Stählerne Jäger.
zerpflücken.«
»Überlassen Sie die Sorge um den Prozess ruhig uns – wir wollen erst mal möglichst viele dieser Dreckskerle hinter Gitter bringen«, sagte Chandler. Dann fiel ihm ein, dass Paul McLanahan nicht nur Polizeibeamter, sondern auch Anwalt war. Kein Wunder, dass er jetzt mehr an die juristische Seite des Falls dachte. »Aber den Kerl hier auf dem Phantombild erkennen Sie einwandfrei wieder?«
»Ja, Sir«, antwortete Paul. »Da bin ich mir hundertprozentig sicher.«
»Gut«, sagte Chandler. Er nickte dem Zeichner zu. »Sorgen Sie dafür, dass das Bild rausgeht – auch zum FBI und zu Interpol. Außerdem bringen wir ihm noch ein paar Alben mit Fahndungsfotos, die er durchsehen soll. Vielleicht stößt er dabei auf ein bekanntes Gesicht.« Er wandte sich an Patrick, um ihn wieder ins Gespräch einzubeziehen. »Erklären Sie mir noch mal, was Sie mit Ihrem Bruder vorhaben!«
»Er soll in eine Privatklinik in Coronado verlegt werden«, sagte Patrick. »Das ist bei San Diego…«
»Danke, ich weiß, wo Coronado liegt«, knurrte Chandler. »Erklären Sie mir, warum.«
»Das habe ich bereits getan«, antwortete Patrick. »Meine Firma beabsichtigt, an Pauls linker Schulter rekonstruktive Chirurgie vorzunehmen…«
»Er soll einen künstlichen Arm, eine Armprothese bekommen?«
»Ja.«
»Erklären Sie mir jetzt, warum das nicht hier in Sacramento, wo er unter Polizeischutz stünde, möglich ist.«
»Weil unsere Klinik für Paul bereitsteht«, sagte Patrick. »Es wäre zu langwierig, zu teuer und für Paul nicht im Geringsten nützlich, unser Chirurgenteam mit allen benötigten Geräten hierher zu verlegen.«
»Sie sind sich darüber im Klaren, in welche Gefahr Sie Ihren Bruder bringen, nicht wahr?«, fragte Chandler. »Hier wird er Tag und Nacht bewacht.«
»Auch dort wird er gut bewacht«, antwortete Patrick. »Dafür sorge ich persönlich.«
»Die Stadt kommt nicht für die Kosten dieser Operation auf.
Das bedeutet, dass Paul das gesamte Risiko selbst tragen muss –
und dass er Gefahr läuft, seine Invalidenrente und die kostenlose Heilfürsorge zu verlieren, falls dabei etwas schief geht.«
»Das weiß ich, Captain«, warf Paul ein.
»Die Stadtverwaltung hat darauf bestanden, dass Paul, ich und fast alle Angestellten unserer Firma unterschreiben, dass wir uns dieser möglichen Folgen bewusst sind«, sagte Patrick.
»Meine Firma übernimmt die gesamte Verantwortung.« Er machte eine Pause und musterte Chandler prüfend, bevor er fragte: »Was ist der wahre Grund dafür, dass Sie dieses Thema wieder ansprechen, Captain ? Hat der Chief Sie etwa unter Druck gesetzt?«
Chandler starrte Patrick erneut finster an. Dies war jedenfalls nicht mehr der Jammerlappen, der eine Woche nach der Schießerei völlig aufgelöst bei ihm im Büro aufgekreuzt war. Vielleicht hatte der Schock ihn wachgerüttelt und bewirkt, dass er mit dem Saufen aufgehört und angefangen hatte, Verantwortung für seine Angehörigen zu übernehmen. Andererseits war es auch möglich, dass er sich nicht geändert hatte und Paul keinen Gefallen damit tat, dass er ihn aus Sacramento wegholte.
Chandler seufzte resigniert und antwortete: »Es würde schlecht aussehen, wenn Paul etwas zustieße…«
»Schlecht für die Stadt und den Chief, meinen Sie.«
»Es würde so aussehen, als seien wir nicht für ihn da, um ihn zu beschützen«, sagte Chandler. »Der Chief steht wegen des Überfalls durch diese Bande bereits unter Druck. Überlassen wir die Bewachung Pauls einem privaten Sicherheitsdienst, gehören alle zu den Verlierern, falls diese Kerle an ihn herankommen.«
»Der Chief ist in Verlegenheit, die Stadt sieht schlecht aus –
aber Paul ist tot«, stellte Patrick fest. »Erwarten Sie bitte nicht, dass ich Mitleid mit Ihnen habe.«
»Ich könnte dafür sorgen, dass Paul auf richterliche Anordnung in unserer Obhut bleiben muss«, sagte Chandler aufgebracht. »Das würde seiner eigenen Sicherheit dienen. Käme es zu Verhaftungen und einem Prozess, wäre Paul ein wichtiger Zeuge, und die Stadt müsste für seinen Schutz sorgen, damit er aussagen kann. Wir könnten Paul dazu zwingen, in Sacramento zu bleiben…«
»Paul soll eine Prothese angepasst bekommen – glauben Sie, dass irgendein Richter ihm diese Chance verbauen wird, zumal noch niemand verhaftet worden ist?«, fragte Patrick. »Wie lange würden Sie, der Chief und die Stadt meinem Bruder einen neuen linken Arm verweigern wollen?«
»Bleiben Sie doch sachlich, Mr.
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