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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Signalerzeuger auf dem Schwimmer ist defekt gewesen«, antwortete Masters. »Ich habe ihn repariert.«
    »Das war unser letzter Köder, stimmt’s?« fragte White. Der Teamchef nickte. »Okay, nehmt das vierte Boot und fahrt zur Küste. Jon, Brücke, Mannschaft, Maschine… ihr fahrt mit.«
    »Boot vier ist das letzte«, sagte Masters. »Sie haben dann keines mehr.«
    »Wir fahren nicht ohne Sie und die anderen«, stellte Master Sergeant Steven Cromwell, der Führer der zu Madcap Magician abkommandierten sechzehn Marineinfanteristen, nachdrücklich fest. »Wir haben den Auftrag, die ISA-Technikergruppe zu beschützen. Wir trennen uns nicht, und wir lassen niemand zurück.«
    »Wenn Sie und Ihre Leute von den verdammten Iranern gefangengenommen werden, sitzen wir alle tief in der Scheiße, Sergeant.«
    »Richtig, Oberst«, bestätigte Cromwell, »aber wir bleiben trotzdem. Wenn Sie uns brauchen können, bilden wir ein zweites Stinger-Team.«
    »Ich will, daß ein Stinger-Team im letzten Boot mitfährt und die anderen für den Fall schützt, daß ein iranischer Hubschrauber die Verfolgung aufnimmt«, sagte White. »Die Datenübertragung funktioniert, solange das Schiff nicht außer Gefecht ist. Fällt sie aus, muß der Schütze einfach nach Gehör zielen. Los jetzt. Steve!« Er nickte zu Jon Masters hinüber.
    »Und nehmen Sie Dr. Masters mit.«
    »Ich bleibe an Bord, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Ich habe etwas dagegen«, entschied White. »Sergeant, Sie sind jetzt für die Sicherheit aller Besatzungsmitglieder und Zivilisten verantwortlich. Sie haben den Auftrag, sie unversehrt in unserer Botschaft in Dubai oder Abu Dhabi oder bei verbündeten Zivil- oder Militärdienststellen abzuliefern, um die sichere Rückkehr dieser Männer in die Vereinigten Staaten zu garantieren. Sie ergreifen alle Maßnahmen, die notwendig sind, um ihre Sicherheit und die Sicherheit der ISA-Zelle zu gewährleisten, Ist das klar?«
    Cromwell zögerte, als wolle er nochmals dafür plädieren, bleiben zu dürfen, aber er wußte, daß White recht hatte. Die meisten Angehörigen der ISA-Zelle waren zur Küste unterwegs, und der Oberst wurde hier von vier Marineinfanteristen unterstützt. »Ja, Sir«, antwortete Cromwell. Er wandte sich an das Stinger-Team und sagte: »Sergeant Reynard, Sie führen diese Gruppe.« Der junge Unteroffizier bestätigte den Befehl; Cromwell grüßte White und ruckte mit seinen Leuten ab.
    Masters zögerte noch immer. »Hey, Paul… «
    »Beeilen Sie sich, Doc. Ich will, daß Sie mitfahren.«
    »Warum kommen Sie nicht mit?« fragte Masters.
    »Darf das Schiff nicht verlassen«, antwortete White.
    »Aber wenn die Iraner das Schiff… ich meine, wenn sie wieder angreifen… «
    »Sie nehmen als gegeben an, daß sie angreifen, uns treffen und außer Gefecht setzen werden«, sagte White. »Ich setze nichts dergleichen voraus. Wir verlassen das Schiff nur, wenn’s nötig ist – ansonsten bleiben wir an Bord.«
    »Aber Sie verkörpern die ISA, Sie sind Madcap Magician«, wandte Masters ein. »Wir brauchen Sie, damit Ihr Team weiterbestehen kann. Überlassen Sie die Sorge für das Schiff seiner Besatzung. Wird sie gefangengenommen, kann ihr praktisch nichts passieren.«
    »Hören Sie, Doc, ich habe zuviel Arbeit in diesen Dampfer gesteckt, um von Bord zu gehen, solange er noch schwimmt und Fahrt macht«, sagte Paul White. »Er ist nicht wirklich mein Schiff, aber ich habe ihn zu dem gemacht, was er jetzt ist. Ich verlasse die Mistress erst, wenn’s hier lebensgefährlich wird. Und jetzt los, Jon!« Er wandte sich ab, und ein Marineinfanterist faßte Masters am Arm und zog ihn mit sich zum letzten Rettungsboot.
    »Die Zusammenarbeit mit Ihnen ist immer angenehm gewesen, Oberst«, sagte Masters noch, aber White sprach wieder in sein Mikrofon und hörte ihn nicht. Wenige Minuten später legte das Rettungsboot ab und lief mit Höchstfahrt hinter den anderen drei Booten her. Die Marineinfanteristen an Bord hielten eine Stinger schußbereit und hatten einen »Sarg« mit zwei Lenkwaffenbehältern, einem Ersatzhandgriff und drei Batteriesätzen aufgeklappt zwischen sich stehen.
    Während die Valley Mistress achteraus zurückblieb, dachte Jon Masters an den Tag vor ungefähr einem Vierteljahr, an dem er erstmals an Bord gekommen war. Damals hatte er die Mistress für das häßlichste Schiff der Welt gehalten. Sie hatte einen zweigeteilten Bug, um Lasten mit ihren Bugkränen an Deck heben zu können, zwei riesige

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