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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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erklärt, mich ganz gezielt vor den Chinesen gerettet zu haben. Wieso? Ich kenne Sie nicht, Deutscher. Und von Ihrem >Reich Thule< habe ich noch nie gehört. Wollen Sie mir gleich auch noch erzählen, daß Ihr >Führer< den Krieg überlebt hat und im geheimen weiterregiert ?«
    Der Schwarzuniformierte seufzte. »Der Mann ist seit 65 Jahren tot. Wie lange wollt ihr Amerikaner uns diesen österreichischen Gefreiten eigentlich noch unter die Nase reiben? Das Reich Thule hat mit dem nicht das geringste zu tun - und mit dem heutigen Deutschland auch nicht. Die Thule-Truppen kämpfen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nur noch gegen einen Gegner: die AIn. Man könnte auch sagen, daß wir die letzte Verteidigungslinie der Menschheit bilden. der gesamten Menschheit, damit wir uns recht verstehen! Und für diesen Kampf brauchen wir Männer wie Sie, McBain. Wir wollten eigentlich in wenigen Tagen mit Ihnen in Kontakt treten. Wir haben einfach nicht damit gerechnet, daß der Krieg so früh ausbricht. Das Oberkommando hat die AIn unterschätzt. Leider nicht zum erstenmal.
    Um es kurz zu machen, Herr Oberleutnant, ich biete Ihnen eine einmalige Chance an: Sie treten als Hauptmann in unsere Dienste. Wir brauchen Männer wie Sie - und gute Piloten ganz besonders. Ich habe jetzt leider nicht mehr Zeit für Sie, denn Sie können sich vorstellen, daß es zu Kriegszeiten an Bord eines Schiffes wie der >Hindenburg< noch mehr zu tun gibt als gewöhnlich. Sie werden zuerst Deutsch lernen müssen. Dafür haben wie spezielle Lehrkräfte. Ihre Intensivschulung kann beginnen, sobald Sie sich ausgeschlafen haben. Die Umschulung auf unsere Flugzeuge dürfte danach ein Klacks für Sie sein. Nun, was sagen Sie ?«
    »Warum?«
    »Wie ich schon sagte, stehen wir - steht die gesamte Menschheit! - in einem geheimen Krieg gegen die AIn. Bei Ihnen in Amerika würde man sie wohl als Aliens bezeichnen !«
    »Aliens? Sie wollen mir wirklich weismachen. ?« McBain riß sich zusammen. »Darüber können wir später noch reden, aber das war nicht meine Frage. Warum wollen Sie ausgerechnet mich ?«
    Der Kommandant des Gigantschiffes seufzte. »Der Kampf gegen die AIn hat viele Opfer gefordert - zu viele. Wir brauchen jeden Nordmann, den wir bekommen können! Sie wurden
    ausgewählt, McBain, weil Sie die richtigen Gene haben !«
    *
    Noch einmal durchsuchte Magnus Wittmann das Haus des verstorbenen Ernst Baumbach.
    Er ging mit einer Akribie vor, der nichts entgangen wäre, das mehr Volumen gehabt hätte als ein Reiskorn.
    Aber er fand nichts - keinen einzigen Hinweis auf Baumbachs Kontakte zur Thule-Truppe.
    Und auch die angeblichen DNS-Testsets waren nicht aufzuspüren. Wenn Baumbach etwas dergleichen besessen hatte, dann war er klug genug gewesen, es nicht in seinem Haus aufzubewahren.
    Aber es gab auch noch eine andere, näherliegende Möglichkeit: War der Mann vielleicht doch nur ein Spinner gewesen, die »Außerirdischen Intelligenzen« Fluchtpunkt einer Phantasie, die die Realität nicht mehr ertragen konnte?
    Wittmann hielt das für wesentlich wahrscheinlicher, aber er hatte schon so viel Zeit und Energie in diesen Fall gesteckt, daß er ihn unbedingt zum Abschluß bringen wollte. Eine Möglichkeit blieb ihm noch, und die wollte er nutzen: Die Erstellung eines Bewegungsprofils.
    Er kehrte in sein Büro zurück.
    *
    Der Umgang mit Daten war in einem Bundesgesetz genau geregelt, aber es galt auch nach wie vor die alte Weisheit: »Wo kein Kläger, da kein Richter .« Und um Klage gegen einen Sachverhalt zu führen, mußte man zuerst einmal etwas von seiner Existenz wissen.
    Das elektronische Archiv des Bundesamtes für Verfassungsschutz aber war eines der bestgehüteten Geheimnisse der Republik.
    Es enthielt sämtliche Daten, die irgendwann einmal gesammelt worden waren, und täglich wurden es mehr. Es war ein gewaltiger Glücksfall, daß die Entwicklung elektronischer Speichermedien derart rasend schnell voranging, daß es stets genug Platz für die Speicherung der neusten Daten gab.
    Es gab auch genug Geld. Speicherung, sichere Aufbewahrung und Verwaltung der Daten kostete Milliarden. Aber die waren in zahlreichen Haushalten anderer Behörden versteckt. Was der Verfassungsschutz wollte, bekam er auch. Denn es wäre nicht besonders klug gewesen für einen Politiker, die entsprechenden Mittel zu verweigern oder sonstwie Ärger zu machen. Schließlich verfügte man unter anderem über sämtliche Daten sämtlicher 82 Millionen Einwohner der Bundesrepublik.

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