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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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auf, um seine Plakette von der Stadt in Empfang zu nehmen, und sieht, dass sie seinen Namen falsch geschrieben und seine Dienstzeit falsch angegeben haben. Dann fährt er heim und wird das Opfer von Einbrechern, die dabei sind, seine Wohnung auszuräumen. Er fällt in ein Koma und stirbt zwei Wochen später. Kein Dankeswort der Stadt, kein ehrender Nachruf, nicht mal ein Kranz oder Blumen für sein Grab. Ich habe an seinem verdammten Grab gestanden und mich in diesem Loch in der Erde liegen gesehen. Dabei habe ich mir geschworen, garantiert nicht auf so erbärmliche Weise abzutreten.«
    »Ihr Freund ist als bedauerliches Opfer eines Gewaltverbrechens abgetreten«, sagte Masters. »Sie werden als Verräter abtreten, der seinen Diensteid gebrochen hat.«
    »Wenigstens trete ich nicht ab, ohne versucht zu haben, meine persönliche Situation zu verbessern«, stellte Chandler trotzig fest.
    »Eine sehr erwachsene Haltung«, meinte Masters. »Sind Sie schon mal auf die Idee gekommen, dass ich Ihnen vielleicht überhaupt nicht helfen werde?«
    »Dr. Masters, Sie werden nicht mir, sondern sich selbst helfen«, sagte Chandler, »Ich bekomme mein Geld, sobald ich Sie bei Townsend abliefere. Was dann aus Ihnen wird, hängt von ihm und Ihnen ab. Der Colonel ist ein Ehrenmann…«
    »Aber sicher. Ist er der Kerl mit britischem Akzent, der Patricks Frau und Kind gefesselt und umzubringen gedroht hat –
    oder ist er der Mann, durch dessen Schuld bei dem Überfall aufs Sacramento Live! zwei Cops erschossen und mehrere verwundet wurden?«
    »Seine Feinde behandelt er vielleicht rücksichtslos«, gab Chandler zu, »aber er hält zu seinen Freunden. Er hat mir versichert, dass er Sie freilässt, wenn Sie tun, was er verlangt. Sie bleiben am Leben und können weiter Zinnsoldatenanzüge, piepsende Füller, Freisprecheinrichtungen und sonstigen Hightechkram bauen.«
    »Und Sie haben mich als naiv bezeichnet!«, sagte Masters. »In dem Augenblick, in dem Sie mich und den Anzug abliefern, sind Sie so gut wie tot. Sobald dieser Colonel weiß, wie der Anzug funktioniert, bin ich so gut wie erledigt. Und wenn er anfängt, den Anzug zu benutzen, könnte ganz Sacramento erledigt sein.
    Das wissen Sie, und ich weiß es auch. Ich habe mich mit der Tatsache abgefunden, dass ich den heutigen Tag nicht überleben werde. Chandler. Sie glauben noch immer, Sie könnten sich heute Abend mit Ihrer Freundin amüsieren. Geben Sie auf, Mann! Sie haben eine Waffe. Nehmen Sie Ihren deutschen Fahrer gefangen und kommen Sie mit mir in die Stadt zurück. Dort erzählen Sie Ihre Story der Polizei, bekommen Straffreiheit zugesichert und…«
    »Geben Sie sich keine Mühe, Doktor«, wehrte Chandler ab.
    »Ich habe schon eine Anzahlung für meine Dienste erhalten und darf Colonel Townsend nicht enttäuschen. Ich rate auch Ihnen, ihn nicht zu enttäuschen. Tun Sie, was er verlangt, retten Sie Ihr Leben. Spielen Sie den Helden, sind Sie bald tot – und Ihre Erfindung bleibt trotzdem in seinen Händen.«
    Forschungs- und Entwicklungszentrum,
Sacramento-Mather Jetport,
Rancho Cordova, Kalifornien
(später an diesem Nachmittag)
    Die Besucherin nahm den Hörer des Telefons ab, das am äußeren Zaun des von Sky Masters eingerichteten Forschungs- und Entwicklungszentrums angebracht war. Nach dem zweiten oder dritten Klingeln fragte eine Stimme: »Kann ich etwas für Sie tun, Ma'am?«
    »Ja«, sagte die Besucherin, »Mein Name ist Kaddiri, Dr. Helen Kaddiri. Ich soll mich mit Dr. Masters treffen, weiß aber nicht wo er jetzt ist. Können Sie mir helfen, ihn zu finden?«
    »Natürlich, Dr. Kaddiri«, antwortete der Wachmann. »Augenblick, bitte.« Er betätigte den Türöffner, um sie einzulassen.
    Während Helen auf das Wachlokal am inneren Zaun zuging, griff der Posten nach seinem Handfunkgerät und sagte hastig auf Deutsch: »Zentrale, Wache drei. Eine Dr. Helen Kaddiri ist hier. Anweisungen?«
    »Lassen Sie sie rein«, hörte er kurze Zeit später. »Sie soll warten.«
    »Okay«, sagte der Wachposten. Er öffnete das Schiebefenster, vor dem die Besucherin stand. »Darf ich bitte einen Lichtbildausweis und Ihren Werksausweis sehen, Dr. Kaddiri?« Helen hatte weiterhin ihren Werksausweis – sie dachte nicht daran, ihn abzugeben, bevor ihr Ausscheiden juristisch abgesichert war –
    und legte ihn jetzt dem Uniformierten mit ihrem Führerschein vor. Der Mann kontrollierte beide Ausweise flüchtig und gab sie ihr zurück. Dann drückte er auf den Knopf, der das Drehkreuz der

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