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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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und verschwand.
    Wenn Mike die Augen zusammenkniff, konnte er eine flimmernde Linie vor dem Horizont erkennen. Das Gebilde, auf dem er sich befand, war offenbar deutlich höher als das umgebende Meer (er war in mehr als 300 Fuß Höhe gelandet, erinnerte er sich) - und nicht völlig perfekt getarnt.
    Die Sonne stieg über den Horizont, und die Lösch- und sonstigen Fahrzeuge brummten eilig davon, steuerten bestimmte Stellen auf der »Wasseroberfläche« an, an denen sie dann versanken - offenbar Aufzugplattformen.
    »Kommen !« Der freundliche Deutsche, der ihm aus dem Cockpit geholfen hatte, winkte ihm zu. Die anderen Schwarzgekleideten hasteten schon davon.
    Da er kaum eine andere Wahl hatte, wollte McBain ihnen folgen - und hätte sich beinahe der Länge nach auf die Nase gelegt. Gerade konnte er sich noch abfangen. Mit den Füßen prüfte er den Untergrund, der aussah wie die Meeresoberfläche. Der war nicht glatt, sondern bestand aus zahllosen Graten von jeweils etwa zwei Zoll Kantenlänge.
    Die Schwarzgekleideten liefen direkt in die aufgehende Sonne - und blieben plötzlich stehen.   Vor ihnen flimmerte die Luft, und dann war da plötzlich die Öffnung einer Tür. Die Männer gingen hinein, und der Freundliche winkte Mike noch einmal. »Kommen !«
    Er trat durch eine Tür, die sich als Panzerschott erwies - und zwar als Schott von einer Stärke, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte, nicht einmal beim Norad-Bunkerin den Cheyenne Mountains. Kaum hatte sich das Schott hinter ihm geschlossen, befand er sich in einer völlig anderen Welt. Die Umgebung erinnerte ihn entfernt an das Innere des Flugzeugträgers »Nimitz«, den er einmal besucht hatte - aber hier war alles viel weitläufiger und größer.
    Der Freundliche sprach in ein Mikrofon an der Wand. Mike konnte weder seine Worte noch die Antwort aus der Apparatur verstehen, aber der Mann drehte sich um und deutete unmißverständlich auf die Dienstpistole, die der Pilot immer noch in der Hand hielt. Ihm war klar, daß er mit dem kleinen Schießprügel kaum etwas ausrichten konnte, auch wenn alle anderen Männer, die er bisher gesehen hatte, unbewaffnet waren. Resigniert reichte er dem Deutschen die Waffe.
    Der nahm mit geübten Griffen das Magazin aus dem Kolben und drückte die Patronen aus der Führung, ließ sie in einer Tasche seines Overalls verschwinden. Dann schob er das nun leere Magazin wieder hinein, sicherte den Schlagbolzen der Waffe mit dem Daumen und schob den Schlitten noch einmal nach hinten, so daß auch die Patrone aus dem Lauf entfernt wurde. Schließlich entspannte er die Pistole wieder und gab sie Mike mit einem fast entschuldigend wirkenden Lächeln zurück.
    »Kommen !«
    Verblüfft steckte der Amerikaner die Waffe wieder ins Holster und folgte dem Mann. Noch verblüffter registrierte er, daß es keinerlei Eskorte gab und daß er jederzeit hätte verschwinden können. Der Mann stieg mit ihm in einen Aufzug und fuhr abwärts. Als die Kabine anhielt, lag vor ihr eine unterirdische Straße von der Breite einer Avenue. Der Deutsche stieg in ein kleines offenes Fahrzeug, das vor dem Aufzug abgestellt war, und winkte Mike wieder zu.
    »Kommen, Ami! Ohll gutt !«
    Alles gut? Davon war McBain ganz und gar nicht überzeugt.
    Leise surrend setzte sich das Fahrzeug, bei dem es sich wohl um eine Art Elektrokarren handelte, in Bewegung. Die Fahrt führte über mehr als eine Meile. Boden, Wände und Decke der »Avenue« waren aus Metall. Unter der Decke hingen zahlreiche Rohrleitungen, und in regelmäßigen Abständen befanden sich massive Schotts. Sie waren alle geöffnet, doch sobald sie verschlossen wurden, war das Schiff oder die schwimmende Station oder was auch immer sich hier mitten im Ostchinesischen Meer befand, in wasserdichte Abschnitte unterteilt. Auch das erinnerte ihn wieder an die »Nimitz«.
    Es fiel auf, daß zwar noch einige andere Elektrokarren hin-und hersurrten, daß aber für eine Station dieser Größe kaum Besatzungsmitglieder zu sehen waren. Auf der »Nimitz« hatte man sich keine zwei Schritte bewegen können, ohne nicht irgend-wem zu begegnen. Hier aber hätte sich Mike tagelang aufzuhalten vermocht, ohne eine andere Menschenseele zu sehen. Kurz überlegte er, ob er nicht einfach von dem Karren hechten, in einen der zahlreichen Seitengänge springen und sich verstecken sollte. Doch er verwarf den Gedanken sofort wieder. Was hätte ihm das bringen sollen? Wer immer diese Deutschen auch waren, sie wollten ihm nicht ans

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