Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
Vom Netzwerk:
sie nach Remora kamen, herzlich willkommen geheißen. Der Bezirk der Löwin war mit Romula verbunden, der Stadt im Süden Talias, die bisher noch nicht in die Fänge der Chimici gefallen war. Dort hatte Grazia auch ihren Mann kennen gelernt, als sie dereinst auf einer Wanderschaft vorbeigekommen war. In der Drachenstadt war die Liebe zwischen der schönen jungen Manusch und dem Besucher aus dem Bezirk der Löwin entbrannt. Eine Liebe, die mächtig genug war, um sie in den Mauern des Hauses ihres Mannes festzuhalten, selbst nach seinem Tod.
    Doch immer noch hielt Grazia die großen Feierlichkeiten der Manusch ein und das bevorstehende Fest der Göttin war das größte von allen. Die Stellata bedeutete auch ihr fast nichts, obwohl sie am Tag des Rennens den Anhängern der Löwin zujubeln würde. Aber da würde der Höhepunkt ihres Festes für sie und die eintreffenden Manusch schon vorüber sein. Die ganze Nacht vorher würden sie aufbleiben und die Göttin preisen, die über den Sternenhimmel regierte. Und am Morgen würden sie darauf warten, dass die Sonne, der Gefährte ihrer Göttin, sich über den Campo erhob. Sie würden ihn begrüßen, wenn seine ersten Strahlen den Himmel berührten und ihn in das Licht des Morgens tauchten.
    »Phantastisch!«, sagte Enrico und er meinte es ernst. Pferde lagen ihm mehr am Herzen als fast alles andere, und als ihm Diego das wunderbare schwarze Fohlen zeigte, sah er zuerst nur seine zarte Schönheit und die unglaublichen Flügel.
    Doch dann gewannen seine niedrigeren Instinkte die Oberhand und er musste an die Belohnung denken, die er bekommen würde, wenn Herzog Niccolò von diesem Wunder hörte.
    Und an die noch größere Belohnung, die ihn erwartete, wenn er das Fohlen für die Jungfrau entführt haben würde. Oder für die Zwillinge. Je nachdem, wer mehr Silber bot.

    Kapitel 12
    Die Karten der Vorsehung
    Georgia fand heraus, wo Cesare den ganzen Morgen gesteckt hatte. Völlig überdreht kam er in die Stallungen zurück: Er hatte Arcangelo auf dem Übungsfeld vor den Toren der Stadt geritten.
    »Er ist herrlich in Form«, schwärmte Cesare und rieb das Pferd mit Stroh trocken. »Ich glaube wirklich, dass wir eine Chance haben.«
    »So die Göttin es will«, ergänzte Paolo schnell und machte die Geste, die Georgia schon zuvor gesehen hatte und die ein bisschen wie das Kreuzzeichen aussah –
    aber doch nicht ganz.
    »Warum rufen Sie immer die Göttin an?«, fragte sie jetzt. »Es gibt doch in jedem Bezirk eine Kirche und Sie feiern die Tage der Heiligen, aber alle Leute in Remora, denen ich begegnet bin, glauben an eine ältere Religion – nicht nur die Manusch.«
    »Die Talianer sind von Natur aus abergläubisch«, erwiderte Paolo. »Wir klammern uns an eine vergangene Zeit, als alle Bewohner des Mittleren Meeres eine herrschende Göttin verehrten. Als dann die neue Religion kam mit unserer Lieben Frau und ihrem Sohn, kam es uns nur natürlich vor, die beiden zu vereinen. Die von Sternen umgebene Frau, das ist sie. Sie wacht über unsere Stadt und wie wir sie nennen, kümmert sie nicht.«
    Georgia fühlte sich nicht viel klüger als vorher. Sie wandte sich einer Sache zu, von der sie mehr verstand. »Erzählen Sie mir mehr über das Rennen«, sagte sie.
    »Wie läuft es ab? Es ist anscheinend nicht so, dass immer das beste Pferd gewinnt?«
    »Nein, und auch nicht der beste Reiter«, sagte Cesare. »Obwohl natürlich jeder Bezirk hofft, dass er beides hat.«
    »Du musst daran denken, dass wir die Stellata auf die eine oder andere Weise seit dreihundert Jahren abhalten«, sagte Paolo. »Und es besteht kein Grund zu der Annahme, dass wir sie nicht noch genauso lange weiterführen.«
    Georgia dachte daran, was ihr Mr Goldsmith über den Palio erzählt hatte; wenn Remora tatsächlich Siena entsprach, dann würde das verrückte Pferderennen noch über vier Jahrhunderte länger existieren.
    »Alle zwölf Bezirke haben ihren eigenen Rennstall, wie du weißt«, fuhr Paolo fort.
    »Und sie wählen das Pferd aus, das an der jährlichen Stellata teilnimmt. Es kann aus der eigenen Züchtung stammen oder angekauft sein, in jedem Fall aber ist es das beste Pferd, das sie sich leisten können. Und der Reiter wird ebenfalls vom Bezirk gewählt.«
    »Das ist nicht immer ein Mitglied des Bezirks, wie ich«, sagte Cesare stolz, um Georgia wissen zu lassen, dass er nicht nur gewählt worden war, weil er der Sohn des Stallmeisters war. »Es ist der beste Reiter, den sie finden können.«
    »In

Weitere Kostenlose Bücher