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Stadt der Vampire

Stadt der Vampire

Titel: Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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hindeutet, dass es doch stimmt, und ich keine auch nur halbwegs einleuchtende Erklärung für das habe, was hier passiert! Alle Anzeichen weisen auf einen Vampir hin, einen echten, sagenhaften, mythischen, hirngespinstigen, leibhaftigen Vampir! Deswegen habe ich Angst!«
    Justus schluckte. Mit dieser heftigen Reaktion hatte er genauso wenig gerechnet wie Peter und Bob, die Josy verwirrt ansahen. Aber die drei Detektive waren nicht nur verwirrt, sie waren auf einmal auch irgendwie beunruhigt. Josys Aufbrausen hatte ihnen urplötzlich deutlich gemacht, dass es hier um mehr ging als um das abergläubische Gerede von ein paar vorgestrigen Hinterwäldlern. Irgendetwas sehr Eigenartiges ging vor sich in Yonderwood.
    »Und … was sind das nun für Anzeichen?«, fragte Bob nach einer Weile vorsichtig.
    »Entschuldigt«, erwiderte Josy zunächst, »ich wollte euch nicht anschreien, tut mir leid. Aber ich halte das alles bald nicht mehr aus hier.«
    »Schon gut.«
    »Vergiss es.«
    »Es begann, wie gesagt, vor etwa acht Wochen.« Josy sah an den drei ??? vorbei, irgendwohin, in eine weite Ferne. »Zuerst hat es den alten Black erwischt, unseren Bürgermeister. Er wachte eines Morgens auf und fand sein ganzes Kopfkissen voller Blut. Zuerst dachte er, er hätte sich im Schlaf irgendwo gestoßen. Aber als ihn Dr. Pleasance untersuchte, konnte er zunächst keine Wunde entdecken, die der Grund für das viele Blut hätte sein können. Aber dann fand er zwei dicht nebeneinanderliegende Einstiche«, Josy stockte kurz, »am Hals.«
    »Die Bisswunde!« Peter sah Josy entsetzt an. »Die typische Bisswunde eines Vampirs! Die beißen immer in den Hals! Dahin, wo die Schlagader ist, weil sie da am leichtesten an das Blut herankommen!«
    »Peter!« Justus schüttelte ungehalten den Kopf.
    »Was?«, blaffte der Zweite Detektiv.
    »Es gibt keine Vampire! Hörst du? Keine Vampire, alles klar?« Und zu Josy gewandt sagte Justus in gespielter Bekümmertheit: »Unser Peter lässt manchmal die nötige Kritikfähigkeit vermissen, musst du wissen. Vor allem, wenn es um die Existenz von Geistern, Zombies, Vampiren und die tausend anderen Spukgestalten geht, die seine lebhafte Phantasie bevölkern.«
    »Ich bin sehr wohl kritikfähig!«, empörte sich Peter. »Aber wenn etwas, das es angeblich nicht gibt, anfängt zu beißen, dann hört bei mir der Spaß auf!«
    Josy ging allerdings nicht auf die Auseinandersetzung der beiden Jungen ein. Sie schien sie nicht einmal mitbekommen zu haben, denn sie starrte nach wie vor in jene imaginäre Ferne und sprach nun einfach weiter: »Wir alle im Dorf rätselten zunächst herum, was der Grund für diese ungewöhnliche Verletzung von Jonathan Black hätte sein können. Manche meinten, ihn hätten Riesenmücken erwischt, andere vermuteten, dass der Alte nachts ein Haarnetz trüge und sich ein paar der Haarklammern in seinen Hals gebohrt haben. Aber schon ein paar Tage später ereignete sich etwas, was die dummen Witze schlagartig verstummen ließ.« Josy hielt für einen Moment inne. Ein kaum merkliches Frösteln durchlief ihren Körper.
    »Was? Was war es?«, drängte Bob atemlos.
    »Es war etwas, das für mich schlichtweg Humbug ist, solange ich es nicht mit eigenen Augen gesehen habe. Aber die, die es seither gesehen haben, beschwören, dass es wahr ist. Und immer mehr Leute glaubten ihnen, wollten ihnen glauben, vor allem, als noch mehr Menschen morgens in einem See von Blut erwachten und die zwei roten Punkte an ihrem Hals hatten. Denn nun hatten sie eine Erklärung für die Verletzung von Jonathan Black. Eine schreckliche, furchtbare Erklärung zwar, aber die einzig mögliche, wie sie dachten.«
    »Es wurden noch mehr Einwohner gebissen?«, hakte Justus nach.
    »Was haben sie gesehen? Was haben sie denn jetzt gesehen?« Bob rang die Hände und starrte Josy bebend vor Ungeduld an.
    »Seen … von … Blut!«, flüsterte Peter, der vor lauter Grauen schon ganz grün im Gesicht war.
    Josys Blick kehrte aus der Ferne zurück. Leer und ausdruckslos sah sie die Jungen an und sagte: »Mehrere Einwohner haben seither über den Dächern von Yonderwood – eine riesige Fledermaus gesehen! Sie taucht nur nach Mitternacht auf und soll so groß wie ein erwachsener Mann sein!«
    Die drei ??? schwiegen. Justus verzog dabei skeptisch das Gesicht, Bob schaute etwas unsicher, so als hätte er nicht richtig gehört, und um Peters Mundwinkel flatterte ein nervöses Zucken.
    »Vampire … können sich doch angeblich in

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