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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Schwerbehindertenrente. Das heißt, er würde lebenslänglich sein gesamtes Grundgehalt beziehen – steuerfrei.«
    »Schwerbehindert?«, ächzte McLanahan. Chandler sah sein Gesicht erst blass, dann grünlich werden. »Soll das heißen, dass er als schwerbehindert eingestuft werden wird?«
    »Das habe ich nicht gesagt, Mr. McLanahan…«
    McLanahan stand abrupt auf. »Ich… ich glaube, mir wird schlecht«, stöhnte er.
    Großer Gott, auch das noch!, sagte Chandler sich. »Hier raus, dann nach links, dritte Tür rechts, Herrentoilette.« McLanahan nickte, hielt sich den Leib, als habe er Magenkrämpfe und stürmte hinaus. Er blieb mehrere Minuten lang fort. Nachdem Chandler eine Zigarette geraucht hatte, stand er auf, um nachzusehen, ob der Kerl etwa Hilfe brauchte. Er begegnete ihm gleich drau-
    ßen im Flur. »Alles in Ordnung, Mr. McLanahan?«
    »Ich… entschuldigen Sie… Jesus, das ist mir echt peinlich«, murmelte McLanahan verlegen. »Diese schreckliche Sache hat mich völlig aus der Bahn geworfen.«
    »Vielleicht war's besser, wenn Sie etwas weniger trinken würden«, meinte Chandler streng. »Ihre Angehörigen brauchen Ihre Unterstützung, und in diesem Zustand können Sie ihnen keine geben. Fahren Sie nach Hause. Ich halte Sie über den Fortgang der Ermittlungen auf dem Laufenden.«
    »Darf ich Sie wieder aufsuchen? Kann ich mich regelmäßig über den Stand der Dinge informieren ? Wollen Sie mir das zusichern?«
    O bitte!, dachte Chandler. Das hätte gerade noch gefehlt, dass McLanahan beim SID herumlungerte. Obwohl die Lage der SID-Zentrale nicht gerade supergeheim war – die DJs einer Radiostation ganz in der Nähe rissen manchmal Witze, wenn die Drogenfahnder zu einer Razzia ausrückten –, wollte niemand, der dort arbeitete, Zivilisten in der Dienststelle herumlungern haben. Vor allem keine Säufer wie diesen Kerl.
    »Hören Sie, Mr. McLanahan«, sagte Chandler geduldig, »Sie sind der Bruder eines unserer Beamten. Ich weise Sie nicht gern ab, aber das muss ich, wenn Sie darauf bestehen, immer wieder hier aufzukreuzen und eine Menge Fragen zu stellen, die nur Chief Barona beantworten könnte.«
    »Aber warum?«, winselte McLanahan.
    »Weil inoffizielle, unzutreffende Informationen, die über diese Killer verbreitet werden, in unserer Stadt eine Panik auslösen könnten«, erklärte Chandler ihm. »Wenn Sie zuerst anrufen und mir versprechen, Ihr Vorrecht nicht auszunutzen, können Sie gelegentlich vorbeikommen und bekommen von mir, was ich Ihnen an Informationen geben kann. Aber das wird nicht allzu viel sein, weil unsere Ermittlungen geheim bleiben müssen. Haben Sie verstanden?«
    »Ja«, sagte McLanahan kleinlaut.
    »Tatsächlich müssten Sie alle benötigten Informationen der Presse entnehmen können«, fügte Chandler hinzu.
    »Aber es wäre eine große Hilfe, wenn ich…«
    »Ich glaube, Sie sollten Ihre Zeit lieber mit Paul und Ihren Angehörigen verbringen«, sagte Chandler streng, weil er hoffte, McLanahan werde erneut einen Rückzieher machen. Aber diesmal schien er auf seiner Bitte beharren zu wollen, deshalb fügte Chandler hinzu: »Aber wenn Ihnen und Ihrer Mutter damit geholfen ist, können Sie mich anrufen, bevor Sie kommen wollen, und ich nehme mir dann Zeit für Sie. Ist das ein faires Angebot?«
    »Ja«, antwortete McLanahan. Seine Hand zitterte, als er sie ausstreckte; Chandler fand sie kalt und feucht. »Danke, Captain.
    Jetzt will ich Sie nicht länger belästigen. Und ich verspreche Ihnen, Sie nur zu stören, wenn es absolut notwendig ist.«
    »Klasse. Gute Nacht.« Chandler konnte es kaum noch erwarten, diesen Kerl loszuwerden. Er beobachtete, wie McLanahan in seinen Wagen stieg und davonfuhr. Wahrscheinlich hätte er den Kerl nicht fahren lassen dürfen; er konnte nur hoffen, dass McLanahan keinen Unfall baute.
    Paul McLanahan hatte in Old Sacramento am Fluss eine geräumige Vierzimmerwohnung über dem Shamrock Pub, in der Patrick und Wendy Anfang dieses Jahres gelebt hatten, bevor sie nach San Diego gezogen waren. Patrick hatte beschlossen, mit seiner Familie dort zu bleiben, bis Paul aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Er hatte das zweite Schlafzimmer mit Gitterbett, Wickeltisch und Wäschekommode in Bradleys Kinderzimmer verwandelt und das größere Schlafzimmer für Wendy und sich eingerichtet, damit es ihrem Apartment in Coronado möglichst ähnlich war. Stand dann Pauls Entlassung bevor, würden sie ein Apartment auf Zeit mieten, und sobald er wieder auf den Beinen

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