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Stadtgeschichten - 03 - Noch mehr Stadtgeschichten

Stadtgeschichten - 03 - Noch mehr Stadtgeschichten

Titel: Stadtgeschichten - 03 - Noch mehr Stadtgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Armistead Maupin
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dem Tiny Naylor’s rumgestöbert. _______ liebt ihn heiß und innig. So vor fünf Jahren rum ist er angefahren worden, und deswegen mußte das Bein dann ab.« Ned schaute seinen Namensvetter mit einem liebevollen Lächeln an. »Er sollte mal ein Buch schreiben.«
    Guido kam auf die Terrasse. Er servierte Bullshots. »Ich dachte, die Herren könnten eine kleine Erfrischung vertragen, bevor die Schnittchen einfallen.«
    »Danke«, sagte Ned und griff nach einem Drink. »Was für Schnittchen?«
    Guidos Pupillen verdrehten sich nach oben. » _______ hat vor kurzem angerufen. Er ist noch in P. S. und kommt nicht vor zwei. Bis dahin … der Herr sei uns gnädig! … will einer seiner Kumpel aus West Hollywood eine kleine spontane Willkommensparty auf die Beine stellen. Hier. Prost Mahlzeit.«
    Michael sah Ned an. Er war mit einem Schlag wieder nervös. »Sollen wir uns umziehen oder so?«
    »Ach wo«, besänftigte Guido ihn. »Beim letztenmal hat die Party zwei Tage gedauert. Damals hingen so viele Speedos zum Trocknen auf der Leine, daß man von Danny Thomas drüben angerufen hat, warum wir Signalflaggen gehißt hätten.«
    Guidos Vorhersage erwies sich als geradezu unheimlich exakt. Einer nach dem anderen stellten sich die jungen Männer ein. Sie hatten lange Beine, trugen Lacoste-Hemden und sahen nahezu perfekt aus.
    »Was ist das denn?« fragte Michael, der in der Küche rumlungerte. »Wird hier das Sommerheft der Gentleman’ s Quarterly fotografiert?«
    »Das hätten die Jungs gern«, sagte Guido und streute hastig Petersilie über eine Platte mit gefüllten Eiern. »In Wirklichkeit sind sie bloß zum Vernaschen da … und wenn man so lange im Geschäft ist wie ich, mein Lieber, dann sieht man sie kommen und gehen. Vor allem kommen … wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Sie sehen so umwerfend aus«, sagte Michael. »Sind sie Schauspieler oder so was?«
    »Die meisten sind so was. Starlets. Harry Cohn war Fachmann auf dem Gebiet, nur daß er’s mit Mädchen getrieben hat. Aber das ist auch nicht anders. Es stehen immer die gleichen dämlichen Schnittchen um den Pool.« Der Butler verdrückte ein gefülltes Ei und huschte mit der Platte zur Tür hinaus.
    Michael fand Ned am Swimmingpool.
    »Ich brauch einen Joint«, flüsterte Michael, während er die Jungs musterte. »Wenn ich schon die Paranoia kriege, will ich wenigstens einen guten Grund haben.«
    »Ich würd ihn aber nicht hier rauchen«, warnte Ned ihn.
    »Hm?«
    »_______ ist da ein bißchen altmodisch.«
    »Klar«, sagte Michael mit einem Blick in die Runde. »Ich weiß, was du meinst.«
     
    Die Ankunft des Filmstars wurde durch freudiges Gebell am Eingangstor angekündigt. Tatsächlich waren die Hunde aber die einzigen, die ihn deutlich erkennbar begrüßten, wie Michael feststellte. Obwohl die meisten Männer am Pool eine Aura der selbstverständlichen Vertrautheit mit ihrer Umgebung verbreiteten, trat keiner vor, um den Gastgeber zu begrüßen.
    Sie kennen ihn auch gar nicht, wurde Michael klar.
    Das Idol war grauer als erwartet – ein kleines Bäuchlein hatte er auch –, aber er war eine imposante Erscheinung und wirkte unter all den jüngeren und hübscheren Männern im Garten wie ein Gigant. Als er in die Knie ging und den dreibeinigen Hund hochhob, gewann er Michaels Herz endgültig.
    »Los, komm«, sagte Ned. »Ich stell dich vor.«
    »Können wir nicht noch warten?«
    »Warum?«
    »Na, jetzt fallen doch sicher gleich alle über ihn her, oder?«
    Ned erhob sich mit einem nachsichtigen Lächeln von seiner Liege. »Komm rüber, wenn du soweit bist, okay?«
    Michael blieb am Pool und schaute schweigend zu, während das Geschnatter ringsum weiterging.
    »Er muß auf ’nem tollen Trip sein«, sagte jemand hinter ihm.
    »Wer?« sagte jemand anderes.
    »Der Papst.«
    »Häh?«
    »Na ja, seit dem Attentat hat er doch dauernd Schmerzmittel gekriegt, oder? Und er ist doch der Papst, oder? Da geben sie ihm doch sicher den geilsten Stoff.«
    »Stimmt, das hab ich mir noch gar nicht überlegt. Aber, hab ich dir schon erzählt, daß Allan Carr mich für Grease II haben will?«
    Michael stand auf und ging zum Buffet, wo Guido grummelnd die Aschenbecher leerte. Er war nicht mehr länger Mrs. Danvers auf Manderley; er war jetzt Mammy auf Tara, die widerwillig die Yankees aus der Umgebung bewirtete.
    »Wo ist Ned?« fragte Michael.
    »Im Vorführraum«, sagte Guido. »Mit _______«
    Michael atmete tief durch und ging zu ihnen.

Erkauftes Schweigen
    Auf der mit

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