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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Film, der alle Bewegungen verhindert. Alle Gegenstände kleben zusammen, als seien sie mit einem hochwirksamen Flüssigkleber bedeckt.«
    »Was?«
    »Sie haben richtig gehört, Exzellenz – die Shanjiang kann weder ihr Radar benützen noch ihre Waffen richten, sogar das Gehen an Deck ist schwierig. Wer weiß, vielleicht ist diese Substanz auch über der Khomeini abgeworfen worden. Wenn sie ins Fahrwerk der beiden Jäger geraten ist, hätte das einen normalen Start verhindert. Und im Getriebe des Hubschraubers könnte sie durch Überhitzung zum Ausfall des… «
    »Was zum Teufel soll das heißen, Badi?« fuhr Tufajli seinen Stabschef an. »Wollen Sie etwa behaupten, wir seien mit…
    Klebstoff angegriffen worden? Irgend jemand hat unsere Schiffe mit Klebstoff eingesprüht, um solche Schäden zu verursachen?«
    »Ich weiß es nicht, Exzellenz«, murmelte Badi und bedeckte die Schnittwunde auf seiner Stirn mit seiner Hand. Er hörte sich an, was ihm eine Stimme in seinem Kopfhörer meldete.
    »Exzellenz, der Brand hat das Hangardeck erfaßt«, berichtete er dann. »Die Feuerwache und Freiwillige bekämpfen ihn.
    Munitionsräume und Treibstoffbunker sind vorerst nicht gefährdet.« Er überlegte kurz, dann schlug er vor: »Exzellenz, Sie sollten daran denken, die Khomeini zu verlassen. Sie könnten auf die Sadaf umsteigen.«
    »Mein… Schiff…
    verlassen?« murmelte Tufajli. »Kommt nicht in Frage! Ich verlasse niemals mein… «
    Aber dann wurde er durch eine gewaltige Detonation unterbrochen, die das gesamte Schiff erzittern ließ. Er sah nach draußen und stellte fest, daß eine der Lenkwaffen P-700 Granit, deren senkrechte Abschußbehälter unter dem Vordeck in der Nähe der Sprungschanze standen, in ihrem Behälter explodiert war und riesige Stahltrümmer aus dem Deck gerissen und in die Höhe geschleudert hatte. Jede dieser Lenkwaffen zur Bekämpfung von Schiffszielen wog fünf Tonnen und trug einen tausend Kilogramm schweren Gefechtskopf.
    »Eine Lenkwaffe Granit ist detoniert, Exzellenz!« meldete Badi.
    »Zum Teufel, das sehe ich selbst, Badi!« knurrte der Admiral. »Schadensmeldung!«
    »Alle Abteilungen im Vorschiff melden schwerste Schäden«, berichtete Badi. In seinem Gefechtsstab herrschte heilloses Durcheinander; aus allen Ecken des Schiffs gingen verwirrende Meldungen ein, die der General kaum mehr auseinanderhalten konnte. »Exzellenz, Sie sollten das Schiff sofort verlassen. Ich schlage vor, daß Sie Ihren gesamten taktischen Stab mitnehmen; der Kommandant und ich bleiben an Bord. Ich schlage weiterhin vor, daß Sie direkt nach Chah Bahar fliegen, da die Shanjiang offenbar beschädigt ist und sich nicht verteidigen könnte. Und die Sadaf längsseits kommen zu lassen, wäre jetzt zu gefährlich.«
    Tufajli überlegte kurz, dann nickte er. Badi hatte recht. Sollten noch einige Marschflugkörper P-700 detonieren, konnte der Träger in wenigen Minuten auf dem Boden des Golfs von Oman liegen. Und falls die Nummer sieben – die Lenkwaffe mit dem Atomsprengkopf – detonierte… nun, dann blieb ihnen allen wenigstens die Demütigung einer Kriegsgerichtsverhandlung erspart.
    »Also gut, General«, stimmte Tufajli zu. »Ich fliege mit meinem taktischen Stab nach Chah Bahar hinüber – aber der Kapitän bleibt unbedingt an Bord, verstanden? Ich bestehe darauf, daß alle Mann an Bord bleiben, bis das Schiff unmittelbar vor dem Kentern steht! Der Hubschrauber der Sadaf bleibt bei uns in Chah Bahar, um uns zur Sadaf zurückbringen zu können, damit ich die Verteidigung der Kampfgruppe leiten kann, falls der Bomber nochmals anzugreifen versucht.
    Außerdem sorgen Sie dafür, Badi, daß dieses Schiff mitten in die Tankerroute durch den Golf von Oman steuert und dort bleibt«, fuhr Tufajli fort. »Wenn es sinkt, wird es zumindest die Tankerroute unpassierbar machen, und ich will, daß unsere restlichen Schiffe die übrigen Seestraßen blockieren. Wer immer uns angegriffen hat, soll erkennen müssen, daß wir den Persischen Golf weiter blockieren können – notfalls eben mit den Wracks unserer Schiffe!«
    Es dauerte noch fast eine Stunde, bis Admiral Tufajli die Khomeini verlassen konnte. Da alle Hubschrauber des Trägers zerstört, durch den Klebstoff unbrauchbar oder in Reparatur waren, mußte ein Hubschrauber des Zerstörers Sadaf angefordert werden, damit er den Admiral abholte. Eine an Deck ausgelegte einfache Persenning sorgte dann dafür, daß die Mi-8
    ungefährdet landen konnte.
    Während Tufajli auf

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