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Stadt der Toten

Stadt der Toten

Titel: Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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früher angegriffen « , brüllte ein anderer Mann. » Wieso sollte es diesmal anders sein? «
    Â» Weil es sich diesmal um einen vollwertigen Angriff militärischen Maßstabs handeln wird. Im Gegensatz zu jetzt hatten sie damals weder Panzer noch schwere Artillerie. Zudem haben sie mittlerweile einen Anführer. «
    Don dachte an etwas, das Jim ihm gegenüber erwähnt hatte– nämlich, dass es einen Zombie namens Ob gab, der die anderen anführte. Aber Bates konnte doch unmöglich von derselben Kreatur reden, oder?
    Â» Sein Name ist Ob « , fuhr Bates fort, » und obwohl wir noch nicht viel über ihn wissen, scheint klar zu sein, dass er auf unsere Zerstörung aus ist. Also müssen wir kämpfen. Sobald die Versammlung zu Ende ist, wird an alle einsatzfähigen Männer und Frauen eine Waffe ausgegeben. Sie werden sich denjenigen anschließen, die bereits Wachdienst haben. Zur Debatte steht das nicht. Ich erwarte von jedem und jeder Einzelnen von Ihnen, dass Sie sich und Ihre Mitbürger verteidigen. Wir können es nicht für Sie tun. Forrest übernimmt das Kommando in den unteren Etagen, ich selbst in den oberen. Wer sich weigert, beim Schutz dieses Gebäudes zu helfen, wird auf die Straße gesetzt. «
    Ein alter Mann stand auf. » Das können Sie nicht machen! «
    Â» Stellen Sie mich doch auf die Probe. Ich mache hier keine Witze, meine Damen und Herren. «
    Â» Was ist mit Mr. Ramsey? « , rief eine Frau. » Warum hat er nicht das Sagen? «
    Dr. Stern trat vor und übernahm das Mikrofon. » Mr. Ramsey ist krank und nicht in der Lage, das Kommando zu übernehmen. Es ist nichts Lebensbedrohliches, aber er hat die ausdrückliche Anordnung erteilt, dass Mr. Bates dieses Gefecht anführen soll. «
    Bates brüllte eine weitere Frage nieder. » Wir müssen uns unverzüglich vorbereiten. Keiner von uns hätte sich je vorstellen können, was unserer Welt widerfahren würde. Es gleicht einem Horrorfilm. Aber es ist echt, und es will uns allen ans Leder. Wir haben keine Zeit für weitere Debatten. «
    Kurz setzte er ab und stemmte die Hände auf das Podium. Als er weitersprach, kippte seine Stimme.
    Â» Ich weiß, es sieht hoffnungslos aus, das können Sie mir glauben. Wir fragen uns spätnachts, was das alles noch für einen Sinn hat. Soweit wir wissen, könnten wir durchaus die letzten noch lebenden Menschen auf dieser Welt sein. Diese Kreaturen sind überall, und sie scheinen sich täglich zu vermehren. Sie brauchen nur darauf zu warten, dass wir sterben. Warum sollten wir also überhaupt noch gegen sie ankämpfen? «
    Auf die Frage folgte zustimmendes Gemurmel, begleitet von nickenden Köpfen. Bates fuhr fort.
    Â» Weil wir den letzten Widerstand verkörpern. Denken Sie daran, was die Menschheit im Verlauf der Geschichte vollbracht hat. Wollen wir wirklich, dass es letzten Endes bedeutungslos war? Sollen unsere Errungenschaften wertlos gewesen sein– nur zum Vergnügen dieser Kreaturen dort draußen? Wir stehen am Rand der totalen Ausrottung, aber ich werde nicht kampflos untergehen. «
    Vereinzelter Applaus kam von der Menge, aber die Mehrheit der Leute blieb stumm und wirkte unschlüssig.
    Â» Vielleicht denken Sie, das hört sich melodramatisch an. Wahrscheinlich haben Sie recht. Ich bin kein guter Redner. Ich bin ein Krieger. Ich besitze kein großartiges rhetorisches Talent, und es fällt mir nicht leicht, Menschen durch Worte zu inspirieren. Glauben Sie mir, ich bin in Situationen gewesen, in denen Männer bei mir Inspiration suchten. Ich gab sie ihnen durch Führung. Ich inspirierte sie durch mein Beispiel. Hoffentlich gelingt mir heute dasselbe bei Ihnen. Aber lassen Sie mich Ihnen ein anderes Beispiel geben. Vor ein paar Tagen brachten unsere Kundschafter einen Vater und seinen Sohn hierher. «
    Don setzte sich kerzengerade auf und lauschte gespannt.
    Â» Der Vater, Jim Thurmond, hat sich durch die Berge von West Virginia bis zur Küste nach New Jersey durchgeschlagen. Bei jedem Schritt dieser Reise mussten er und seine Gefährten unvorstellbarem Grauen trotzen– Dingen, die wir uns hier in unserer Festung gar nicht vorstellen können. Mr. Thurmond hatte dafür einen einzigen Beweggrund: die Liebe zu seinem Sohn. Sie hat ihm Kraft gegeben und ihn auf den Beinen gehalten.
    Bitte sehen Sie sich mal um. Ist jemand hier, den Sie lieben?

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