Stählerne Jäger.
Gesicht.
»Wer hat Mullins angesprochen? Wer hat sich hier mit ihm getroffen?«
»Ich hab ihn nie gesehen. Einer seiner Männer war hier, aber ich hab ihn nicht selbst gesehen. Mullins hat mir erzählt, er wollte sich auf einer Ranch bei Wilton mit dem Major treffen.
Mehr weiß ich nicht, ehrlich!«
»Sind das Deutsche?«
Der Biker nickte. »Yeah… Mullins wollte nicht für Krauts arbeiten, aber er hat gesagt, dass sie gut zahlen.«
»Wo liegt diese Ranch bei Wilton? An welcher Straße?« Als der Biker nicht antwortete, klemmte Patrick seinen Kopf zwischen linkem Arm und Hüftknochen ein und drückte zu. »Raus mit der Sprache, sonst reiß ich dir den Kopf ab!« Aber der Kerl war bewusstlos geworden. Patrick ließ ihn achtlos fallen und machte sich auf den Weg in die Bar. Er wusste, dass die Gäste bei den ersten Schüssen geflüchtet sein würden, aber er musste den anderen Biker finden. Wenn er der Freund dieses Kerls war, wusste er vielleicht mehr…
»Polizei! Keine Bewegung!« Patrick fuhr herum. Zwei Kriminalbeamte mit goldfarbenen Plaketten an Halsketten waren am Hintereingang des Clubs in Stellung gegangen und zielten mit ihren großkalibrigen Pistolen auf ihn. »Hände hoch! Zur Wand umdrehen! Sofort!«
Patrick führte rasch einen Selbsttest des Systems durch. Die Leistung der Akkus lag noch im grünen Bereich, aber sie würden keine zwei Stunden mehr durchhalten. Da er den Anzug erst seit knapp einer Stunde trug, deutete das auf einen Defekt der Leistungsanzeige hin. Aber all die Schüsse hatten natürlich viel Energie verbraucht. Er war vermutlich nicht gefährdet, wenn diese beiden Cops ihre Magazine auf ihn leer schössen, aber er durfte nicht riskieren, dass weitere Cops aufkreuzten, und noch mehr Schüsse die Akkuleistung auf die Notfallreserve sinken ließen. Dann wäre ihm nichts anderes übrig geblieben, als sich zu ergeben.
»Ich bin unbewaffnet«, erklärte Patrick den beiden Cops. Er hob seine Hände mit nach außen gedrehten Handflächen, um zu zeigen, dass sie leer waren. »Ich gehe jetzt. Schießen Sie nicht auf mich. Schießen Sie, könnte ich Sie verletzen, und ich will keinen Polizeibeamten verletzen.«
»Klappe halten, Hände hoch und umdrehen!«, rief einer der Cops. Patrick kam mit erhobenen Händen auf die Tür zu.
»Scheiße«, murmelte der zweite Cop, »er bleibt nicht stehen.
Ich hab dort drinnen Schüsse gehört… erschießen wir dieses Arschloch?«
»Er ist unbewaffnet, verdammt noch mal«, sagte sein Partner.
»Ich sehe keine Waffe.« Er forderte den Kerl nochmals auf, sofort stehen zu bleiben – wieder erfolglos.
»Mist!«, sagte der zweite Cop und steckte seine Pistole weg.
»Gib mir Feuerschutz!«, rief er, bevor er die Schultern hochzog und sich wie ein angreifender Footballverteidiger auf Patrick stürzte.
Der erste Cop hörte einen dumpfen Schlag, als die beiden Körper zusammenprallten. Der Unbekannte wurde durch den Aufprall an die Wand zurückgeworfen, aber sein Partner blieb auf dem Bauch liegen und bewegte sich nicht mehr. Der Kerl stand einfach wieder auf, wartete eine Sekunde, als müsse er sein Gleichgewicht wiederfinden, hob erneut seine Hände und marschierte zum Hinterausgang weiter, wobei er darauf achtete, nicht auf den Bewusstlosen zu treten.
»Halt!«, rief der erste Cop wieder und zielte mit seiner 9-mm-SIG auf ihn. »Stehen bleiben oder ich schieße!« Diesmal würde er schießen, weil sein Partner kampfunfähig war. Beim nächsten Schritt des Unbekannten gab er drei Schüsse ab – zwei auf die Brust, einen auf den Kopf. Er hörte den lauten Aufschrei, mit dem der Kerl zusammenbrach.
Der Cop griff nach seinem Handfunkgerät und drückte mit zitterndem Daumen die Sprechtaste, während er seine Pistole auf den Unbekannten gerichtet hielt. »Zentrale, Sam One-Niner, Schießerei, ein Beamter verletzt, ein Beamter verletzt, Verdächtiger kampfunfähig, schicken Sie Verstärkung und einen Kranken…«
Seine Meldung brach mitten im Wort ab, als der Mann mit dem Helm sich wieder aufrappelte, sich einen Augenblick von der Wand abstützte und dann erneut auf ihn zukam.
Der nächste Schuss traf ihn irgendwo am Rumpf, aber nachdem der Kerl wie zuvor gegen die Wand getaumelt war, richtete er sich wieder auf, stieß den Cop beiseite und torkelte auf die Gasse hinaus. Der Arm, der ihn wegstieß, fühlte sich wie ein Stahlträger an, aber der Kriminalbeamte war unterdessen so benommen, dass der Mann ihn mit einer Feder hätte wegstoßen
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