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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Leben. Ganz im Gegenteil - ohne ihr Eingreifen wäre er jetzt vermutlich ebenso tot wie Fisher.
    Das Ende der »Avenue« wurde von einer massiven Wand aus graulackiertem Stahl gebildet. Nach rechts und links zweigten Gänge ab, auch gab es mehrere Aufzugtüren. In der Stirnwand befand sich eine weitere massive doppelflügelige Panzertür, deren Mächtigkeit dem Tresoreingang von Fort Knox zur Ehre gereicht hätte. Auch dieses Tor stand wie alle anderen, die Mike bisher passiert hatte, offen. Im Gegensatz zu den anderen aber war es bewacht. Rechts und links stand je ein uniformierter Soldat mit präsentiertem Sturmgewehr und unbewegter Miene.
    Die Uniformen waren tiefschwarz. Die Füße steckten in kniehohen Stiefeln, aus denen altertümliche Reiterhosen herausragten, die oberhalb der Knie deutlich ausgestellt waren. Darüber trugen die beiden Soldaten eine ebenfalls schwarze, einreihige Jacke mit mehreren Abzeichen, die McBain nicht kannte. Unter den Jacken lugten dunkelgraue Hemden hervor, deren Knopfleisten von akkurat gebundenen schwarzen Schlipsen verdeckt waren. Über den Jacken trugen die Männer breite, schwarze Ledergürtel mit silbernen Koppelschlössern. Jeweils an der linken Seite war ein etwa daumenbreiter Lederriemen mit einem Karabinerhaken am Gürtel befestigt, der diagonal über Brust und rechte Schulter verlief und vermutlich wieder über den Rücken zurück zum Gürtel - aber das konnte Mike nicht sehen. Auf den Köpfen saßen mattschwarzlackierte Wehrmachtshelme mit ihrer charakteristischen Form, deren Kinnriemen fest angelegt waren.
    Die Uniformen erinnerten Mike an diejenigen, die er in so manchem Kinofilm gesehen hatte. Sehr schwarz und sehr deutsch. Aber die typischen SS-Runen und Hakenkreuzarmbinden suchte er vergebens. Statt dessen prangten an den Helmseiten und den rechten Kragenspiegeln der beiden Wachen Adlerfiguren, wie der Amerikaner sie noch nie gesehen hatte. (Später sollte er erfahren, daß es sich bei diesen Darstellungen um den sogenannten Gotenadler handelte.)
    Besonders beeindruckt war McBain von den Waffen, die die beiden Männer vor sich hielten. Es handelte sich eindeutig um Sturmgewehre, aber um Modelle, wie er sie noch nie gesehen hatte. Wenn er sich nicht schwer täuschte - und bei Waffen täuschte er sich fast nie - handelte es sich um die leichtesten und leistungsfähigsten Gewehre dieser Art, die er jemals zu Gesicht bekommen hatte.
    Herr Kommen, sein Begleiter, stieg von dem Elektrokarren und salutierte zackig vor den beiden Wachsoldaten. Dabei hielt er die Fingerspitzen unmittelbar vor seine rechte Schläfe - den Hitlergruß, den Mike erwartet hatte, bekam er nicht zu sehen .
    Leben kam in einen der beiden Soldaten. Er schaute Mike direkt in die Augen und bedeutete ihm mit eine Kopfbewegung, ihm zu folgen. Dann schulterte er sein Gewehr und durchquerte das doppelflügelige Schott. Der Amerikaner, der fast schon erwartet hatte, einen deutschen Soldaten im Stechschritt erleben zu können, wurde erneut enttäuscht. Achselzuckend folgte er dem Mann.
    Jenseits des Durchgangs erwartete ihn eine andere Welt. Er fand sich im gedämpften Licht einer großen Kommandozentrale wieder, in der zahlreiche Arbeitspulte voller Computer, Monitore und Eingabefelder aufgestellt waren. Er sah eine große elektronische Lagekarte auf einem erhöhten Podest in der Mitte, vermutlich dem eigentlichen Kommandostand. Besonders beeindruckend war der an allen Wänden befindliche Rundumbildschirm, der die Umgebung zeigte - das stille Ostchinesische Meer, über dem gerade die Sonne aufgegangen war.
    Alle Männer, die in der Kommandozentrale arbeiteten, trugen ähnliche Uniformen wie der Wachsoldat, dem er folgte. Doch statt Stahlhelmen saßen Schirmmützen auf ihren Häuptern. Die Atmosphäre im Raum wirkte entspannt und locker.
    Endlich bekam McBain etwas geboten, das seiner im Kino geformten Erwartungshaltung entsprach: Der Wachsoldat vor ihm stieg die drei Stufen in den Kommandostand empor, in dem sich mehrere höhere Offiziere aufhielten, wie der Amerikaner aus den zahlreichen Litzen an ihren Uniformen folgerte. Vor einem von ihnen blieb der Soldat stehen, salutierte zackig, schlug knallend die Hacken der Stiefel zusammen und bellte mit lauter Stimme eine Meldung, von der Mike kein Wort verstand.
    Der Offizier salutierte ebenfalls, wenn auch nicht so formell, und sagte etwas Unverständliches. Der Soldat drehte sich auf den Absätzen um und verließ die Zentrale.
    In bestem, beinahe akzentfreiem

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