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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Gesicht und teuflisch scharfer Figur, deren Mikrofon den Aufdruck »Fox News« trug, gelang es tatsächlich, die anderen zu übertönen. Sie rief in breitestem Amerikanisch: »Captain McBain, Sie sind nicht nur aus den Reihen der US Air Force desertiert und zum Feind übergelaufen, Sie werden auch noch der schlimmsten Kriegsverbrechen beschuldigt. Warum verhalten Sie sich nicht wie ein Offizier und Gentleman und stehen zu den Greueln, die Sie verübt haben ?«
    Mike konnte seinen Ärger kaum noch im Zaum halten und wollte zu einer geharnischten Erwiderung ansetzen, als von Galen ihm schwer die Hand auf die Schulter legte und in bestem
    Oxford-Englisch antwortete: »Der Captain lehnt es ganz entschieden ab, sich einem selbsternannten Tribunal internationaler Hetzmedien zu stellen. Gerade sie als Amerikanerin sollten doch verstehen, Miß, daß jeder Mann das Recht hat, sich nur vor seinesgleichen zu verantworten. So steht es doch in Ihrer Verfassung, oder? Und deswegen wird sich Captain McBain vor seinesgleichen verantworten, vor Soldaten und Offizieren, und nicht vor dahergelaufenen selbsternannten Scharfrichterinnen mit Mikrofon in der Hand und Kamera im Rücken !«
    Die Reporterin schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen und suchte vergeblich nach einer Erwiderung. Sie war es gewohnt, daß man vor der von ihr vertretenen »Macht der Medien« einknickte - und wenn man das schon nicht tat, dann wenigstens vor ihr als Frau und gutaussehender noch dazu. Widerspruch kam in ihrem Konzept vom Leben einfach nicht vor.
    Daß ihr jemand - noch dazu vor laufender Kamera! - dermaßen frech in die Parade fuhr, empfand sie als Unverschämtheit. Wie sehr sie sich durch ihre mangelnde Schlagfertigkeit gerade blamiert hatte, wurde ihr überhaupt nicht bewußt.
    Mike atmete auf, als er und von Galen die kühle Eingangshalle des Gerichtsgebäudes betraten. Hier drinnen ging es gesitteter zu, dafür sorgten schon die »Kettenhunde« der Feldjäger. Trotzdem vermochte sich der Pilot nicht wirklich zu entspannen.
    Der Kriegsgerichtsprozeß, der vor ihm lag, war keine einfache Sache, die man auf die leichte Schulter nehmen durfte.
    Wie hatte es nur so weit kommen können? Mit Schaudern dachte Mike an die ersten Wochen des Jahres 2011 zurück.
    *
    »Ist diese Irre nun völlig übergeschnappt ?« Thulemarschall Bittrich hatte die Hauptleute Wittmann und McBain sowie den Journalisten Behrens in sein Büro bestellt. Vor ihm lag die aktuelle Ausgabe der »Thule-Nachrichten« vom heutigen Tag, Samstag, dem 8. Januar 2011.
    »Thule-Truppen bieten Kriegsverbrecher Schutz« prangte in riesigen schwarzen Lettern quer über der Titelseite. Der dazugehörige Artikel war mit einem dreispaltigen Foto von Mike McBain in seiner schmucken schwarzen Thule-Uniform illustriert.
    »Diese... diese Uschi erklärt Sie zum schrecklichsten Menschen auf Erden !« knurrte Bittrich, der offenbar ebenfalls von Major Meduna erfahren hatte, was der Name auf Japanisch bedeutete. »Im Prinzip wäre mir die Meinung der Dame herzlich egal, aber seit Montag haben wir die internationalen Journalisten im Reich. Kaum hatten die ersten von denen unseren Boden betreten, setzte die Kampagne der >Thule-Nachrichten< ein. Seitdem bringen die jeden Tag einen Aufmacher über Ihre angebliche Schandtat in Schanghai, Hauptmann! Diese Braun will Ihren Kopf! Was haben Sie der nur getan ?«
    »Gar nichts! Ich kenne die Frau nicht einmal !« In diesem Augenblick wirkte McBain alles andere als draufgängerhaft.
    Bittrich schnaubte wütend und fixierte Behrens mit einem Blick, der den Journalisten unmittelbar dazu brachte, die Schultern einzuziehen und in seinem Sessel fast zu versinken. »Was ich nicht verstehe: Wieso beteiligt sich die gesamte Redaktion dieses Schmierenblattes an einer derartigen Kampagne? Die hat doch nur ein Ziel: uns vor den Augen der Weltpresse in den Schmutz zu ziehen !«
    Manfred atmete dreimal tief durch und setzte dann sein Trotzgesicht auf. »Es ist durchaus nicht so, als ob die gesamte Redaktion hinter dieser Kampagne stünde. Ich finde sie ja auch übertrieben, und das geht den meisten anderen ebenso. Selbst unser Chefredakteur. unser Schriftleiter«, korrigierte er sich rasch, als er Bittrichs hochgezogene Augenbraue sah, »ist gegen die Artikelserie. Aber Uschi beruft sich auf die von der Verfassung Thules garantierte Freiheit der Presse. Und Mikes Einsatz über Schanghai ist bekannt. Sie plaudert also keine militärischen Geheimnisse aus .«
    »Ich

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