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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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war.
    Superintendent Carter war trotzdem früher da gewesen. Hatte er vor, sie alle zu überrumpeln? Sie überlegte, ob sie Joe Hegarty fragen sollte, wann Carter gekommen war, doch dann entschied sie sich dagegen. Es würde Hegarty nur amüsieren, wenn er sah, dass sie nervös war.
    Und ich bin nervös, gestand sie sich ein, während sie die Treppe hinaufstieg. Nicht nur, weil sie einen neuen Boss hatte, sondern auch, weil sie eine neue Mordermittlung eingeleitet hatte. Ihre Strategie bis zum jetzigen Zeitpunkt und die Erfolge in den kommenden Wochen würden festlegen, wie Carter sein Team sah. Falls sie sich als effizient erwiesen, hatten sie es in Zukunft leichter. Falls sie versagten, würde er es nicht vergessen. Er würde es ihnen immer wieder unter die Nase reiben.
    Normalerweise hingen an einem Montagmorgen zu so früher Stunde die verschiedensten Kollegen auf den Gängen herum, um sich zu begrüßen und darüber zu unterhalten, wie sie ihre Wochenenden verbracht hatten. An diesem Morgen jedoch war keine Menschenseele zu sehen. Zum einen, weil zwei der Kollegen in Urlaub waren und einer krank, zum anderen, weil die anderen alle die Köpfe eingezogen und sich geflissentlich an ihre Schreibtische verkrümelt hatten.
    Sie warf einen Blick in das Büro, das Morton und Nugent sich teilten (der gegenwärtig in der Algarve seine Golftechnik verbesserte). Morton blickte erschrocken auf, als er die Tür hörte.
    »Ich bin es nur«, sagte sie mit einem schiefen Grinsen.
    »Er ist da«, erwiderte Morton. »Er kam rein, stellte sich vor, informierte mich, dass er um zehn Uhr eine Besprechung abhalten will, und ging wieder raus. Schätzungsweise ein Mann weniger Worte, unser neuer Superintendent. Und da im Augenblick nur Sie, Stubbs, Bennison und ich im Dienst sind, wird es ein gemütliches Beisammensein.«
    Jess seufzte. »Wo stehen wir?«, fragte sie.
    »Nun ja. Vor drei Minuten hat Doc Palmer angerufen und mitgeteilt, dass er die Obduktion heute Morgen um halb zehn durchführen wird.«
    Jess stieß einen ärgerlichen Laut aus. »Einer von uns beiden sollte dort sein, und das bedeutet, dass er die Besprechung mit dem Superintendent um zehn Uhr versäumt. Haben Sie Carter informiert?«
    »Ich wollte gerade, als Sie reingekommen sind. Ich nehme an, ich werde gehen und Palmer Gesellschaft leisten?«, fragte er düster. »Sie werden sicher an der Besprechung teilnehmen?«
    »Ja. Und Sie machen sich besser gleich auf den Weg. Palmer gehört zur pünktlichen Sorte.«
    »Immer muss ich bei den Obduktionen dabei sein«, sagte Morton. »Ah, hier habe ich übrigens noch was für Sie.« Er schwang einen Hefter. »Sie haben gesagt, ich soll Eli Smith in der Datenbank recherchieren, also bin ich noch am Freitagabend wieder hergefahren, um ihn zu überprüfen. Ich nahm an, dass er am Samstag vorbeikommen würde, um seine Aussage zu unterzeichnen, und wenn er in der Datenbank ist, dann wollte ich das vorher wissen. Ich habe sicherheitshalber auch den Namen der Farm eingegeben, und was soll ich sagen? Volltreffer.« Er ließ sich zu einem zufriedenen Lächeln hinreißen. »Ich habe alles für Sie ausgedruckt.«
    »Danke. Und? Ist er vorbeigekommen, um seine Aussage zu unterzeichnen?« Jess nahm den Hefter entgegen. »Ich glaube, ich weiß schon, was darin steht. Doppelmord auf der Farm. Richtig?«
    »Oh. Sie haben die Geschichte gehört, wie?« Morton blickte enttäuscht drein. »Es ist siebenundzwanzig Jahre her, und ja, der alte Bursche kam vorbei und hat sein Kreuz gemacht, wie er es gesagt hat. Ich komme nicht darüber hinweg, dass er nicht schreiben kann. Er hatte nichts Neues hinzuzufügen zu dem, was er uns schon auf der Farm gesagt hat.« Morton deutete auf den Hefter. »Bei dieser Hintergrundgeschichte wundert es mich nicht, dass er so verschlossen ist. Ich habe immer gesagt, dass man die Leute auf dem Land im Auge behalten muss. Sie haben allen möglichen Dreck am Stecken.«
    Jess schlug den Hefter auf und blickte auf die erste Seite.
    »Was ist?«, fragte Morton scharf.
    Es gelang ihr, sich den Schock nicht anmerken zu lassen. »Nichts«, antwortete sie hastig.
    Doch das stimmte natürlich nicht. Ihr war etwas aufgefallen, das Phil Morton offensichtlich übersehen hatte. Penny Gower hatte erzählt, dass sie nicht wusste, welcher der beiden Smith-Jungen der ältere gewesen war, Nathan oder Eli. Doch Penny wusste keine Einzelheiten über die Familientragödie. Tatsache war, die beiden Brüder waren Zwillinge gewesen. Wie Simon

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