Stählerne Jäger.
mussten.
Patrick hörte ein Geräusch im rückwärtigen Teil des Hauses und ging den Flur entlang weiter. Es schien aus der Nähe des kleinen Schlafzimmers rechts vor ihm zu kommen, in dem es so stank, dass selbst die Filter seines Lebenserhaltungssystems den Gestank nicht völlig neutralisieren konnten. Überall lagen Abfälle und Trümmerschutt, aber der Gestank kam von den starken Chemikalien, die Methkocher verwendeten. Dann entdeckte er ein kleines Nest aus schmutzigen Decken und einem von Schmutz starrenden Kopfkissen, neben dem mehrere Fastfoodbehälter lagen. Alles ließ darauf schließen, dass hier ein kleines Kind geschlafen hatte. Diese Schweine!, sagte Patrick sich. Ein Kind in dieser Umgebung hausen zu lassen… das ist unmenschlich.
Die Wand der Toilette links vor ihm war durch die Druckwelle der Detonation teilweise eingedrückt worden, und Patrick merkte jetzt, dass das herzzerreißende Schluchzen von dort kam.
Als er die demolierte Tür aufstieß, entdeckte er im Raum dahinter ein halb unter Trümmern begrabenes kleines Mädchen. Die Kleine war nicht älter als drei oder vier Jahre: ein schmächtiges, erbärmlich mageres kleines Ding, so schmutzig und verwahrlost wie das ganze Haus. Sie hatte eine blutende Platzwunde an der Stirn; offenbar war sie zum Zeitpunkt der Detonation in diesem Raum gewesen.
»Ganz ruhig, Sweetheart«, sagte Patrick sanft. »Ich helfe dir gleich raus.« Aber die Kleine begann wild und durchdringend laut zu kreischen, und er sah, dass ihre Augen aus den Höhlen zu quellen drohten und ihr schmächtiger Körper vor Angst zitterte. Sie bemühte sich in verzweifelter Hast, unter den Trümmern herauszukommen, erreichte dadurch aber nur, dass noch mehr herabstürzten. Patrick ignorierte ihr Kreischen, befreite die Kleine vorsichtig, trug sie hinaus und legte sie auf den abgetretenen Läufer im Flur.
Mit Hilfe seiner Blickfelddarstellung wählte er die UKW-Funkfrequenz der Notrufzentrale im UC-Davis Medical Center, die er erfahren hatte, als Paul im Krankenhaus gelegen hatte.
»Davis Dispatch, schicken Sie einen Notarztwagen zu dem Holzhaus an der Ecke Sixtyfifth und Rosalee Heights«, funkte er.
»Verletzt ist ein kleines Mädchen von drei bis vier Jahren. Es hat Schnittwunden an Kopf und Rücken und möglicherweise ein Schädeltrauma. Wie hören Sie mich? Kommen.«
»Nicht identifizierter Anrufer, hier Davis Medical Dispatch Center, diese Frequenz ist nur für den Dienstgebrauch bestimmt.
Brauchen Sie wegen eines Notfalls Hilfe, machen Sie bitte diese Frequenz frei und rufen vom nächsten Telefon aus die 911 an.«
»Hören Sie, Dispatch, ich bin hier in einem verwahrlosten Haus in Rosalee mit einem toten Drogendealer und einem kleinen Mädchen, das durch eine Explosion verletzt ist und wahrscheinlich einen Schock erlitten hat«, sagte Patrick energisch.
»Die Polizei ist schon unterwegs. Schicken Sie sofort einen Krankenwagen her.« Er schaltete sein Funkgerät aus und beugte sich wieder über die ohnmächtige Kleine. Er musste versuchen, ihr erste Hilfe zu leisten, bis der Notarzt kam.
»Du Scheißkerl! Hau bloß ab!«, kreischte plötzlich eine schrille Stimme, dann traf ein Schlag seinen Helm. Hinter sich auf dem Flur sah Patrick eine halb nackte Frau stehen, die einen Softballschläger aus Aluminium umklammert hielt. Ihr Alter ließ sich schwer abschätzen – sie mochte jung sein und war vielleicht sogar einmal hübsch gewesen, aber jahrelanger Drogenmissbrauch hatte auf ihrem schmalen Gesicht tiefe Spuren hinterlassen, und ihr dünnes Haar hing in fettigen Strähnen herunter. »Scheißcops! Lasst uns in Ruhe!«, kreischte sie und schwang erneut den Schläger. Patrick ließ den harmlosen Schlag von seiner rechten Schulter abprallen, »Ist das Ihre Tochter?«, fragte er streng. »Ist das Ihr Kind?«
»Fuck you!«
»Wie können Sie Ihr Kind in diesem Schweinestall aufwachsen lassen?«, brüllte Patrick sie an. »Wie können Sie die Kleine in einem Zimmer schlafen lassen, in dem Meth gekocht wird?«
»Du kannst sie gern mitnehmen!«, kreischte die Frau. »Sie flennt und kotzt sowieso den ganzen Tag! Aber sieh zu, dass du hier rauskommst!« Sie trat einen Schritt näher, um erneut zuzuschlagen, aber Patrick war schneller und rammte ihr seine linke Schulter ins Gesicht. Die Frau prallte mit einem Aufschrei zurück, als sei sie gegen einen Lastwagen gelaufen, hielt sich ihre blutende Nase, die vermutlich gebrochen war, und wich in ihr Zimmer zurück.
Patrick trug die
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