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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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ich Heinrich Geyer treffen. Das werden Sie sicher verstehen .«
    Der Hotelier nickte stumm, kämpfte noch immer um seine Fassung.
    »Er ist nicht zufällig auch gerade im Haus ?« drängte Wittmann.
    »Nein.« Lycée hatte seine Stimme wiedergefunden. »Aber ich kann vielleicht ein Treffen arrangieren, wenn Sie einen oder zwei Tage Zeit haben .«
    Der Ex-Agent nickte.
    »Gut. Dann gehen Sie jetzt in den Wintergarten und genießen Sie Ihr Abendessen. Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann .«
    *
    Den Sonntag hatte Wittmann im Hotel verbracht. Manfred wollte natürlich wissen, worum es bei diesem Ausflug eigentlich ging, aber Magnus hatte ihn auf das Treffen mit Geyer vertröstet. Erst dann wollte er ihn in die Geschichte einweihen, die ihm noch immer so unglaublich erschien.
    Also hatte sich Manfred schmollend allein auf eine kleine Wanderung durch die herrliche Landschaft begeben. Erst gegen 21 Uhr kam er ins Hotel zurück, ging gleich ins Restaurant, um noch etwas zu essen, dann hinauf aufs Zimmer und fand dort einen Zettel vor: »Bin unten im Schwimmbad, Magnus«
    Der Fußboden des Wintergartens war gleichzeitig das Dach der Schwimmhalle, aus deren Glasfront man einen fast ebenso atemberaubenden Ausblick hatte wie aus dem darüberliegenden Restaurant. Nun allerdings wurde es allmählich dunkel draußen. Manfred hatte seine Badehose angezogen, den hoteleigenen Bademantel übergeworfen und war sofort nach unten geeilt. Eine Gelegenheit, Magnus' gestählten Körper praktisch nackt zu sehen, ließ er sich niemals entgehen.
    In der Schwimmhalle war die Beckenbeleuchtung eingeschaltet, und Magnus drehte einsam seine Runden. Allerdings war da noch ein weiterer Mann, der gerade ins Wasser stieg. Manfred war ein ganz klein wenig enttäuscht, denn er hätte es genossen, das Schwimmbad nur für sich und seinen Begleiter allein zu haben. Schließlich wußte man nie.
    Der fremde Mann war um die Fünfzig, verdammt gut in Form für sein Alter und auch noch recht gutaussehend, wie Manfred mit Kennerblick feststellte. Auch wenn er seit den gemeinsamen Schultagen am Gymnasium in Düsseldorf stets ein ganz klein wenig in Magnus verliebt gewesen war, hatte er doch ein Faible für ältere Männer, wie nicht zuletzt seine unglückliche Liaison mit Ulf bewies.
    Der Fremde schwamm zögernd auf Magnus zu, und Manfred, der nicht zuletzt deshalb Reporter geworden war, weil Neugier zu seinen herausragenden Charaktereigenschaften zählte, war mit wenigen kräftigen Zügen am Ort des Geschehens. Wenn das der Mann war, den sein Freund treffen wollte, würde er endlich erfahren, was diese ganze Geheimnistuerei sollte.
    »Mein Name ist Heinrich Geyer. Magnus Wittmann, nehme ich an? Als ich erfuhr, daß Sie mich sprechen wollten, habe ich Sie erst einmal überprüft, das werden Sie verstehen. Entschuldigen Sie deshalb bitte, daß es so spät geworden ist. Ich weiß von Ihrem Termin am Mittwoch. Sie haben nicht mehr viel Zeit .«
    Was für ein Termin am Mittwoch? Manfred verstand nur noch »Bahnhof«, aber Magnus nickte nur: »Und? Was hat Ihre Überprüfung ergeben ?«
    »Sie sind unser Mann. Wir wären schon viel früher an Sie herangetreten, aber Sie waren einfach zu tief verwurzelt im System. Das scheint sich allerdings grundlegend geändert zu haben, wie Ihre Telefonate vom Freitagabend zeigten. Mir scheint, die Reaktion der Medienmeute hat Sie doch wahrhaftig und tatsächlich überrascht !«
    Wittmann wirkte auf einmal sehr nervös: »Was wissen Sie von den Anrufen? Die Leitung war abhörsicher! Hat etwa. ?«
    »Nein, ich glaube nicht, daß die andere Feldpostnummer etwas mitbekommen hat. Uns stehen gewisse technische Möglichkeiten zur Verfügung, die uns einen nicht unerheblichen Vorsprung garantieren. Niemand weiß von Ihrem kleinen Verratsversuch oder von unserem Treffen. Daher.«
    In diesem Augenblick brach die Hölle los, ohne jegliche Vorwarnung. Ein blendender Blitz erfüllte die Luft, ohrenbetäubender Donner brachte die Trommelfelle fast zum Platzen, und dann fegte eine Glutfront durch die Schwimmhalle, die plötzlich weder Wände noch eine Decke zu haben schien.
    I'm shaking all over From my head to my feet I thought I was cold but I've been really feeling the heat
    (Status Quo — Lancaster/Lamb)
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    9. Nahkampf
    Als Wittmann aus dem Wasser wieder auftauchte, befand er sich mitten in einem Schlachtfeld. Das eben noch so schmucke Hotel Lärchenhof existierte nicht mehr. Überall nur Feuer, Rauch, Trümmer und

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