Stählerne Jäger.
der Major sich hier mit Mullins getroffen hat«, sagte der zweite Cop, indem er die Schiebetür ihres Vans öffnete. »Er weiß viel mehr, als ein Außenstehender wissen sollte. Ist er ein Cop, der in seiner Freizeit auf eigene Faust zu ermitteln versucht, müssen wir ihn stoppen, bevor er diese Stadt in Brand setzt. Außerdem will ich rauskriegen, wie er einen Schlag mit einem Eisenrohr wegstecken und trotzdem auf den Beinen bleiben kann. Gib der Streifenwagenbesatzung durch, dass ich 940 bin.«
Der zweite Schlag wurde in blindem Zorn geführt. Ein schneller, kräftiger Überkopfhieb, der ihm den Schädel spalten sollte.
Patrick McLanahan wehrte ihn mühelos mit dem linken Arm ab, wobei sich das Eisenrohr leicht verbog. Der Stromstoß, der aus seinem Arm kommend seinen Körper durchzuckte, vermischte sich mit der Energiewoge, die ihn nach dem Schlag gegen sein Knie durchflutet hatte, und die beiden Kraftfelder schienen sich in seinem Herzen zu vereinigen und einen Strom explosiver Energie durch seinen Körper zu schicken.
Patrick grinste bösartig, während er laut aufschrie. Das Problem mit den Stromstößen, unter denen der Träger des Anzugs zu leiden hatte, war noch immer nicht gelöst, aber sie waren ihm jetzt egal. Sie waren ihm sogar willkommen. Sie glichen einer Droge – und er war süchtig nach ihr.
Alles lief wie in Zeitlupe ab. Der Rausschmeißer starrte Patrick an, als sei er ein Monster; dann packte er das Wasserrohr mit beiden Händen wie einen Baseballschläger und wollte einen gewaltigen Schlag gegen seinen Kopf führen. Das ließ Patrick jedoch nicht zu. Er machte einen Schritt nach vorn und traf die Brust des Rausschmeißers mit einer rechten Geraden.
Der andere trug eine schusssichere Weste, die einen Teil der Schlagwucht abfing und ihm wahrscheinlich das Leben rettete.
Sein Brustbein und drei Rippen zersplitterten und ließen den linken Lungenflügel zusammenfallen. Blut schoss ihm aus Mund und Nase, als er zusammenbrach. Patrick stand dicht genug vor ihm, um mit Blut bespritzt zu werden, aber das widerte ihn nicht an, sondern steigerte seinen Zorn und seinen Durst nach…
…wonach? Patrick wusste selbst nicht genau, was er wollte: Rache, Informationen ? Nein, er wollte nur seine Frustration und seine Verbitterung an den Kerlen austoben, die dort drinnen waren. Er wollte jemanden verletzen. Sie ängstigen, wie seine Familie und er sich ängstigten. Er würde…
»Halt! Polizei!« Patrick drehte sich um. Ein Kriminalbeamter, der seine Plakette an einer Kette um den Hals trug, kam über die Anne Street auf ihn zugerannt. Er hielt seine rechte Hand hinter dem Rücken – wahrscheinlich versteckte er so seine Waffe.
Mit der linken Hand hielt er die goldfarbene Plakette eines Kriminalbeamten hoch. »Halt, stehen bleiben! Ich will mit Ihnen reden.«
Patrick warf die Strickmütze weg und setzte seinen Helm auf.
Sobald die letzte Komponente des Anzugs aufgesetzt und aktiviert war, fühlte er eine neue Energiewoge durch seinen Körper fluten. Er hatte das Sicherheitssystem, das den Anzug bei abgenommenem Helm deaktivierte, absichtlich überbrückt, um ihn abnehmen zu können und trotzdem vom Rest des Systems geschützt zu bleiben. Seit er ihn wieder aufgesetzt hatte, war das Lebenserhaltungssystem voll funktionsfähig, und während Patrick über Kopfhörer und Blickfelddarstellung mit Informationen versorgt wurde, fühlte er sich vollkommen lebendig, geradezu allmächtig.
»Runter mit dem Helm!«, verlangte der Cop. Patrick blieb unbeweglich stehen. Der Kriminalbeamte hob die rechte Hand mit seiner Pistole. »Runter mit dem Helm!«, wiederholte er, »Hände auf den Kopf und umdrehen!«
»Ich bin unbewaffnet«, sagte Patrick, dessen Stimme jetzt durch den Helm elektronisch verstärkt wurde.
»Na, wird's bald, Freundchen? Helm runter, Hände auf den Kopf! Sofort!« Zu seiner Verblüffung drehte der andere sich einfach nur um und betrat den Bobby John Club durch den Hintereingang.
Der Cop steckte seine Pistole weg – der Kerl war unbewaffnet, und er konnte auf keinen Unbewaffneten schießen, schon gar nicht von hinten. Hatte er den Rausschmeißer umgebracht, war er ein Mordverdächtiger, der mit allen erforderlichen Mitteln –
auch durch Schüsse – aufgehalten werden durfte. Aber einen Unbewaffneten niederschießen? Das ließ sich schlecht rechtfertigen. »Jesus, Dave, komm rüber und hilf mir«, forderte der Cop seinen Partner auf, der ihm am Richtmikrofon zuhörte. »Aber zuerst
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