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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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war, wollten sie nach San Diego zurückkehren.
    Auch das dritte Schlafzimmer, Pauls Arbeitszimmer, diente einem neuen Zweck – als Kommandozentrum. Dort traf Patrick Jon Masters an, als er von dem Gespräch mit Captain Chandler zurückkam. »Na, wie ist der Ton?«, fragte Patrick als Erstes.
    »Laut und klar«, sagte Masters. »Gut gemacht! Wo hast du Wanzen angebracht?«
    »Chandlers Dienstzimmer, Pausenraum, Toilette und Konferenzraum«, antwortete Patrick.
    »Gut. Hör mal zu.«
    Als Jon den vor ihm stehenden Kassettenrekorder einschaltete, war Tom Chandlers Stimme zu hören, als er mit seiner Frau telefonierte – ein bisschen kratzig, aber durchaus verständlich.
    »… ich bin jetzt nach Hause unterwegs, Schätzchen. Ich wollte scho n vor zwanzig Minuten fahren, aber der Bruder des jungen Cops, der im Sacramento Live! angeschossen worden ist.
    Er ist bei uns auf dem Parkplatz aufgekreuzt… yeah, der ist's gewesen, der aus dem Fernsehen. Da hat er den harten Burschen gemimt, nicht wahr? Er verlangt Auskünfte, und als ich ganz cool ablehne, bricht er plötzlich in Tränen aus. Wie ein Baby! Angetrunken war er auch, glaube ich. Also habe ich ihn reingeholt und ihm ein paar Minuten gut zugeredet. Dann kotzt er mir beinahe das Büro voll, bevor ich ihn dazu überreden kann, nach Hause zu fahren und seinen Rausch auszuschlafen. Darum kann ich erst jetzt wegfahren… okay… wunderbar… klar, nehme ich im Vorbeifahren mit. Bis bald, Schätzchen. Bye.« Dann wurde aufgelegt.
    »Außerdem habe ich ein paar Minuten aufgezeichnet, in denen Chandler bei Buchmachern auf Basketball- und SuperBowl-Spiele setzt – diese Informationen können später mal nützlich sein«, fügte Jon hinzu. »Eigentlich ziemlich dumm, Wetten am Diensttelefon abzuschließen, das vermutlich überwacht wird, aber andererseits braucht man wahrscheinlich kein Genie zu sein, um es bei der Polizei zum Captain zu bringen.«
    Er spulte das Band zurück und stellte den Rekorder so ein, dass er automatisch alles aufzeichnete, was die versteckten Mikrofone aufnahmen. »Du hättest Schauspieler werden sollen.
    Muck«, meinte er dann lächelnd.
    »Danke, mir reicht's vorläufig«, wehrte Patrick ab. »Wie groß ist die Reichweite dieses Systems?«
    »Nur ein paar Meilen«, sagte Masters. »Wir befinden uns hier an der äußersten Grenze. Ich möchte eine Relaisstation in einem Gebäude in der Umgebung seines Büros einrichten – das benachbarte Gebäude wäre am besten, aber jedes in einer halben Meile Umkreis genügt. Durch die Relaisstation erhöht sich die Reichweite auf ungefähr zehn Meilen. Dann können wir die Übertragung von überall abhören. Vielleicht starten wir sogar eine NIRTSat-Konstellation, damit wir die Texte überall auf dem Kontinent herunterladen können.«
    »Oh, ich glaube nicht, dass das nötig sein wird«, wehrte Patrick trocken lächelnd ab. Er kannte Jon Masters' Vorliebe für technologischen Overkill, zu dem er bei der geringsten Ermutigung bereit war. »Können unsere Wanzen entdeckt werden?«
    »Ja, leider«, gab Jon zu. »Sie sind sprachgesteuert und deshalb nur aktiv, wenn im jeweiligen Raum Geräusche zu hören sind.
    Suchen Spürtrupps nach Wanzen, arbeiten sie meistens so leise wie möglich, sodass die Wanzen schwer zu entdecken sind – aber sie geben selbst im Standby-Betrieb noch eine minimale Strahlung ab, die sich mit geeigneten Messgeräten aufspüren lässt.
    Unsere Wanzen speichern die Informationen in Paketen, die sie in unregelmäßigen Abständen stark komprimiert übermitteln, um ein passives Überwachungssystem zu überlisten. Dadurch ist es auch schwieriger, die Wanzen zu orten, während sie senden.«
    Masters machte eine Pause, bevor er hinzufügte: »Aber im Allgemeinen werden Wanzen nicht von Spürtrupps aufgefunden, Patrick. Meistens steckt dahinter nur gute alte Spionageabwehr. Irgendwann bekommt jemand mit, dass Informationen nach außen gelangen. Die hiesige Polizei besitzt vielleicht keine hochmodernen Spürgeräte, aber sie braucht nur bewusst falsche Informationen in Umlauf zu bringen, um zu versuchen, die undichte Stelle zu finden. Sobald man anfängt, diese Informationen zu verwenden, ist man als heimlicher Lauscher erledigt.
    Dann wird man früher oder später geschnappt. Das kann Stunden oder auch Tage dauern, aber irgendwann erwischen sie einen.«
    Aber Patrick hatte gar nicht richtig zugehört. »Danke, Jon«, sagte er. »Ich fange an, die Tonbänder abzuhören und melde mich bei dir,

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