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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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»Vermutlich gibt es tiefer im Berg noch eine große Sprengladung, die von Hand gezündet werden konnte und den Stollen auf einer weiten Strecke zum Einsturz gebracht hätte, wäre eine der Fallen hier hochgegangen .«
    »Von Hand? Warum nicht automatisch ?« warf Manfred fragend ein.
    »Das hätte wenig Sinn ergeben, weil der Stollen hier unter der Stadt wohl als eine Art allerletzter Flucht- und Versorgungsweg gedacht war«, erklärte Posner. »Ich glaube nicht, daß wir in dem Gang auf weitere Fallen stoßen, die wir aus Versehen auslösen könnten .«
    »Aber Sie wissen es nicht genau, Posner, oder ?« hakte Wittmann nach.
    »Fast, Herr Hauptmann. Wir haben in der Lokomotive der Grubenbahn einen volltransistorierten Sender entdeckt, der unserer Meinung nach keinen anderen Zweck haben kann als das Ausschalten weiterer Fallensysteme .«
    »Funktioniert der Sender noch ?«
    »Davon gehen wir aus !«
    »Also bauen wir ihn aus und nehmen ihn mit !«
    »Nicht nötig, Herr Hauptmann. Denn die Lokomotive funktioniert ebenfalls noch. Wenn es uns gelingt, die Anlage wieder mit Strom zu versorgen, können wir ganz bequem durch den Tunnel fahren und brauchen uns über etwaige Fallen keine Sorgen zu machen !«
    *
    Wittmann hatte die Wissenschaftler auf das Problem angesetzt, und die hatten rasch erkannt, daß die Bahn über eine isolierte Schiene in der Mitte zwischen den Gleisen mit Wechselstrom versorgt wurde, der nach Analyse des Lokantriebs vermutlich zwischen tausend und fünfzehnhundert Volt Spannung hatte.
    Ein entsprechender Transformator konnte rasch gebaut werden, aber Eichfeld bestand darauf, die Anlage nicht ans Stromnetz seines Hauses anzuschließen, da ein plötzlicher Anstieg der aus dem Netz gezogenen Leistungsmenge durchaus zu unangenehmen Nachfragen hätte führen können.
    Also schickte der Hauptmann seine Männer aus, um in den Baumärkten der Region tragbare Stromgeneratoren zu besorgen. Während die Soldaten in Zivil mit Eichfelds Lieferwagen auf Einkaufstour gingen, schraubten die Wissenschaftler einen passenden Transformator zusammen.
    *
    Am folgenden Morgen war es soweit: Die Generatoren waren in dem unterirdischen »Bahnhof« aufgestellt und mit dem Transformator verbunden worden, von dem ein dickes Kabel zur Stromschiene zwischen den Gleisen mit nur 600 Millimeter Spurweite führte.
    Knatternd setzten sich die Generatoren in Gang, und Dr. Lepke, der älteste der drei Forscher, erhöhte langsam die Spannung am Transformator.
    Bei 1200 Volt leuchteten die alten Kontrollampen an der kleinen Lok, die nicht viel mehr war als ein Elektromotor auf zwei Achsen, in einem kräftigen Grün auf. Und auch der einzelne Scheinwerfer an ihrer Front wurde hell - ein wenig trübe zwar, aber immerhin.
    Die museumsreife Technik tat es immer noch!
    Magnus drehte probeweise am Regler, und das betagte Gefährt setzte sich klaglos in Gang.
    »Sollen wir die Spannung noch ein wenig höherschrauben ?« fragte Lepke. »Dann können wir vielleicht schneller fahren !«
    »Besser nicht, Doktor«, erklärte der Hauptmann. »Wir werden hier nicht nach Stunden bezahlt. >Eile mit Weile<, wie es so schön heißt. Wir wollen doch nicht, daß jetzt noch etwas von dieser museumsreifen Elektronik durchbrennt und vielleicht doch noch eine Sprengfalle auslöst !«
    Der Forscher nickte ebenso verschüchtert wie zustimmend.
    Magnus ließ ein paar der alten Wagen an die Lokomotive koppeln, so daß alle seine Männer einen Platz fanden. Eichfeld würde im Hotel zurückbleiben und die Stellung halten.
    Für den Journalisten Behrens hatte sich der Hauptmann eine ganz besondere Überraschung ausgedacht: Da er wußte, daß Manfred ein großer Eisenbahnfreund war und in Thule nichts mehr vermißte als seine Modellbahnanlage, die er notgedrungen in Berlin zurückgelassen hatte, bat er ihn, die Führung der Lokomotive zu übernehmen.
    Als er sah, wie Manfreds Augen aufleuchteten, nahm er mit einem breiten Grinsen im vordersten Wagen Platz. »Dann wollen wir mal, mein Freund !« forderte er ihn auf. »Und daß du mir kein Rennen fährst mit dem alten Bähnchen!«
    Ratternd, quietschend und am Stromabnehmer unter der Lok Funken sprühend setze sich der kleine Zug in Bewegung. Behrens hatte Gefühl für die alte Technik und beschleunigte gerade so stark, daß der historische Elektromotor auch nach 66 Jahren Betriebspause nicht überfordert wurde und ruckfrei anlief. Langsam kletterte die Geschwindigkeitsanzeige über die emaillierte Skala nach

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