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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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gehört hatte, war Russells Lieblingslärm auf seiner E-Gitarre gewesen. Es war ja nicht mal so, dass sie das gar nicht ausstehen konnte, aber sie wusste, dass ihm nicht nur die Musik, sondern vor allem auch die Vorstellung gefiel, dass sie ihren Schlaf störte. Ganz anders Aurelio. Allein an dem Klang der Harfe erkannte sie, dass er einfach nur aus Freude an der Musik spielte.
    Als Georgia leise in die Küche schlüpfte, stellte sie fest, dass alle Kleinen aussahen, als würden sie träumen. Cesare lächelte ihr über den Kopf der kleinen Emilia zu und sie lächelte zurück. Das hier war eine richtige Familie. Sie sah, wie sich ihre eigenen wehmütigen Gedanken in Luciens Gesicht spiegelten, der die Locken der rundlichen Marta streichelte, und sie bemerkte den gleichen Blick im Gesicht von Doktor Dethridge, der Stella auf dem Schoß hatte. Wieder fragte sie sich, ob sie wohl je die ganze Geschichte erfahren würde, was mit ihnen beiden geschehen war und was sie aufgegeben hatten, um für immer in Talia zu leben.
    Die Musik klang aus und der Bann war gebrochen, aber es gab kein Weinen mehr. Paolo sah Georgia und stand auf, um ihr einen Teller zu holen.
    »Guten Morgen«, sagte Aurelio vage in ihre Richtung. Man konnte nur schwer glauben, dass er sie nicht sehen konnte.
    »Haben Sie gut geschlafen?«, fragte Georgia.
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Aurelio. »Wie immer wenn mich nichts von Mond und Sternen trennt. Und du?«
    Georgia überlegte, ob er wohl wusste, dass sie, wenn sie auf ihren Heuboden kletterte, in eine andere Welt reiste. Er schien etwas über die Stravaganti zu wissen, aber würde er es in ihrem Fall wohl erraten haben, wenn sie gestern nicht davon gesprochen hätte? Und wusste er, dass noch drei weitere Stravaganti im Raum waren?
    »Nicht so sehr«, antwortete sie wahrheitsgemäß.
    Nun nahmen alle ihr Frühstück in trauter Stille ein. Georgia fragte sich, ob sie wohl zunehmen würde, wenn sie so kurz nach dem Abendessen in ihrer eigenen Welt schon wieder Brötchen und Konfitüre zu sich nahm. Teresa konnte besser kochen als Maura. Selbst ihr einfachstes Mahl war frisch und selbst zubereitet.
    Georgia hatte sich lange überlegt, ob sie diese Nacht reisen sollte – sie konnte ja am Montag keinen Schlaf nachholen. Aber Remora zog sie einfach magisch an.
    Das fröhliche, unkomplizierte Familienleben des Stallmeisters, die Ställe mit der Möglichkeit, zu reiten, wann immer sie wollte, ihre wachsende Freundschaft mit Cesare und die Chance, Lucien zu sehen – all dem konnte sie nicht widerstehen.
    War eben Pech für die Schule.
    Ein barsches Klopfen an der Tür unterbrach das harmonische Zusammensein.

    Paolo öffnete. Draußen stand der Herzog von Giglia mit Gaetano und Falco. Hinter ihnen auf dem Hof wartete eine prächtige Kutsche mit dem Wappen der di Chimici.
    »Seid gegrüßt, Capitano«, sagte Niccolò und benutzte den Titel, der Paolo eigentlich nur während der Woche der Stellata zukam. Es war eine Gunstbezeugung. »Und auch Ihr, liebreizende Dame«, fügte er hinzu und warf Teresa eine Kusshand zu.
    »Bitte tausendmal um Verzeihung, dass ich Euch meine Anwesenheit schon wieder aufdränge, aber meine Söhne haben mir von Euren Besuchern erzählt und ich wollte nicht länger darauf warten, sie selbst zu sehen.«
    Er ließ den Blick um den Tisch huschen. Es war offensichtlich, wer die Manusch waren, er erkannte sie sofort an ihren exotischen Gewändern und den bunten Farben. Georgia beachtete er nicht, da er sie zu den zahlreichen Familienmitgliedern rechnete. Aber Dethridge und Lucien konnte er nicht recht zuordnen. Ihre Kleidung sagte ihm, dass sie nicht zum Stall gehörten.
    »Darf ich unsere Gäste vorstellen?«, bot sich Paolo an. »Zweifellos seid ihr von den Klängen der Zingari angezogen worden – oder der Manusch, wie sie lieber genannt werden: Raffaela und Aurelio Vivoide.«
    Die beiden Fahrenden verbeugten sich und der Herzog winkte ihnen leutselig zu.
    »Und das hier sind zwei ehrenwerte Gäste aus Bellezza«, fuhr Paolo fort. »Doktor Guglielmo Crinamorte und sein Sohn Luciano.«
    Es folgten weitere Verbeugungen und dann stellte der Herzog der Gesellschaft seine beiden Söhne vor. Dabei schien er eilig zu überlegen, wie die beiden Bellezzaner ins Bild passten. Ihr Nachname war ihm nicht geläufig, aber sie hatten etwas an sich, was an seinem Gedächtnis klopfte. Und wie schon oft zuvor hatte er das Gefühl, dass beim Widder etwas vor sich ging, über das er Bescheid wissen

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