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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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gestanden hatte ich gehofft, dass sich unsere Freundschaft zu mehr entwickeln würde. Doch das schien nicht der Fall, und, na ja, ich schätze, ich war frustriert. Eines Abends fuhr ich allein in ein Pub namens Foot to the Ground . Ich hatte es ausgewählt, weil Penny und ich nie dorthin gingen – und dort begegnete ich Eva.«
    »Eva Zelená?«, fragte Carter zur Klarstellung für die mitlaufende Aufzeichnung.
    »Das ist richtig. Sie schien ein nettes, freundliches Mädchen zu sein. Ich kam mit ihr ins Gespräch. Es war die klassische Situation, ein leicht angetrunkener, deprimierter Mann schüttet einer Barfrau sein Herz aus. Ich sage nicht, dass ich ihr alles erzählt habe – ich bin nicht dumm, und so betrunken war ich auch wieder nicht. Aber es half mir weiter, mit ihr zu reden. Ich fragte sie, ob wir uns wiedersehen könnten, und sie sagte Ja. Ich ging mit ihr ins Kino, und damit fing alles an. Es war nur eine Affäre, nichts Ernstes. Ein einsamer Mann flirtet mit einem hübschen Mädchen. Tausend andere Männer landauf, landab tun es wahrscheinlich im gleichen Moment auch. Aber bei mir lief es schief, wie in jeder Beziehung, die ich je mit einer Frau hatte.« Ferris’ Stimme wurde lebhaft. Bis zu diesem Moment hatte er flach und tonlos gesprochen und seine zurechtgelegte Geschichte vorgetragen.
    Foscott bemerkte die Veränderung ebenfalls und sah seinen Mandanten mit geschürzten Lippen an.
    »Hören Sie.« Ferris streckte die Hand aus und beugte sich zu Carter vor. Phil Morton neben der Tür spannte sich alarmiert. »Sie können mir keinen Vorwurf machen, dass ich in so eine Situation geraten bin! Meine Frau wollte mich verlassen, und bei Penny kam ich auch nicht weiter. Was glauben Sie, wie ich mich gefühlt habe? Wie würden Sie sich fühlen? Ich wollte mit einer Frau zusammen sein, die mir zuhörte, die nicht nach Pferd stank wie Penny und die nicht wie Karen nur über einen Anwalt mit mir kommunizierte. Eine Frau, die Spaß am Sex hatte. Das können Sie doch wohl verstehen?«
    »Erzählen Sie uns einfach weiter, was Sie empfunden und was Sie getan haben«, erwiderte Carter, ungerührt von diesem Appell von Mann zu Mann.
    »Was ich getan habe? Ich fing an, mich regelmäßig mit Eva zu treffen. Doch es war nichts Ernstes. Für mich blieb es bei einem Flirt, gegenseitiger Entspannung. Ich betrachtete es als eine Art Therapie, wenn Sie so wollen. Eva ging es gut dabei. Sie hatte Spaß, ging gerne mit mir zum Tanzen und dergleichen. Ich war großzügig. Ich führte sie in teure Restaurants. Ich ging mit ihr ins Theater in Cheltenham und in Clubs. Nicht, dass Clubbing mein Ding wäre – ich werde ein wenig zu alt für die Szene dort und das Ambiente, all die blitzenden Lichter und der ohrenbetäubende Lärm, aber Eva gefiel es. Wir gingen ins Kino. All die üblichen Dinge halt.«
    »Sie hatten keine Sorge, dass Miss Gower etwas über Ihre Affäre herausfinden könnte?«, fragte Carter.
    »Nein! Sie kam kaum jemals vor spätabends aus dem Stall, und dann wollte sie immer früh schlafen gehen, weil sie am nächsten Morgen gleich bei Anbruch der Dämmerung wieder raus und in den Reitstall musste, um die Tiere zu versorgen. Wir tranken ein schnelles Pint im Hart und nahmen einen Imbiss zu uns, und das war alles, was ich von ihr hatte. Penny hingegen hatte, was sie wollte, glauben Sie mir! Ich habe sie nicht betrogen – was zum Teufel gab es schon zum Betrügen?« Seine Stimme klang aufrichtig gequält.
    »Was Eva betrifft«, Ferris zuckte die Schultern, »ich dachte, ich hätte ihr gegeben, was sie wollte. Sie schien zufrieden zu sein. Ich dachte, dass sie unsere Beziehung genauso sah wie ich. Ich habe sie nie vor dem Pub abgeholt, weil ich nicht wollte, dass irgendjemand dort auf einen falschen Gedanken kam, was Eva und mich anging. Eva bat nie darum, dass ich sie vor dem Laden abholte oder sie nachts vor die Tür brachte. Meiner Ansicht nach war das die Bestätigung, dass sie genauso wenig wollte wie ich, dass andere uns als Paar sahen. Es war nicht das, was Sie eine Beziehung nennen, Herrgott noch mal! Ich dachte … ich dachte, wir hätten eine stillschweigende Abmachung .«
    Hinter ihm, auf seinem Stuhl neben der Tür, verzog Morton das Gesicht zu einer Grimasse. Ach ja? Du dachtest das vielleicht, Freundchen, sie bestimmt nicht. Laut sagte er nichts.
    Ferris zögerte. »Ich war sehr gestresst zu dieser Zeit, und vielleicht habe ich nicht ganz klar gedacht. Die Scheidung war nicht das Einzige, was mir

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