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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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hier in der Gegend gesehen? Lebendig, meine ich? Oder sonst jemanden von diesem Photo?«
    Eli bedachte sie mit einem ärgerlichen Blick wie jemand, der von einem Kind gepiesackt wird.
    »Nein. Wie ich Ihnen bereits sagte, ich kenne niemanden. Ich hab noch nie jemanden von denen da gesehen, nicht lebendig und nicht tot, nur dieses junge Mädchen. Und das war auch nur dieses eine einzige Mal, tot in meinem Kuhstall! «
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und stapfte davon.
    »Sie müssen ihn entschuldigen«, sagte Penny Gower. »Er ist wirklich sehr aufgebracht. All das erinnert ihn stark an den Mord an seinen Eltern und an seinen Bruder, der sie erschossen hat. Abgesehen davon jährt sich diese schreckliche Geschichte in der nächsten Woche wieder einmal.«
    »Tatsächlich?«, fragte Jess überrascht.
    »Das hat er mir eben erst erzählt, kurz bevor Sie gekommen sind. Er sagte, am Donnerstag nächster Woche wären es siebenundzwanzig Jahre. Er hat nicht gesagt, dass es ein Jahrestag wäre oder so etwas, aber es war klar, was er gemeint hat.«
    Jess verdaute diese Information. Das Datum musste in der Akte stehen, und sie musste es gelesen haben. Sie hätte sich erinnern und die Verbindung herstellen müssen. Reiß dich verdammt noch mal zusammen, Jess! Es ist keine große Überraschung, dass Smith so reagiert. Er weiß genau, dass sich der Jahrestag nähert, dass es nur noch eine Woche ist. Konnte es sein, dass er Eva auf dem Farmhof überrascht hatte und – aus einem bis jetzt noch nicht bekannten Grund – die Beherrschung verloren und sie angegriffen hatte?
    Andererseits, was hatte Eva Zelená auf der Farm zu suchen gehabt? Mehr noch, wie war sie dahin gekommen, ohne eigenen Wagen?
    Der silberne Mercedes, dachte Jess. Wir müssen den silbernen Mercedes finden. Penny blickte verlegen drein und scharrte mit der Spitze ihres Reitstiefels am Torpfosten. Solo hatte sich zur anderen Seite der Koppel entfernt und war nur noch klein in der Ferne zu erkennen.
    »Inspector? Da wäre noch etwas, das ich gerne sagen würde, jetzt, wo ich eine Gelegenheit dazu habe und niemand uns hören kann. Es hat nichts mit dem Fall zu tun, den Sie untersuchen. Es ist mehr eine persönliche Sache und betrifft mich und Andrew Ferris.« Penny errötete und schwieg.
    »Hören Sie«, sagte Jess beruhigend. Es war nicht das erste Mal, dass sie diese Art von Einleitung vor einem Geständnis gehört hatte. Es handelte sich vielleicht nicht einmal um etwas Illegales oder auch nur Fragwürdiges. Doch viele Menschen, normalerweise die naivsten und unschuldigsten von allen, hatten das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen.
    »Ich interessiere mich nicht für das Privatleben anderer, solange es nichts mit meinen Ermittlungen zu tun hat«, fuhr Jess fort. »Ich verstehe sehr wohl, wie sich Zeugen fühlen müssen. Wir stellen alle möglichen Fragen, und eine Menge davon erscheinen aufdringlich und neugierig. Ich finde es genauso peinlich wie mein Gegenüber, derartige Fragen zu stellen, glauben Sie mir. Aber ich suche wirklich nichts weiter als Informationen, die mir helfen herauszufinden, wer dieses arme Mädchen ermordet hat.«
    Penny fing eine Strähne lockiger Haare ein, die sich aus einer Spange gelöst hatte und ihr ins Gesicht fiel. Sie schob sie hinter das Ohr.
    »Ja, ich weiß. Aber es gibt trotzdem etwas, das ich Ihnen erklären möchte.«
    »Nun, dann schießen Sie los«, munterte Jess sie neugierig geworden auf.
    »Ich will einfach nicht, dass sie eine falsche Vorstellung von Andrew und mir bekommen. Wir sind gute Freunde. Er hat mir wunderbar geholfen, und er ist im Herzen ein richtiger Landmensch, auch wenn er in einem Büro arbeitet. Er ist gerne hier draußen bei den Pferden, und die Arbeit im Stall macht ihm Spaß, das Errichten von Hindernissen, das Herumreiten auf den Wiesen. Wir haben das große Glück, Elis Land benutzen zu dürfen, das zum größten Teil brachliegt. Dort drüben weiden einige Schafe …« Sie deutete in die Richtung jenseits der Koppel, an Solo vorbei, der energisch an den Grasbüscheln zupfte.
    »Nicht Elis Schafe. Sie gehören einem anderen Farmer. Eli hat ihm ein paar Weiden verpachtet. Aber das ist alles, was es hier gibt. Man kann den ganzen lieben langen Tag herumreiten und begegnet keiner Menschenseele. Es ist friedlich hier draußen und still – abgesehen von den jüngsten Ereignissen, heißt das.
    Worauf ich hinauswill, Inspector – wir sind wirklich nur Freunde, mehr nicht. Andrew ist verheiratet. Es

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