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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Offensivwaffen.«
    »Und Sie behaupten also, Madam Vizepräsident, der im Persischen Golf stationierte Flugzeugträger Abraham Lincoln mit seiner Eskorte aus Lenkwaffenkreuzern und Schlachtschiffen, mit seinen Bombern, Marschflugkörpern und Kernwaffen sei lediglich defensiver, nicht offensiver Natur?« fragte Welajati weiter. »Das glaube ich nicht. Trotzdem bestehen Sie darauf, das Recht zu haben, mit Ihren Kriegsschiffen nur wenige Kilometer vor unserer Küste zu operieren und mit Ihren Spionageflugzeugen unsere Flotte zu überfliegen.
    Damit schaffen Sie in unserer Interessensphäre ein dubioses Zweiklassenrecht, Madam Vizepräsident. Dies sind unsere Gewässer, unsere Küsten. Wir haben das Recht, sie gegen ausländische Invasoren zu verteidigen. Aber Ihre Unterstützung des heimtückischen Überfalls der GKR-Staaten auf unsere Inseln beweist Ihre feindseligen Absichten.
    Madam Vizepräsident, in Zukunft betrachtet die Islamische Republik Iran die Anwesenheit nichtarabischer Kriegsschiffe im Persischen Golf als einen feindseligen Akt, als eine kriegerische Handlung gegen den Iran«, fuhr Welajati fort. »Wir fordern alle nichtarabischen Staaten auf, ihre Kriegsschiffe sofort aus dem Persischen Golf abzuziehen.«
    »So daß dort nur noch iranische Kriegsschiffe stationiert wären, Minister?« warf Whiting ein.
    »Der Iran verpflichtet sich, ebenfalls den größten Teil seiner Flotte aus dem Golf abzuziehen und dort nur so viele Schiffe stationiert zu lassen, wie die GKR-Staaten gemeinsam besitzen«, antwortete Welajati. »Wir stationieren den Flugzeugträger Ayatollah Ruhollah Khomeini und unsere U-Boote im Stützpunkt Chah Bahar am Golf von Oman und setzten sie nur ein, um die Seewege und Zufahrten zur Straße von Ormus und dem Persischen Golf daraufhin zu kontrollieren, ob jemand gegen diese Vereinbarung verstößt.«
    »Eine interessante Idee, Minister Welajati«, meinte Whiting vorsichtig. Der Präsident, der ihr gegenübersaß, zuckte mit den Schultern; sein Sicherheitsberater schnitt eine Grimasse. »Ich muß Ihren Vorschlag dem Präsidenten und dem Kongreß vorlegen, deshalb wäre ich Ihnen für die Übermittlung eines formellen Vertragsentwurfs dankbar. Aber bis dahin, Minister, sollte das Recht aller Staaten, internationale Gewässer frei zu befahren, nicht angetastet werden.«
    »Der Persische Golf ist für die Wirtschaft meines Landes so wichtig wie für die Wirtschaft der GKR-Staaten und die Industrie unserer Ölkunden, Madam«, predigte Welajati unbeirrt weiter. »Weil er so lebenswichtig ist, schlagen wir vor, den Persischen Golf völlig zu entmilitarisieren. Alle ausländischen See-, Luft- und Landstreitkräfte sollten abgezogen werden. Der Iran verpflichtet sich, alles nur Mögliche zu tun, um dafür zu sorgen, daß im Golf Frieden herrscht. Können Sie sich verpflichten, dieses Ideal zu unterstützen, Madam Vizepräsident?
    Übermitteln Sie dem Präsidenten diese Botschaft?«
    »Minister Welajati, ich werde natürlich alles dem Präsidenten unterbreiten, aber wir müssen noch weitere Fragen besprechen«, antwortete Whiting. »Im einzelnen geht es um den iranischen Angriff auf ein Schiff der Reserveflotte der U.S. Navy, das Schicksal der seit diesem Angriff noch immer vermißten dreizehn Männer, unser Recht, in diesem Seegebiet Bergungsund Rettungsaktionen durchzuführen, und die Absichten Ihres Landes für den Fall, daß die Vereinigten Staaten oder ihre Verbündeten beschließen, Kriegsschiffe durch die Straße von Ormus in den Persischen Golf zu entsenden.«
    »Madam Vizepräsident, nach Überzeugung des Irans kann die Anwesenheit offensiver Kriegsschiffe im Golf die gegenwärtigen Spannungen nur verstärken«, sagte Welajati. »Wir verwahren uns vor allem dagegen, daß die Vereinigten Staaten oder ihre Verbündeten Kriegsschiffe mit der Fähigkeit zur Bekämpfung von Landzielen in den Golf entsenden. Sie wünschen Verhandlungen, ja, aber wir finden, daß solche Verhandlungen mit Jagdbombern Hornet und Marschflugkörpern Tomahawk, die unsere Städte und Militärstützpunkte bedrohen, keine wirklichen Verhandlungen sind – sie sind eine Erpressung mit vorgehaltener Waffe, die wir nicht hinnehmen werden.
    Wenn Sie ernsthaft Frieden wollen, Madam, wenn die Vereinigten Staaten den ernsthaften Willen haben, diesen Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen, sollten Sie sich bereit erklären, Ihre Kriegsschiffe sofort aus dem Persischen Golf abzuziehen. Wir sind bereit, uns diesem Schritt

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