Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things
zurückgekommen bin, am Samstagnachmittag, wie ich bereits gesagt habe! Meine Frau hat mir die Neuigkeiten erzählt. Sie hat ein Pferd unten im Berryhill Reitstall und verbringt viel Zeit dort. Sie geht der Besitzerin zur Hand. Meine Frau ist ganz närrisch mit Pferden. Inspector Campbell war auch schon dort und hat mit ihr gesprochen.«
»Ist Ihnen nicht der Gedanke gekommen, es könnte sich um die verschwundene Kellnerin handeln, als Sie von Ihrer Frau erfuhren, dass auf der Cricket Farm eine Leiche gefunden wurde?«
»Nein zur Hölle, warum sollte es? Jake Westcott war überzeugt, dass die verschwundene Kellnerin nach Cheltenham gegangen war, um dort eine andere Stelle anzutreten. Warum sollte ich etwas anderes glauben?« Harper lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Ich denke, ich habe alle Fragen beantwortet, Sergeant, die ich beantworten kann und will. Da ich nicht in der Gegend war, als diese Sache passiert ist, und ich Ihnen eine zufriedenstellende Erklärung für meine Abwesenheit geliefert habe, sehe ich wirklich nicht, wie Sie noch weiteren Nutzen aus diesem Verhör ziehen könnten. Falls Sie es dennoch fortsetzen möchten, dann wird dies zu einem anderen Zeitpunkt, an einem anderen Ort und in Gegenwart meines Anwalts sein.«
Harper stand auf der Treppe vor der Haustür und sah seinem Besucher hinterher, bis dieser davongefahren war, dann kehrte er in die Eingangshalle zurück und warf die massive Eichentür hinter sich ins Schloss.
»Verdammter Dreck!«, sagte er mit Nachdruck. Die Worte hallten von der hohen Decke wider.
»Ist etwas nicht in Ordnung?«
Harper blickte auf und erbleichte. Seine Frau stand in der Tür zum Esszimmer, gleich neben dem Büro. Sie trug ihre übliche Uniform aus Reithosen und ärmelloser Weste.
»Wer war das?«, wollte sie wissen.
»Ich dachte, du bist im Reitstall?« Er starrte sie verlegen an.
»Ich wurde aufgehalten … ich musste mich erst um ein Schreiben kümmern. Ich habe am Esstisch gesessen und es beantwortet.«
»Oh. Nun ja, es war die Polizei. Nichts, worüber du dir Gedanken machen müsstest. Sie haben die Leiche identifiziert, von der du kürzlich erzählt hast, die junge Frau, die auf der Cricket Farm gefunden wurde. Es war eine von Jake Westcotts Kellnerinnen. Die Polizei befragt jetzt sämtliche Stammgäste.«
»Hast du sie umgebracht?«, fragte seine Frau in jenem ätzenden, gleichmütigen Tonfall, den sie in jüngster Zeit entwickelt hatte und in dem sie immer wieder unerwartete und peinliche Fragen stellte.
»Natürlich nicht! Bist du nicht ganz bei Trost? Ich gehöre nicht zu den Verdächtigen! Es war eine Routineangelegenheit, mehr nicht. Außerdem war ich letzte Woche nicht mal hier.«
»Das stimmt«, sagte sie einvernehmlich. »Du hast ein Alibi.«
Schweigen. Harper starrte seine Frau missmutig an, bevor sein Blick von der offenen Esszimmertür hinter ihr zur offenen Bürotür ging. »Wie viel von unserer Unterhaltung hast du mitgehört?«, fragte er misstrauisch.
Kapitel 10
Die Leuchtstoffröhre über ihrem Kopf summte leise. Von Zeit zu Zeit flackerte sie leicht, und Jess hoffte, dass sie nicht in nächster Zeit implodierte. Draußen brüllte jemand, der Feierabend hatte, einem Kollegen etwas zu, der zur Schicht kam. Der Ruf hallte durch den Gang, begleitet von lauten Schritten. Sie saß wieder einmal allein in ihrem Büro und war dankbar für die kleine private Zelle. Sie breitete die Unterlagen aus der Mordakte vor sich aus und begann zu lesen.
Protokoll einer Befragung von Nathan Smith durch Inspector Harris. Ebenfalls anwesend Sergeant Welland und Mr. P. Samson in seiner Eigenschaft als Anwalt von Mr. Smith.
Insp. H.:
Sie sind Nathan Smith und wohnen auf der Cricket Farm, ist das richtig?
Smith:
Ja.
Insp. H.:
Können Sie uns sagen, was sich gestern, am Donnerstagnachmittag, dort ereignet hat?
Smith:
Ich habe Dad und Mum erschossen.
Insp. H.:
War es ein Unfall?
Smith:
Nein, ich habe es absichtlich getan.
Pause für eine kurze Konsultation zwischen Beschuldigtem und Anwalt des Beschuldigten.
Mr. Samson:
Mr. Smith ist nicht des vorsätzlichen Mordes geständig.
Insp. H.:
Geschah es im Affekt?
Mr. Samson (zu seinem Mandanten): Sie müssen diese Frage zu diesem Zeitpunkt nicht beantworten.
Insp. H.:
Warum haben Sie es getan? Hatten Sie einen Grund, Ihre Eltern zu töten?
Smith:
Es war Zeit.
Insp. H.:
Was meinen Sie damit, es war Zeit?
Smith:
Die Dinge hatten sich immer weiter aufgestaut, und schließlich wurde es Zeit.
Insp. H.:
Wen
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