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Stadt des Schweigens

Stadt des Schweigens

Titel: Stadt des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margret Krätzig Erica Spindler
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alle Polizeibeamten, Kriminalisten, der Gerichtsmediziner oder sein Vertreter.“
    „Zeugen, falls welche da waren.“
    „Richtig.“
    „Dein Dad hat mich die Akten einsehen lassen. Officer Pat Greene war auf Streife draußen. Er sah die Pruitts aus dem Haus von Sallie Waguespack rennen. Da sie schon mit dem Gesetz in Konflikt waren, hielt er es für besser, nachzusehen. Er fand die Leiche der Frau und informierte Buddy.“
    Avery hielt inne und schien sich auf den genauen Ablauf zu konzentrieren. „Nach Patts Beschreibung ging auch Buddy davon aus, dass es die Pruitt-Brüder waren, die er gesehen hatte. Er und Pat suchten die beiden und fanden sie. Die Begegnung endete in einer Schießerei, und die Brüder waren tot.“
    „Der Tatort wurde unbewacht gelassen?“
    Sie dachte nach. „Vielleicht haben sie auf den Leichenbeschauer gewartet, aber ich glaube nicht. Laut Akten wurde kein weiterer Officer zum Tatort gerufen.“
    „Fahr fort.“
    „Die Mordwaffe wurde im Graben hinter dem Wohnwagen der Pruitts gefunden. Donnys Fingerabdrücke waren darauf. Einer der Jungs hatte Blut vom Opfer an den Schuhen. Als die Polizei kam, eröffneten sie das Feuer, zudem hatte Pat Greene sie bereits am Tatort gesehen. Fall abgeschlossen. Keine Notwendigkeit für weitere Ermittlungen. Alles klar.“
    „Zu klar, wie du denkst, oder?“
    „Vielleicht.“
    „Was ist mit der Autopsie? Soweit ich weiß, wird bei einem Mord immer eine Autopsie gemacht.“
    „Der Bericht war nicht in den Akten. Buddy glaubt, er sei falsch abgeheftet worden, und will ihn suchen. Ich rufe ihn morgen mal an.“
    Sie schwiegen eine Weile, und Hunter spürte, dass sie genau wie er alle Möglichkeiten erwog und im Geiste Bilanz zog. Doch die Anzahl der Beteiligten passte nicht.
    „Zählen wir auf, wer involviert sein könnte“, sagte er. „Da wären Dad und Patt Greene am Tatort. Dann ist da noch der Gerichtsmediziner. Das macht drei. Nehmen wir das Opfer und die Pruitts dazu, haben wir sechs. Dein Dad könnte Nummer sieben sein, aber wie er da hineinpasst, weiß ich nicht.“
    Er trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. „Vielleicht hat sie gezählt, wer von den Sieben schon tot ist? Vielleicht war sie diejenige, die sie beseitigt hat? Und vielleicht ist einer der letzten beiden ihr zuvorgekommen?“
    „Vielleicht, aber das glaube ich nicht. Es sei denn, sie hatte einen Komplizen. Diese Morde wurden als Unfälle getarnt. Das heißt, der Täter besaß ein Maß an Intelligenz, das ich Trudy Pruitt nicht zutraue.“
    „Falls sie einen Komplizen hatte, wer könnte das sein? Vielleicht jemand, der mit Cypress Springs oder einigen seiner Bürger noch eine Rechnung offen hatte.“
    Avery dachte kurz darüber nach und schüttelte den Kopf. „Wer hat dann Elaine St. Claire umgebracht? Nicht Trudy Pruitt. Die beiden waren befreundet. Sie hat Gwen erzählt, dass Die Sieben für Elaines Tod verantwortlich sind.“
    „Vielleicht hat die Gruppe auch Sallie Waguespack umgebracht.“
    „Das ergibt keinen Sinn, denn nach allem, was ich weiß, hat erst der Mord an Sallie Waguespack zur Formierung der Sieben geführt.“
    „Aber du weißt es nicht genau.“
    Sie seufzte frustriert. „Nein, verflixt. Ich kann mich nur auf Spekulationen stützen.“
    „Und auf eine wachsende Anzahl von Toten.“ Hunter stand auf und trat zu ihr. „Gehen wir das noch einmal durch. Wer könnte die Wahrheit über Sallie Waguespacks Tod gewusst haben?“
    „Die Pruitt-Jungen, Buddy, Pat Greene, mein Dad – jedenfalls hat Trudy das angedeutet.“
    „Trudy selbst“, fügte er hinzu, „und vielleicht derjenige, der Sallie für die Beisetzung vorbereitet hat.“
    „O mein Gott!“
    „Was ist?“
    Sie ging zum Tresen, nahm ihr Notizbuch und fuhr mit dem Finger die Namensliste entlang, wobei sie stumm die Lippen bewegte, während sie las.
    Hunter beobachtete sie mit wachsender Sorge. „Was ist?“
    Avery hob den Blick. „Alle, die wir aufgezählt haben, sind tot, Hunter. Außer deinem Dad.“
    Die Feststellung wirkte wie ein Donnerschlag. Hunter starrte sie an, und seine Welt schien ein wenig aus den Angeln zu geraten. „Das kann nicht sein.“
    „Ist aber so.“ Sie hielt ihm den Stenoblock hin, doch Hunter nahm ihn nicht zur Kenntnis.
    „Ist dir klar, was du da sagst?“
    Langsam nickte sie, das Gesicht aschfahl.
    Entweder Buddy Stevens ist der Täter. Oder er ist der Nächste auf der Todesliste.
    „Sieh dir die Liste an“, forderte sie ihn auf. „Pat Greene, Dad,

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