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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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lassen.«
    »Heute Nacht sind verdammt viele Cops unterwegs… «.
    »Wir machen wie geplant weiter, Jon«, wiederholte Patrick nachdrücklich. »Nur vergrößern wir diesmal den Radius, damit dein Wagen nicht in der Nähe des Ziels gesehen wird. Im äußersten Notfall treffen wir uns auf dem Sac Executive Airport am vereinbarten Treffpunkt. Ich kann mich in einem Hangar oder oben auf dem Tower verstecken.«
    Jon Masters verstummte. Alles musste wie geplant durchgeführt werden…
    Rosalee Subdivision,
    Elder Creek Neighborhood,
    Sacramento, Kalifornien
    (kurze Zeit später)
    Manchmal dauerte es tagelang, den besten Platz für ein Überwachungsfahrzeug zu finden. Im Idealfall suchte die Be satzung einen Stellplatz, der ungefähr einen Straßenblock vom Überwachungsobjekt entfernt war: nahe genug, damit sie jeden, der das Gebäude betrat oder verließ, beobachten und mit einem Teleobjektiv fotografieren oder in eine offene Garage hineinsehen konnten, aber nicht so nahe, dass jemand auf sie selbst oder das Objekt aufmerksam wurde. Selbst in besseren Wohngebieten musste der Van seinen Standort öfters wechseln, damit er keine Aufmerksamkeit erregte oder das Ziel von Autodieben oder Vandalen wurde.
    Obwohl eine Überwachung nur daraus bestand, dass man dasaß, wartete, beobachtete und horchte, war die Arbeit hart, unbequem und ermüdend. Ließen das Wohngebiet und die Art der Überwachung so etwas zu, konnten die eingesetzten Beamten sich manchmal von Kollegen ablösen lassen, um eine Kleinigkeit zu essen oder auf die Toilette zu gehen. Oft saßen sie jedoch eine ganze Achtstundenschicht lang in ihrem Van fest und mussten für ihre menschlichen Bedürfnisse chemische Toiletten, Müllsäcke oder Getränkedosen benützen.
    Aber das Schlimmste an einer Überwachung – selbst schon nach wenigen Tagen – war der schreckliche Gestank. Zum Glück gab es kaum mehr Cops, die im Van rauchten, aber in dem geschlossenen Fahrzeug sammelten sich rasch alle möglichen Gerüche an: Fast Food aller nur denkbaren Geschmacksrichtungen, Schweiß mit Deo- und Parfümgerüchen vermischt, Abgase aus undichten Auspuffen und weitere, noch unappetitlichere Gerüche. Eine Verschnaufpause außerhalb des Fahrzeugs machte alles nur noch schlimmer. Nach ein paar Stunden hatten die Cops sich an den schlimmsten Gestank gewöhnt, aber wenn sie den Van verließen, um eine Kleinigkeit zu essen oder auf die Toilette zu gehen, machte die frische Luft die Rückkehr in das muffige, stinkende, Platzangst erzeugende Fahrzeug umso schlimmer.
    Das Wohngebiet Rosalee zwischen Sixtyfifth Street und Stockton Boulevard nördlich der Elder Creek Road gehörte zu den vornehmlich von Weißen besiedelten Gebieten des Stadtteils Elder Creek. Dort standen die Häuser von Angehörigen der unteren bis gehobenen Mittelschicht an überwiegend hübschen, manchmal fast ländlichen Vorortstraßen. Ging man jedoch in irgendeiner Richtung auch nur wenige Straßenblocks weiter, geriet man plötzlich in ganz andere Gebiete. Einige wenige Häuser ließen mit sauberen Vorplätzen, gepflegten Gärten und frischem Anstrich erkennen, dass ihre Eigentümer stolz auf sie waren; die meisten waren jedoch vermietet, untervermietet, unteruntervermietet oder schlichtweg besetzt und hatten seit Jahren keinen Heimwerker und keinen Eimer Farbe mehr gesehen. Diese Gegend war ein Schmelztiegel für Menschen unterschiedlichster ethnischer Abstammungen: Weiße, Schwarze, Hispanier, Asiaten und alle nur denkbaren Kombinationen.
    Das Eckhaus neben dem Beobachtungsobjekt war ein hübsches Einfamilienhaus mit gepflegtem Rasen, sorgfältig beschnittenen Stauden, die noch mit Sackrupfen gegen die Winterkälte umwickelt waren, mehreren Außenleuchten unter den Dachvorsprüngen und einem Schild Zu verkaufen im Vorgarten. Dass es verkauft werden sollte, lag vermutlich am Nachbarhaus, einem heruntergekommenen, halb verfallenen einstöckigen Holzhaus auf einem mit Unkraut überwucherten, ungepflegten Grundstück. Es war von einem verrosteten Maschendrahtzaun umgeben, hinter dem ein stämmiger Pitbullterrier, der jeden Vorbeigehenden wütend ankläffte, Haus und Grundstück bewachte.
    Einige der Fenster des Hauses waren mit Brettern vernagelt, andere mit außen angeschraubten Eisengittern gesichert.
    Im Allgemeinen machen verdächtige Gestalten, die in einem Haus ein- und ausgehen, die Cops misstrauisch, aber in diesem Fall hatte der Hund erneut die Aufmerksamkeit von Nachrichtendienst und Drogendezernat

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