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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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aschfahl. »Exzellenz, die Leitstelle meldet, daß Jäger eins unsteuerbar geworden ist, so daß der Pilot versuchen mußte, mit dem Schleudersitz auszusteigen.«
    »Aussteigen?« fragte Tufajli entgeistert. Er sprang auf und suchte die Kimm nach dem Jäger ab, ohne ihn jedoch sehen zu können. »Was ist passiert?«
    »Der Pilot hat zuletzt noch gemeldet, sein Schleudersitz habe versagt«, antwortete Badi. »Die Maschine ist vom Radarschirm verschwunden.«
    Tufajli stand wie vor den Kopf geschlagen da. Sein einziger Gedanke galt dem unsichtbaren Angreifer dort oben. »Jäger zwei soll starten!« kreischte er los. »Ich verlange, daß er sofort startet!«
    »Exzellenz, auf dem Flugdeck ist irgendwas nicht in Ordnung«, wandte Badi ein. »Ich weiß nicht, ob daran Verunreinigungen, Korrosionsschäden oder Wartungsfehler schuld sind, aber unter Umständen sind sämtliche Maschinen betroffen.
    Wir sollten auf weitere Starts verzichten, bis… «
    »Nein!« unterbrach der Admiral ihn mit sich überschlagender Stimme. »Ich will sofort wieder Jagdschutz! Entfernung zu dem Bomber?«
    »Exzellenz, das einzig mögliche Ziel ist über hundert Kilometer entfernt im Abflug – es kann uns nicht mehr gefährden«, stellte Badi fest. Er berührte seinen Kopfhörer, um anzudeuten, daß er eine weitere Meldung empfing. »Exzellenz, der Radaroffizier meldet einen möglichen Defekt des Luftraumüberwachungsradars,«
    »Was zum Teufel geht hier vor?« brüllte Tufajli. »Funktioniert denn gar nichts mehr? Was für ein Defekt soll das sein?«
    »Ein mechanisches Problem an der Radarantenne, möglicherweise ein defektes Kugellager oder ein Getriebeschaden – die Antenne dreht sich nicht richtig«, antwortete Badi.
    »Trotzdem können wir anfliegende Flugzeuge weiter orten und uns gegen sie verteidigen… Exzellenz, Jäger zwei ist startbereit. Ich bitte um Erlaubnis, den Start zu verschieben, bis eine rasche Überprüfung seines Hydrauliksystems stattgefunden hat. Das dauert nur…«
    »Nein, Jäger zwei soll augenblicklich starten!« kreischte der Admiral. Badi blieb nichts anderes übrig, als den Befehl weiterzugeben.
    Der Start schien normal zu verlaufen – wenigstens in den ersten Sekunden, während seine Nachbrenner lange Flammenzungen ausstießen, vibrierte der ganze Jäger, wurde ausgeklinkt, raste auf die Sprungschanze zu… und wurde dann sichtbar langsamer! Tufajli glaubte zunächst an eine optische Täuschung, aber offenbar hatte der Pilot den Jäger nach zwei Dritteln der Startbahnlänge tatsächlich abgebremst! »Badi, was zum Teufel… «
    Als Badi eben seine Sprechtaste drückte, um der Leitstelle zu befehlen, diesen Start abzubrechen, begannen die langen Nachbrennerflammen unstet zu schwanken und kippten dann plötzlich hoch, weil das Bugfahrwerk einknickte. Ihre weiter mit voller Nachbrennerleistung arbeitenden Triebwerke ließen die Su-33 auseinanderbrechen: Die Treibstofftanks zerbarsten, und der Jäger explodierte in einem Feuerball, der sofort das gesamte Flugdeck einhüllte. Die Männer auf der Admiralsbrücke warfen sich aufs Deck, als die Panzerglasscheiben implodierten, und dem ohrenbetäubenden Explosionsknall folgte eine glühendheiße Druckwelle. Danach gab es noch mehrere Sekundärexplosionen, als weitere auf dem Flugdeck abgestellte Jäger und Hubschrauber Feuer fingen und explodierten.
    »Alles halt! Alles halt! Sofort Schadensmeldung!« brüllte Tufajli. Kollisions- und Leckwarnsignale gellten weiter, als er sich benommen aufrappelte und mit blankem Entsetzen durch die geborstenen Scheiben aufs Flugdeck des ersten Flugzeugträgers des Nahen Ostens hinausstarrte. Obwohl alle Schaumlöschkanonen am Rand des Flugdecks sofort eingesetzt worden waren, stand die vordere Deckshälfte noch immer in Flammen. Im Feuerschein und dem Licht einiger weniger Halogenscheinwerfer sah, er Dutzende von halbnackten verbrannten Leichen an Deck liegen. »Badi, verdammt noch mal, Meldung!«
    »Ich habe noch keine Schadensmeldung, Exzellenz!« antwortete General Badi, dessen rauchgeschwärztes Gesicht aus mehreren Schnittwunden blutete. »Eben geht eine Meldung des Zerstörers Shanjiang» ein… «
    »Der Zerstörer ist mir scheißegal, Badi. Was ist mit meinem Träger los?«
    »Exzellenz, der Zerstörer meldet, daß seine Decks und Aufbauten mit einer unbekannten Substanz überzogen sind, die schwere Schäden an allen Geräten verursacht«, berichtete Badi. »Radar, Waffen, alle melden schwere Korrosion durch einen klebrigen

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