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Stadtlust - vom Glueck, in der Großstadt zu leben

Stadtlust - vom Glueck, in der Großstadt zu leben

Titel: Stadtlust - vom Glueck, in der Großstadt zu leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Barbara und Trippel Schaefer
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Leben in der Stadt aussehen?
    So wie es jetzt ist. Ein Job, bezahlbare Mieten, mittendrin im Leben.
    ■ Was müsste die Gesellschaft oder die Politik tun, damit die ideale Stadt entstehen kann?
    Das weiß ich auch nicht, es klappt ja irgendwie auch ohne. Etwa Kreuzberg, da hat sich viel ohne die Politik entwickelt. Ich finde aber auch, dass es mehr Projekte zur Förderung der Jugend geben sollte. Es sollte einfach werden, Jobs zu finden, und mehr Anlaufstellen für Jugendliche geben, wenn die Probleme haben oder Fragen. Das soll aber kein Besserwisser sein, das kann jemand von uns aus dem Kiez machen.
    ■ Fördert das Zusammenleben in der Stadt Ihrer Meinung nach die Toleranz – oder ist eher das Gegenteil der Fall?
    Ja, die Stadt ist Multikulti. In Kreuzberg leben alle irgendwie zusammen, früher gab es hier viele Gruppen, die Türken, die Serben, die Deutschen und die Studenten. Heute leben irgendwie alle wie Studenten, und es ist egal, wo man herkommt.
    ■ Tragen Sie sich mit der Überlegung, irgendwann (wieder) aufs Land zu ziehen?
    Wenn dann in der Türkei.
    ■ Wo würden Sie niemals leben wollen?
    In einer anderen Stadt in Deutschland.
    ■ Wenn Sie heute ganz frei wählen könnten, ohne wirtschaftliche oder familiäre Zwänge: Wo und wie würden Sie leben wollen?
    Wenn ich frei wählen könnte, hätte ich gerne eine Eigentumswohnung, am besten eine Loftwohnung in Kreuzberg an der Grenze zu Mitte.

Kapitel 9

    Klimaretter: Das Ökopotenzial der Metropolen
    Carbon Footprint : Der CO₂-Fußabdruck einer Person, auch CO₂-Bilanz genannt, ist ein Maß für den Gesamtbetrag von Treibhausgas-Emissionen, der durch ihre Aktivitäten verursacht wird. Er wird gemessen in Tonnen CO₂ pro Person pro Jahr und ist ein hilfreiches Mittel, um die Klimaauswirkung verschiedener Lebens- und Konsumweisen zu ermitteln.
    Es gibt wenig Methoden, sein Selbstbild so schnell zu demontieren wie mit der Erstellung seines persönlichen CO ₂-Fußabdrucks. Um zu testen, wie viel Treibhausgase ich persönlich in die Atmosphäre puste, beantwortete ich dem Portal www.klimaktiv.de mehr oder weniger diskrete Fragen zu meinem Lebensstil (Wie groß ist Ihre Wohnung? Wie viele Personen leben dort? Wie warm heizen Sie? Haben Sie ein Auto?). Zehn Minuten später musste ich zerknirscht konstatieren: Ich bin leider nicht annähernd so superökologisch, wie ich immer dachte. Zwar liegt mein Footprint nur etwas über der Hälfte des deutschen Durchschnitts von 11,1 Tonnen pro Person pro Jahr (s. Kasten), aber doppelt so hoch, wie ein »weltweit verträglicher« sein dürfte. Ich hatte mich ehrlich gesagt für »klimafreundlicher« gehalten; neutralisiere ich doch immer brav meine Flugmeilen. Eine echte Schmach.
    Umso größer die Freude, als ich kurz darauf meine Schwester nötigte, ihre Klimabilanz aufzustellen. Denn im Vergleich zu ihr bin ich der blaue Umweltengel. Das Ergebnis hat uns erst mal überrascht, teilen wir doch viele Verhaltensweisen – im Guten (Elektrogeräte ausschalten, Wasser sparen, schwäbische Erziehung eben) wie im Schlechten (viel Pendeln für den Job, Faible für exotische Lebensmittel und Reiseziele). Wir studierten die Details des CO ₂-Fragebogens und fanden heraus: Der entscheidende Faktor ist weniger, wofür wir unser Geld ausgaben, sondern wo und wie wir leben. Sie: Kleinstadt, Doppelhaushälfte, viele Pendelkilometer mit der Familienkutsche. Ich: Großstadt, Mietwohnung, viele Pendelkilometer mit der Bahn, ansonsten Rad und Carsharing.
    Die Logik dahinter wird von der Landliebe-Fraktion gerne übersehen: Die Klimabilanz von Stadtbewohnern fällt im Schnitt deutlich positiver aus als die von Landbewohnern – allein durch die Wahl ihres Wohnorts.
    Warum das so ist und wie effektiv Großstädte und Großstädter agieren können, um Klima und Natur zu schonen, erklärt das folgende Kapitel.
    Von Manhattan bis Mainhattan: Metropolen sind die Öko-Stars
    »Ob wir den Kampf gegen den Klimawandel gewinnen oder verlieren, entscheidet sich in den Städten.« Mit diesen Worten begrüßte David Miller, Bürgermeister der Stadt Toronto, im Jahr 2009 seine Bürgermeisterkollegen des Weltstädte-Klubs C40 (einst gegründet von 40 Citys mit über einer Million Einwohner, daher der Name). Sie trafen sich auf der UN -Klimakonferenz in Kopenhagen, doch im Gegensatz zu den Staats- und Regierungschefs, die sich dort nicht auf verbindliche Klimaschutzziele einigen wollten, versuchten sich die Stadtoberen mit ihren Projekten zur CO

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