Stählerne Jäger.
wie Sie, damit unsere Straßen sicher bleiben.« Als er sich abwandte, wie um eine Träne zu ve rbergen, nutzten seine Assistenten die Gelegenheit, um den Phototermin zu beenden, und die Reporter wurden rasch zum Aufzug geleitet.
Sobald sie außer Hörweite waren, sagte Barona zu Patrick:
»Mein Stab hätte zuerst den Arzt konsultieren sollen.« Dabei sah er rasch zu Tom Chandler hinüber, als mache er ihn für diese Panne verantwortlich. Chandler streckte seine rechte Hand aus, die Patrick widerstrebend ergriff. »Entschuldigen Sie, dass wir hier so reingeplatzt sind, Mr. McLanahan«, sagte Chandler.
»Was passiert ist, tut mir Leid. Aber wir fassen die Täter, das verspreche ich Ihnen.«
Von den Entschuldigungen der beiden hielt Patrick nicht viel mehr als von Baronas großem Auftritt in Pauls Krankenzimmer, aber er wollte es dabei bewenden lassen. »Kein Problem«, sagte er und wandte sich Barona zu, der sich jedoch schon abgewandt hatte und mit seinen Mitarbeitern sprach. Patrick trat einen Schritt auf ihn zu und wurde von den Assistenten bemerkt.
»Entschuldigung, Chief Barona. Ob ich Sie wohl einen Augenblick sprechen könnte?«
Barona bemühte sich sofort, sich seine Gereiztheit nicht anmerken zu lassen, um nicht den Eindruck zu erwecken, Angehö-
rige eines Cops kurz abgefertigt zu haben. »Natürlich, Mr.
McLanahan«, antwortete er. Sie entfernten sich etwas von den anderen – weit genug, um das Gefühl zu haben, ein Privatgespräch zu führen, und nicht so weit, dass niemand mehr hören konnte, worüber sie sprachen. Chandler gesellte sich zu ihnen.
»Was kann ich für Sie tun, Mr. McLanahan?«
»Ich wollte Sie um nähere Informationen über den Vorfall bitten, bei dem Paul verletzt worden ist«, antwortete Patrick. »Möglichst viele Einzelheiten in Bezug auf die Täter – wo sie hergekommen sind, wohin sie verschwunden sind, wer sie gewesen sind… alle Informationen, die eine Erklärung dafür liefern könnten, dass ein Verbrechen dieser Art bei uns in Sacramento verübt werden konnte.«
»Hier geht's nicht nur um Sacramento, Mr. McLanahan«, erwiderte Barona, »sondern das ist ein landesweites Problem. Die Zunahme der Kriminalität, vor allem der Bandenkriminalität, der häufigere Einsatz von Militärwaffen, die unglaubliche Brutalität, mit der heutzutage Verbrechen verübt werden… das alles beobachten wir in ganz Amerika.«
Jesus, ein politisches Statement zu diesem Zeitpunkt! Patrick fühlte seinen Zorn wieder wachsen. »Ja, ich verstehe, Chief, aber was ist mit den Tätern, die das Sacramento Live! überfallen haben – glauben Sie, dass sie einer Bande angehört haben? Einer wie den ›Crips‹ oder den ›Bloods‹? Welcher anderen Bande? Haben Sie einen bestimmten Verdacht, wer die Täter gewesen sein könnten?«
»Solche Erkenntnisse besitzen wir noch nicht, Mr. McLanahan«, wehrte Barona leicht ungeduldig ab. »Mein Pressesprecher wird die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten, sobald uns nähere Erkenntnisse vorliegen. Und jetzt müssen Sie mich bitte entschuldigen, Sir: Ich muss ins Präsidium zurück, um die Jagd nach den Verbrechern zu organisieren, die Ihren Sohn angegriffen und…«
»Meinen Bruder«, verbesserte Patrick ihn knapp. »Hören Sie, Chief Barona, ich möchte Sie bei den Ermittlungen unterstützen. So viel ich aus den Medien und von Rednern beim heutigen Trauergottesdienst weiß, sind die Täter schwer bewaffnete Militärtypen gewesen. Ich kann mithelfen, sie aufzuspüren und zu bekämpfen. Ich möchte mit Ihnen und Ihren Ermittlern besprechen, auf welchen Gebieten ich Sie unterstützen könnte…«
Barona sah erneut zu Chandler hinüber, als wolle er fragen: Warum zum Teufel lassen Sie zu, dass solche Spinner in meine Nähe kommen? »Was sind Sie von Beruf, Mr. McLanahan?«, erkundigte er sich dann.
»Ich arbeite bei einem Rüstungslieferanten in San Diego. Wir stellen Nachrichten-, Überwachungs- und Weltraumsysteme für die US-Streitkräfte her.«
»Satelliten, meinen Sie? Ich wüsste nicht, was wir mit einem Satelliten anfangen sollten. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen …«
»Wir stellen auch andere Dinge her, Chief«, sagte Patrick rasch. »Waffen. Sensoren. Wir haben Zugang zu Informationen aus aller Welt. Wenn Sie mir sagen, was Sie brauchen oder welche speziellen Ziele Sie verfolgen, können wir bestimmt ein System zu Ihrer Unterstützung entwickeln.«
Barona starrte ihn sichtlich aufgebracht an, »Mr. McLanahan, Sie versuchen doch
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