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Stadtmutanten (German Edition)

Stadtmutanten (German Edition)

Titel: Stadtmutanten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Strahl
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Stellung zu bringen.«
    »Wo ist er?«
    »Siehst du den Audi mit dem Oldenburger Kennzeichen? Darin haben sie ihn gesperrt. Und dort der Sprinter? Darin sind die Gegner. Rate mal!«
    Ich nickte. Ein Gladiatorenkampf, Mensch gegen Totenmann. Die Sache war so grausam wie überflüssig. Was sollte der Unsinn? Aber die Antwort war einfach. Es machte ihnen Spaß, hier konnten sie sich austoben, warum nicht einen kleinen Budenzauber veranstalten? Sich wie die Herrenrasse aufführen.
    Dann kamen sie, um uns zu holen: Zwei durchtrainierte, unfreundliche Hooligans. Einer wartete an der Tür, der andere trat in den Raum, beide mit Baseballschlägern bewaffnet.
    »Genug gefaulenzt, ihr Pack! Los geht’s. Wir wollen euch kämpfen sehen. Raus jetzt.«
    Wir wurden aus dem Haus geleitet. Wenn wir zu langsam liefen - oder wenn es den Herren Nazis gerade in den Kram passte - wurden wir angeschoben, gedrängelt und angetrieben. Wir passierten den Sprinter. Darin saßen Gestalten, mit Sicherheit Beißer. Erstaunt stellte ich fest, dass die Musik im Wagen aufgedreht war. Für Auswärtige waren sie erstaunlich gut informiert und hatten den Trick rasend schnell instrumentalisiert. Wir erreichten den Audi auf der gegenüberliegenden Seite und wurden über die Beifahrerseite in den Wagen auf die Rückbank geschoben. Beinahe zeitgleich wurde Eric auf der Fahrerseite aus dem Wagen gezerrt. Schwupp! Und schon war die Kindersicherung eingeschaltet und wir waren im Wagen gefangen, ohne mit Eric auch nur ein Wort wechseln zu können. Von unserem Logenplatz verfolgten wir die kommenden Ereignisse. Der Anführer stellte sich auf ein Auto und hielt irgendeine Ansprache.
    »Was redet das Arschloch da?«, fragte ich Hiob, der näher an der Tür saß.
    Peter hielt das Ohr an die Scheibe und horchte.
    »Er sagt, dass Eric mit einer kommunistischen Schlampe Verkehr gehabt hat und nun seine Strafe erhält.«
    »Meine Fresse, woher wissen die das? Die beiden haben erst mit ihrem Verhältnis angefangen, als ich schon weg war.«
    Peter hob eine Augenbraue. »Woher weißt du das so genau?«
    »Sie haben dafür meine Wohnung benutzt. Damit sie Marty nicht stören.«
    »Was ist mit Marty?«
    »Ist in der Wohnung seiner Eltern.«
    »Geht’s ihm gut?«
    »Ich hoffe es. Ich verstehe aber immer noch nicht, woher die wissen, was in meiner Wohnung passiert ist.«
    »Sie haben es gesehen. Die sind schon seit gestern früh hier. Sind auf die Dächer geklettert, in Wohnungen eingebrochen. Trudi und ich waren leise. Haben kein Licht gemacht. Aber irgendwann haben sie uns gefunden.«
    Eine Träne rollte über Peters Wange. Verdammt, ich hasste mich dafür, dass ich nicht daran gedacht hatte, auch sein Haus zu sichern, wie wir unseres gesichert hatten. Aber das hätte die Schweine nur vorübergehend aufgehalten. Sie fanden immer einen Weg. Das hatten sie schon immer.
    Schließlich wurde draußen Erics Gegner geholt. Ein ziemlich lädierter Totenmann. Gefährlich ja, aber keine unlösbare Aufgabe, wenn sie Eric eine faire Chance ließen. Ich schaute mich um und checkte die Lage. Die Gruppe der Nazis war kleiner als ich bisher angenommen hatte: Der Anführer stand auf dem Wagen und genoss seine Position, im Ring standen zwei seiner Untergebenen, zwei weitere bewachten das Gebiet um die Arena, einer filmte die Aktion von einem Balkon im Erdgeschoss aus. Das machte insgesamt sechs. Sollte es zum Kampf kommen, standen die Chancen für uns noch immer schlecht, aber nicht so schlecht, wie ich angenommen hatte.
    Der Kampf ging los. Eric schlug sich wacker, machte seine Sache gut. Er ließ den Totenmann kommen und wich seinen Attacken aus, sah sich nebenbei nach einer Waffe um. Schließlich fand er einen Ziegelstein. Er wartete auf einen günstigen Moment und machte den Totenmann unschädlich. Trotzig hielt er die Faust in die Höhe. Der Anführer nickte zufrieden, seine Untergebenen johlten. Dann eröffnete der Anführer die zweite Runde. Ein zweiter Beißer wurde in den Ring geführt. Dieser war deutlich agiler und stärker: Länger mutiert und weniger verletzt. Eric schlug sich wiederum wacker, nutzte seine jugendliche Schnelligkeit und seine Reflexe. Er konnte es schaffen. Das sah auch der Anführer. Er gab seinen Leuten ein Zeichen und aus dem Sprinter wurde ein weiterer Totenmann geholt. Auch dieser war stark. Eric bekam zusehends Probleme. Als Eric zum wiederholten Male stürzte und nur um Haaresbreite einem tödlichen Angriff entkam, sah ich ein, dass er es nicht allein

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