Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things
war der Grund, aus dem Smith ungefähr eine Stunde später zur Farm fuhr und den Hof kontrollierte. Er hatte rein zufällig den Laster voll Schrott und dachte, er könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Als wir ihn befragt haben, hat er kein Telefongespräch mit Ferris erwähnt. Ich habe Gower und Ferris davon erzählt, und beide schienen es amüsant zu finden. Sie meinten, das wäre typisch für Eli.«
Sie tippte auf den Hefter. »Das hier erklärt meiner Meinung nach eine Menge von dem, was Smith gesagt und getan hat. Die Geschehnisse auf der Farm sind eine schreckliche Erinnerung. Smith war sehr aufgebracht wegen der Leiche auf seinem Grund und Boden, und es wurde noch schlimmer, als er erfuhr, dass wir das alte Farmhaus öffnen und hineingehen würden. Andererseits konnte er sich vermutlich denken, dass eine dritte Leiche auf der Farm nach außen hin wie ein merkwürdiger Zufall aussieht. Er gab seiner Sorge Ausdruck, was die Nachbarn wohl sagen würden. Obwohl er, wie Phil Morton meint, keine Nachbarn im herkömmlichen Sinn hat. Er wohnt fast einen Kilometer abseits von allem in einem einzeln stehenden Cottage. Oh, und er ist Analphabet.«
»Ein wahrscheinlicher Verdächtiger?«, fragte Carter auf seine ruhige, gelassene Art.
»Ich bezweifle es«, antwortete Jess entschieden, indem sie ihre eigenen jüngsten Gedanken dazu verwarf. »Er hätte sie irgendwo anders versteckt, oder nicht? Nicht in der Nähe seines eigenen Anwesens, ganz sicher nicht im Kuhstall. Er hat jede Menge Land ringsum. Er hätte sie überall verschwinden lassen können. Auf irgendeinem seiner Felder verscharren. Niemand hätte es je erfahren.«
»Aber das gilt für jeden anderen auch«, bemerkte Carter.
Sie spürte, dass er sie genau beobachtete, während sie sprach. Seine Augen waren haselnussbraun und kühl. Es irritierte sie beinahe genauso stark wie der erste Anblick von ihm am Fenster.
»Ja, es ist eigenartig, dass der Mörder sein Opfer im Kuhstall versteckt hat«, pflichtete sie ihm bei. »Es sei denn natürlich, er hat sie dort umgebracht und ihre Leiche einfach liegen lassen.«
»Es erscheint mir trotzdem logischer, sie von dort wegzuschaffen. Falls der Farmhof noch in irgendeiner Weise genutzt wird, ist die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung viel zu groß.«
Beide schwiegen. »Wollen Sie andeuten«, sagte Jess schließlich langsam, »dass die Leiche absichtlich dort zurückgelassen wurde? Damit man sie findet?« Sie runzelte die Stirn. »Merkwürdig. Eli Smith hat genau das gesagt. Dass sie absichtlich dort hingelegt wurde. Allerdings dachte ich, er meint, weil jemand ihm eins auswischen wollte. Jemand, der von den früheren Morden weiß und einen Groll gegen Smith hegt.«
»Und? Sind Sie dieser Möglichkeit nachgegangen? Gibt es jemanden mit einem Groll gegen Smith?«
Seine ruhige Art und der gelassene Gesichtsausdruck machten Jess zunehmend nervös.
»Wir werden uns erneut mit ihm unterhalten. Aber nein, bis jetzt haben wir diese Möglichkeit noch nicht verfolgt. Ich habe mich mit einer Einheimischen unterhalten, einer Frau namens Selina Foscott. Sie war noch ein Kind, als sich die Morde auf der Cricket Farm ereigneten, und sie erinnert sich, dass die Smiths Außenseiter waren, die keinen Kontakt zu Nachbarn pflegten. Ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich jemand die Mühe macht, eine junge Frau zu ermorden, nur um Smith in Verlegenheit zu bringen?« Sie ignorierte seine leicht erhobenen Augenbrauen. »Abgesehen davon haben wir einen weiteren möglichen Verdächtigen.«
»Den Fahrer des Mercedes am Straßenrand.«
»Genau. Er wurde kurze Zeit später erneut gesehen. Das heißt, Selina Foscott wollte gerade vom Reitstall auf die Straße abbiegen, als ein silbergrauer Mercedes an ihr vorüberschoss. Sie konnte gerade noch einem Zusammenstoß entgehen.«
»Was unternehmen wir, um diesen scheuen Mercedesfahrer zu finden?«
»Wir«, nicht »Sie«. Das gefiel ihr.
»Phil Morton hat sich mit der Verkehrsüberwachung in Verbindung gesetzt, Sir, für den Fall, dass der Mercedes von einer Radarkamera erfasst wurde. Außerdem haben wir eine Probe silbergrauen Lacks von einem Torpfosten der Farm. Es sieht ganz danach aus, als wäre unser Mann am fraglichen Nachmittag tatsächlich dort gewesen. Die Forensik wird zweifelsfrei bestätigen, ob die Farbe von einem Mercedes stammt oder nicht. Der Fahrer ist definitiv ein Verdächtiger.«
»Wann führt der Pathologe die Obduktion durch?«, fragte Carter
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