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Stadt des Schweigens

Stadt des Schweigens

Titel: Stadt des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margret Krätzig Erica Spindler
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strahle, meine Schöne.“
    „Löse meine Fesseln, und ich tue genau das!“ Sie spie ihm die Worte geradezu entgegen.
    Er lachte nur. „Ist da jemandem eine Laus über die Leber gelaufen?“
    „Mistkerl!“
    Matt schlenderte auf sie zu und summte das Kinderlied über die Itsy-Bitsy Spinne. Er kam ans Bett, beugte sich herunter und ließ im Takt des Liedes die Finger ihren Schenkel hinaufwandern. Sie sah, dass er seine Waffe in den Bund der Jeans gesteckt hatte.
    Die Finger verharrten zwischen ihren Schenkeln, und Matt hörte auf zu summen. Den Kopf leicht zur Seite geneigt, sah er sie mit seltsam leerem Blick an. „Tut mir Leid, dass es so weit kommen musste, Avery. Wirklich.“
    „Dann lass mich gehen, du psychopathischer Mistkerl.“
    „Was für eine Ausdrucksweise, du enttäuschst mich.“
    Er stieg zu ihr auf das Bett und hockte sich auf sie, die Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes aufgestützt. Die Haltung brachte sein Becken in Kontakt mit ihrem, sodass ihr der Kolben seiner Waffe in den Bauch drückte.
    „Du hast mich verraten, Avery. Du hast uns verraten.“ „Erzähl du mir nichts von Verrat! Du hast meinen Vater umgebracht!“
    Leise lachend ließ er einen Finger über ihre Wange gleiten und hinab über ihr Schlüsselbein zur Brust. „Du warst schon immer zu klug und eigensinnig.“
    Er neigte sich herab und küsste sie, flüchtig zunächst, dann intensiver, indem er ihr die Zunge in den Mund zwängte.
    Avery unterdrückte den Drang, sich heftig zu wehren, und lag wie versteinert da. Ihre mangelnde Reaktion frustrierte ihn offenbar, und er ließ von ihr ab.
    Sofort spuckte sie ihm ins Gesicht. Er fuhr zurück, das Gesicht hochrot vor Zorn. Wutentbrannt schlug er sie, sodass ihr Kopf zur Seite flog. Sie schmeckte Blut und sah Sterne.
    Doch sie schrie nicht auf. Diese Genugtuung gönnte sie ihm nicht.
    „Weißt du was?“ Er legte die Finger in den Halsausschnitt des T-Shirts, das Cherry ihr geliehen hatte. „Für ein so kluges Mädchen machst du ein paar richtig dumme Fehler.“
    Matt riss so heftig an dem Stoff, dass er vom Hals bis zum Bauchnabel nachgab und ihre nackten Brüste freilegte. Er bedeckte sie mit seinen Händen und knetete sie leicht. „Zum Beispiel, jemanden zu verärgern, der dein Leben in Händen hält. Und jetzt auch deine Brüste.“
    Er packte fester zu und kniff in die Brustspitzen. Sie unterdrückte einen Schmerzlaut. Er beugte sich so weit vor, dass sein Gesicht dicht vor ihrem war. Sein schaler Atem strich über ihre Wange.
    Avery schauderte. Wenn Augen die Fenster zur Seele waren, dann hatte Matt keine Seele mehr.
    „Du solltest mir gehören. Ich habe dich ausgewählt. Nicht nur einmal, sondern zweimal. Und du hast mir das Herz gebrochen. Das erste Mal, als du gegangen bist. Und das zweite Mal, als du dich mit meinem Bruder eingelassen hast.“ Er lachte auf. „Du siehst so überrascht aus. Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Ich war schon damals an Tillers Teich argwöhnisch. Doch ich war ein Vollidiot und habe dir geglaubt. Aber als du mir an dem Morgen bei meinem Bruder über den Weg gelaufen bist, wusste ich es.“
    Leise wimmernd dachte sie an Hunter. In was hatte sie ihn da hineingezogen? Und vor allem, was hatte sie ihm unterstellt?
    Matt presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. „Hast du an mich gedacht, während du mit ihm im Bett warst? Während du mich betrogen …“ Er verkniff sich den Rest des Satzes und bebte vor Zorn, sodass das Bett unter ihnen knarrte.
    Er kann mich umbringen, in diesem Moment.
    Er will es sogar.
    Avery ließ sich gegen die Matratze sinken und verlor die Kontrolle über ihre Emotionen. Aus Angst wurde Entsetzen und drohte, ihr den Verstand zu rauben.
    Zum ersten Mal wurde der eigene Tod für sie zur Realität. Sie stellte sich vor, wie Matt die Hände um ihren Hals legte und zudrückte. Und sie konnte sich nicht wehren, außer in rasenden Gedanken und stummen Hilfeschreien.
    Ihre Angst machte ihn ruhiger. Er wirkte erfreut. „So gefällst du mir“, sagte er leise und richtete sich auf. „Hilflos.“
    Er ließ die Hände über ihre Brüste gleiten, nicht mehr strafend, sondern streichelnd. Dann schob er die Finger zum Taillenbund ihrer Trainingshose, löste das Zugband und zog die Hose hinunter.
    „Erinnerst du dich, wie es war?“ Seine Finger glitten über Bauch, Slip und Schamhügel. Er beugte sich vor, presste das Gesicht darauf und atmete mit einem Laut des Wohlbehagens tief ein. „Wenn wir zusammen

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