.
    Im Hof des päpstlichen Palastes hatten die Reiter alle ihre Pferde gewechselt und jetzt saßen sie auf ihren richtigen Rennpferden. Der Reiter der Schützen, Topolino, berührte grüßend seinen Helm in Georgias Richtung und sie grüßte zurück.
    Den Reiter der Fische, Il Re – der König – genannt, konnte sie nicht leiden. Er warf ihr sehr unkönigliche Blicke zu und sie musste daran denken, wie er sich bei den Vorläufen verhalten hatte.
    Die große Glocke des Palastes verstummte auf einmal und jetzt erst fiel Georgia auf, dass sie den ganzen Nachmittag, seit der Segnungs-Feier, geläutet hatte.
    Stille legte sich über den Hof.
    Und nun erschien plötzlich eine hoch gewachsene bleiche Gestalt vor den Pferden. Der Mann sah seinen eigenen Reiter, Cherubino, kaum an, aber der beugte sich dennoch herunter, um sich eine Art von Segen zu holen.
    »Euer Gnaden«, flüsterte Cherubino und der Herzog blieb stehen und starrte ihn an.
    Nur leicht hob er die Hand. »Sieg und Freude«, sagte er tonlos, als ihm der ent
    sprechende Spruch eingefallen war, dann verschwand er in Richtung Campo.
    Ariannas Herz klopfte heftig. Sie wusste, dass das Rennen eine Farce war, so manipuliert, dass der Bezirk der Chimici gewinnen würde. Und sie wusste, dass der Grund, warum man sie dazu eingeladen hatte, darin bestand, ihr eine De
    monstration der Macht der Chimici vorzuführen. Aber in wenigen Minuten würde sie zur Tribüne der Preisrichter geleitet werden, um die Reihenfolge auszulosen, in der die Pferde ihre Plätze einnahmen. Das immerhin konnte nicht manipuliert werden. Sie würde die Hand in einen Samtbeutel stecken und Holzkugeln heraus
    fischen, die mit den Farben der einzelnen Bezirke bemalt waren. Die Reihenfolge, in der sie herauskamen, bestimmte die Startaufstellung der Pferde, angefangen an der Innenbahn der Rennstrecke.
    Arianna betete um einen guten Platz für Georgia, irgendwo am Anfang. Es war vorgesehen, dass der Herzog sie zur Preisrichtertribüne führen sollte, aber der war nicht erschienen und seine Söhne flüsterten heftig miteinander, was Arianna zu überhören versuchte. Doch dann ging ein Raunen durch die Menge und Nic
    colò di Chimici tauchte auf, fahl wie ein Gespenst.
    »Zeit für die Auslosung, Euer Gnaden«, sagte er formlos und bot ihr seinen Arm.
    Man reichte Georgia eine Peitsche, als sie mit Arcangelo auf den Campo ritt. Die Reiter kamen durch einen Bogen unter der Zwillings-Tribüne herein. Die Startli
    nie war in der neutralen Zone, die zu der Strada delle Stelle im Norden führte; entsprechend dazu gab es auch einen neutralen Streifen im Süden. Dort saßen alle diejenigen auf reservierten Plätzen, die an der Prozession teilgenommen hat
    ten.
    Fast wie im Traum begab sich Georgia an die Startlinie vor der Richtertribüne.
    Sie konnte den Mann sehen, der das Startkommando geben würde; er hatte ei
    ner Art riesiger Trompete – wohl so etwas wie ein Megafon. Die Duchessa von Bellezza stand an seiner Seite. Und neben ihr erkannte Georgia den Herzog und erschrak zutiefst über seine gespenstische Blässe.
    Arianna schob ihre elegante, behandschuhte Hand in einen schwarzen Samtbeu
    tel und zog eine rot-violette Kugel heraus. »Schütze«, sagte sie mit klarer Stim
    me. Der Mann mit der Trompete wiederholte es und es hallte über den geschlos
    senen Platz: »Schüüütttze!« Topolino ritt mit Alba in die erste Startposition des Rennens.
    Die Kugel mit den Farben der Schützen wurde an die erste Stelle auf ein Gestell gelegt, das wie eine Kreuzung zwischen einem siebenarmigen Leuchter und einer Reihe aus gläsernen Eierbechern aussah. Die Duchessa zog die zweite Kugel.
    Georgias Herz schlug zum Zerspringen. »Widder!«, erscholl es, während Georgia immer noch nicht ganz glauben konnte, dass Rot-Gelb als nächster Bezirk ge
    wählt worden war. Sie nahm die zweite Position neben der inneren Absperrung ein – eine ausgezeichnete Position in der Reihe der Sternenreiter! Außerdem war ihr Verbündeter an ihrer Seite.
    Doch als Nächstes wurden die blau-rosa Farben der Fische gezogen und Georgia war eingeklemmt zwischen ihrem engsten Verbündeten und ihrem größten Wi
    dersacher. Es kam noch schlimmer, als die

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