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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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drei anderen Kerle scheinen ebenfalls dazuzugehören. Was zum Teufel geht hier vor?
    »Das könnten wir, aber damit würden wir riskieren, einen großen Nahostkrieg auszulösen«, sagte Patrick. »Wir brauchten eine ziemlich große Anzeigetafel, um alle Bündnisse, Allianzen. Wirtschaftsunionen und religiösen Faktoren im dortigen Gebiet auseinanderzuhalten.« Er begann den Nachbartisch abzuwischen, um sich unauffällig entfernen zu können, wenn er keine Lust mehr hatte, die Unterhaltung fortzusetzen. »Auf unsere alten Freunde könnten wir dabei nicht zählen, denn der Iran wäre ein ziemlich schwerer Gegner… weit stärker als damals der Irak. Vermutlich würden auch Rußland und China eingreifen – auf der Seite des Irans, nicht auf unserer. Und wir haben weniger Bomber, Panzer, Schiffe und Soldaten, um Krieg zu führen. Wir haben uns leider ziemlich ausmanövrieren lassen.« Er machte eine Pause, dann fügte er hinzu: »Außerdem sind Typen wie Steve Canyon nur erfunden.«
    »Wie schade«, sagte die Blondine.
    »Das klingt ganz so, als verstünden Sie was davon«, stellte der Schwarze fest. »Sind Sie Flieger?«
    »Ich war früher bei der Luftwaffe«, antwortete Patrick.
    »Nichts Besonderes gemacht. Habe meine Dienstjahre abgerissen und bin ausgestiegen.« Seine blauen Augen blitzten. Er nickte dem Schwarzen zu und sagte: »Ich bringe Ihnen gleich Ihr Bier.«
    »Klar. Danke«, sagte der Mann. Als Patrick zur Bar ging, rief er ihm mit erhobener Stimme nach: »Vielleicht können Sie uns dann erklären, wie eine einzelne B-2A mit der Ausrüstung einer Megafortress den Vormarsch der Iraner aufhalten könnte, ohne einen Nahostkrieg auszulösen.«
    Patrick bemühte sich, nicht sichtbar auf das Wort Megafortress zu reagieren, aber sein Magen zog sich zusammen. Bei der Luftwaffe war die Megafortress eines seiner Geheimprojekte gewesen: ein zu einem »fliegenden Schlachtschiff« umgebauter Bomber B-52, der Bodenziele mit Lenkwaffen angreifen oder schwächer bewaffnete Bomber, wie nicht umgebaute B-52, ins Zielgebiet begleiten konnte. Maschinen dieses Typs waren über Litauen und Weißrußland sogar im Einsatz erprobt, aber bei der HAWC-Auflösung alle eingemottet oder gleich verschrottet worden.
    Der Kerl wußte davon, kannte ihn, kannte seine Vergangenheit. Aber diese Informationen waren alle streng geheim. War der Unbekannte ein Reporter? Ein ausländischer Agent? Ein Industriespion?
    Patrick blieb cool, gab vor, den Mann nicht gehört zu haben, und stellte das Bierglas nonchalant auf die Theke. »Noch ein Adams, Hank«, bestellte er und ging sofort ins Büro weiter.
    »Klar, Boß. Hey, ich brauche… « Aber Patrick war schon im Büro verschwunden.
    Während er die Tür hinter sich schloß, sagte er: »Wendy, du gehst nach hinten raus, nimmst das Mobiltelefon mit und rufst das OSI an.« Das Office of Special Investigation, eine Dienststelle der U.S. Air Force, war ihre Anlaufstelle für den Fall, daß jemand versuchte, sie in bezug auf Geheiminformationen auszuhorchen. Die nächste OSI-Dienststelle befand sich etwa eine Stunde entfernt auf der Beale Air Force Base in Marysville, aber vielleicht war jemand von dort in Sacramento und konnte gleich vorbeikommen. Oder das OSI verständigte das hiesige FBI oder die U.S. Marshals, damit sie Amtshilfe leisteten…
    »Ich glaube, dafür ist es zu spät, Liebster«, sagte Wendy. Erst jetzt sah Patrick neben ihr einen Unbekannten stehen, der zu einem dunklen Trenchcoat schwarze Lederhandschuhe trug.
    Patrick zögerte nicht lange. Er trat rasch an den Schreibtisch, streckte die Hand aus und stieß den Computermonitor von seinem Ständer auf den Unbekannten zu. Der Mann griff instinktiv nach dem auf ihn zufliegenden Monitor, was ihn ablenkte und seinen Kopf in die richtige Höhe brachte. Patrick holte aus und legte die ganze Wucht seiner neunzig Kilo Körpergewicht in eine rechte Gerade, mit der er die linke Schläfe des Unbekannten traf. Der Mann grunzte halblaut, klappte zusammen und blieb liegen.
    »Mein Gott!« japste Wendy und starrte den Bewußtlosen erschrocken an, »Patrick, warte!«
    Aber er stieg bereits über den Mann hinweg, packte sie am linken Arm und schob sie zum Hinterausgang des Büros. »Lauf zum Coffee Shop an der nächsten Ecke – er hat noch offen, und dort sitzen immer ein paar Cops«, sagte Patrick dabei. »Sag ihnen, daß es insgesamt fünf Verdächtige sind; ein Schwarzer, drei Weiße und eine weiße… «
    »Was zum Teufel geht hier vor?« polterte

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