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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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einverstanden, seine Steuererklärungen zu machen. ›Keine ungesetzlichen Sachen!‹, sagte ich zu ihm.
    Er lachte schmierig und tätschelte mir die Schulter. ›Das ist doch alles Vergangenheit, Andy! Wir sind heute andere Menschen, du und ich. Wir haben es beide geschafft, du genauso wie ich.‹ Nur, dass er eine ganze Menge mehr Geld gemacht hatte als ich, das kann ich Ihnen sagen.«
    Ferris stockte für eine Sekunde, bevor er fortfuhr. »Die ganze Zeit, während er redete, starrte ich auf seinen Mund. Er hatte sich sogar die Zähne neu machen lassen. Sie blitzten wie in einer Zahnpastawerbung!
    Er hörte sich meine schwachen Proteste an. ›Mach dir deswegen keine Gedanken, Andy‹, meinte er, als ich fertig war. Von wegen! Er muss mich für einen Volltrottel gehalten haben. All dieses Getätschel war so falsch wie sein Jacketkronengrinsen. Er wurde im Verlauf der Jahre zu einem ehrbaren Geschäftsmann, schön und gut, aber nur nach außen. Die Katze lässt das Mausen nicht, wenn Sie verstehen. Früher oder später würde er mit einem linken Ding zu mir kommen und versuchen, mich da mit reinzuziehen. Ich wusste nicht, ob ich ihm widerstehen könnte, wenn es so weit war. Als er mich angrinste wie ein Verschwörer, war mir nur eins klar: Er erwartete gar nicht, dass ich ihm glaubte. Nach seinem Verständnis liefen wir ein Ritual durch, weiter nichts. Er dachte, ich wäre ein Seelenverwandter. Er dachte, ich wäre genau wie er !«
    An dieser Stelle brach Ferris ab und erkundigte sich höflich, ob er vielleicht eine Tasse Tee haben könnte.
    Nach einer kurzen Pause brachte Bennison den Tee, und sie setzten die Vernehmung fort.
    »Der Tag, an dem Eva starb«, begann Ferris zaghaft.
    Foscott setzte sich kerzengerade auf. Sie sind wieder bei ihrem abgesprochenen Skript , dachte Carter ärgerlich. Was Ferris über Burton erzählt hat, ist ihm gegen den Strich gegangen, weil sie es nicht vorher durchgesprochen hatten. Was er über Eva erzählen wird, haben sie hingegen ganz genau durchgesprochen. Aber ihr habt die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
    »Ich war niedergeschlagen und fertig«, wiederholte Ferris. »Ich wollte, dass Burton aus meinem Leben verschwand, und ich war zu dem Entschluss gekommen, dass ich auch Eva nicht mehr treffen wollte. Ich hatte Angst, dass Penny etwas herausfinden könnte, selbst wenn ich noch so vorsichtig war. Also lud ich Eva zum Mittagessen ein und sagte ihr, dass ich unsere Affäre beenden wollte. Ich habe es ihr natürlich nicht beim Essen gesagt, für den Fall, dass es zum Streit kam – ich wollte nicht, dass andere Leute aufmerksam wurden. Wenn man ein Geschäft hat wie das meine, dann kann man sich keinen Skandal leisten, glauben Sie mir. Ich war schließlich immer noch verheiratet, selbst wenn meine Frau ständig auf Kreuzfahrt mit Millionären war. Außerdem, wenn man viele Mandanten hat, dann ist man auch bekannt. Man weiß nie, wo man gesehen wird. Eva und ich waren nie hier in der Gegend, aber ich wollte trotzdem nicht unnötig Aufmerksamkeit auf mich lenken. Also sagte ich es ihr im Wagen, als wir fertig waren mit dem Mittagessen, und ich dachte, dass ihre Stimmung gut war und sie vernünftig reagieren würde. Sie war außerdem schläfrig; wir hatten ein Glas Wein getrunken.«
    Ferris klang ratlos, als er fortfuhr. »Ich begreife ihre Reaktion immer noch nicht. Ich war vollkommen überrascht. Sie war mit einem Mal hellwach, und ihre gute Laune war wie verflogen. Sie ist durchgedreht! Ich musste an den Straßenrand lenken, und wir hatten einen wütenden Streit. Ihr Englisch war nicht perfekt, doch sie fluchte wie ein Vollmatrose. Sie drohte mir, sich mit meiner Frau in Verbindung zu setzen und ihr alles zu erzählen. Ich sagte ihr, nur zu, meine Frau gibt einen Dreck darauf, ob ich Affären habe oder nicht. Sie hat selbst einen Liebhaber, der sie mit Geld überhäuft. Dann drohte sie, Penny von uns zu erzählen. ›Ich weiß von deiner anderen Freundin!‹, keifte sie. ›Der, die so nach Pferden stinkt!‹ Ich hatte ihr nie von Penny oder vom Reitstall erzählt. Vielleicht war ich einmal nachts unvorsichtig, ich weiß es nicht …« Ferris zuckte die Schultern.
    »Ich versuchte sie zu beruhigen. Die dumme Kuh wollte einfach nicht aufhören zu schreien! Dann griff sie mich an. Sie griff mich tatsächlich an! Sie ballte die Fäuste und schlug auf mich ein, und sie war überraschend kräftig. Die Blutspuren von mir, die Sie im Wagen gefunden haben, stammen von einem Schlag auf die

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