Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis
hinab und gab eine Ziffernfolge ein. Zischend klappte die Tür nach oben und gab eine Treppe frei, die in der Dunkelheit mehr zu erahnen als zu sehen war.
Geyer stieg hinab, die anderen beiden folgten ihm. Magnus zählte 14 Stufen. Er hörte, wie Geyer nach etwas tastete. Dann ein leises Zischen - die Tür über ihnen schloß sich wieder. Im nächsten Augenblick flammte kaltes Neonlicht auf, und Geyer brach zusammen.
Wittmann sah sich um. Sie befanden sich in einer Art unterirdischem Bunker von etwa 100 Quadratmeter Größe. Es gab ein paar Feldbetten, Kontrollpulte, ausgeschaltete Monitore, einen Schrank mit einem großen roten Kreuz darauf, eine offene Dusch- und WC-Ecke, einen ebenfalls offenen Schrank mit verschiedensten Kleidungsstücken, darunter auffallend viele schwarze Overalls - und ein großes Regal mit Waffen, wie Magnus sie noch nie gesehen hatte.
Er zog den bewußtlosen, noch immer stark blutenden Geyer in die Duschecke und winkte Manfred heran, in dessen Gesicht die blanke Panik stand. »Du wäschst den Mann, ich kümmere mich um seine Wunde .«
Der Medizinschrank war erstklassig ausgerüstet. Noch während Manfred Geyer abtrocknete, hob Wittmann ihn auf eine der Liegen, wusch sich die Hände und desinfizierte die Wunde mit Jod. Sie war tief und bestimmt sehr schmerzhaft, aber nicht lebensgefährlich.
Mit gekonnten Stichen vernähte er den klaffenden Riß im Fleisch. Das war zuviel für Manfred, der unter der Dusche stand und sich von dem Dreck säuberte. Er dreht sich zur gekachelten Wand um.
Als Geyers Wunde versorgt war, legte Magnus ihm eine Infusion in den Arm, die den Blutverlust ausglich. Mit einer Spritze gab er noch je ein Aufputsch- und ein Schmerzmittel in den Beutel mit der Kochsalzlösung.
Dann konnte er sich endlich selbst reinigen und sich um seine Füße kümmern. In den Sohlen waren tiefe Schnitte; die der beiden anderen sahen ähnlich aus. Er trug eine desinfizierende Wundsalbe auf und zog Socken darüber, die er in dem offenen Schrank gefunden hatte. Schon besser! Er suchte sich einen Overall in seiner Größe aus und kleidete sich an. Manfred bevorzugte eine zivile Ausstattung.
Gemeinsam versorgten sie Geyers Füße und zogen auch ihm etwas über. Endlich kam er wieder zu sich. Er war noch schwach, aber es ging ihm gut. Er deutete auf eines der Kontrollpulte in der Nähe. »Sie schalten besser die Nahbereichsüberwachung ein !«
Wittmann fand den Knopf, den Geyer meinte, sofort. Einige Monitore flammten auf. Sie zeigten grüngefärbte Bilder der Umgebung. Nachtsichtgeräte!
Geyer richtete sich auf. »Hier sind wir relativ sicher. Im Morgengrauen werden wir abgeholt .«
»Von wem? Und geht das nicht früher? Bis dahin müssen wir noch rund vier Stunden hierbleiben. In vier Stunden kann verdammt viel passieren !«
»Ich weiß. Aber ein Notruf wäre zu riskant. Ich dachte zwar immer, unsere Frequenzen wären abhörsicher, aber nach den Ereignissen des letzten Abends werden wir wohl einiges überdenken müssen .«
»Wer ist >wir Reden Sie von diesen geheimnisvollen Thule-Truppen ?«
»Von wem sonst? Wir. verdammt !«
Aus den in die Konsole eingelassenen Lautsprechern drangen Geräusche - das heisere Bellen aufgeregter Hunde.
»Was ist das ?«
»Eine Aufnahme der Hochleistungsmikrophone draußen. Diese Spezialeinheit ist uns gefolgt. Mit Bluthunden, fürchte ich .« Geyer wirkte verzweifelt. »Wenn das Versteck entdeckt wird, kann die Truppe uns nicht herausholen, ohne ihre Tarnung zu riskieren .«
»Ganz ruhig bleiben. Ich kümmere mich darum. Herr Behrens bleibt hier bei Ihnen. Sie müssen mich nur hinauslassen .« Wittmann nahm eines der großkalibrigen Gewehre mit Schalldämpfer und aufmontierter Visiereinrichtung aus dem Regal. Die Waffe war erstaunlich leicht für ihre Größe. Er prüfte das Magazin: voll. Er steckte sich noch ein paar weitere Magazine in die Taschen seines Overalls und nahm anschließend noch einen kleinen Mörser und ein paar ganz besondere Granaten aus dem Regal.
Geyer zeigte Manfred, wo sich der Öffner für die Panzertür befand. Magnus stieg die Treppe hinauf. »Wenn mein Vorhaben gelingt, seht ihr auf den Überwachungsschirmen, wenn ich zurückkomme. Dann öffnet einfach wieder die Tür. Wenn ich nicht zurückkommen sollte. war nett, euch kennengelernt zu haben !«
Er huschte nach oben und aus der Stahltür im Boden, die sich leise zischend hinter ihm schloß. Noch während er aus der Almhütte schlich, fanden seine Finger den
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