Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg
wir unseren Plan um 24 Stunden vorziehen und sofort zum Angriff übergehen! Wann können Sie Ihre Männer an Bord der Stahlzepps bringen, General ?«
Nehru war nur für einen kurzen Augenblick verblüfft. Dann blitzten seine dunklen Augen auf, und er erklärte zuversichtlich: »In 30 Minuten sind die vorgesehenen Einheiten an Bord der Maschinen, General !«
Sprach's, drehte sich um und bellte seinem Stab eine Reihe kurzer Befehle zu. In die gerade noch so durcheinanderwuselnden Inder kam kontrolliertes Leben: Offiziere und Unteroffiziere gaben Anweisungen, die Soldaten huschten zu ihren Zelten, kamen mit Marschgepäck und Waffen wieder heraus und begaben sich eilig, aber diszipliniert zu den drei mächtigen Stahlzeppelinen.
Jeder von ihnen war schon darüber informiert, welchem Gefährt seine Einheit zugeteilt war, und so dauerte es exakt 26 Minuten nach Befehlserteilung, bis sich je 1000 indische Legionäre an Bord eines jeden Stahlzeppelins befanden.
Bevor er als letzter Mann an Bord von SZ 59 ging, sprach Geyer noch einmal kurz mit Oberst Denen: »Uns bleibt nichts anderes übrig, als sofort loszuschlagen, denn vom Lazarett wurde mir soeben gemeldet, daß auf den Hirnrinden aller drei Getöteten AIn-Implantate entdeckt wurden. Also werden Sie und Ihre Männer exakt eine halbe Stunde nach unserem Abflug starten. Wie ich höre, lassen ihre Maschinenwarte die Turbinen schon warmlaufen !«
»So ist es, General! Wir brauchen kaum zehn Minuten, um das Zielgebiet zu erreichen. Wenn Sie mit Ihren fliegenden Zigarren eintreffen, sind wir längst vor Ort und haben jede denkbare feindliche Abwehr unterdrückt .«
»Ich verlasse mich auf Sie, Oberst !« Geyer salutierte und eilte dann über die Rampe in den Bauch der »Günter Frenzel«. Nur Augenblicke später hoben alle drei Stahlzeppeline federleicht vom Boden ab und verschwanden mit ihrem charakteristischen leichten Summen im Dunkel der Nacht.
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Friedensengel, zähnefletschend, steigt aus dem Meer empor Dieser Frieden ist verletzend, Welt im Taumel, sieh dich vor! Maskenbildner, Pazifisten, Herr der Fliegen, Utopie Lämmer an den Futtertrögen erringen keinen Sieg
(Von Thronstahl)
7. Ein deutscher Amerikaner
Mike McBain und Klaus Staak eilten in voller Einsatzausrüstung zu ihren startklaren Maschinen. Die jeweils zwei TL-Geräte 21 vom Typ He S 68 N (das N stand für Nachbrenner) liefen auf Leerlaufdrehzahl, um den Schmierölkreislauf warmzuhalten.
Die Nacht war bitterkalt, und die Maschinenwarte wollten keine Triebwerksschäden riskieren, wenn die Piloten beim Start die volle Drehzahl abriefen und dann vielleicht der schmierende Ölfilm abscherte, weil er noch nicht auf Betriebstemperatur war.
Die Warte halfen den Piloten beim Anschnallen, kletterten dann zu Boden und zogen die leichten Alu-Leitern weg. Die Hauben über den Führerkanzeln wurden geschlossen, und die Männer an den Steuerknüppeln schalteten sich in die Funkfrequenz ihrer jeweiligen Staffel ein.
Mike »Draufgänger« McBain gehörte wie sein Rottenflieger Klaus Staak zur dritten Staffel der ersten Gruppe des Geschwaders, die unter dem Kommando von Hauptmann Wilfried Hartmann stand.
Als Offizier von gleichem Rang hätte Mike eigentlich ebenfalls das Kommando über eine Staffel zugestanden, aber nach seiner Eskapade am Amazonas stand er sozusagen noch unter Bewährung. Er hatte sich selbst innerlich schon mehr als einmal dafür geohrfeigt, auf Manfreds Einflüsterungen hereingefallen zu sein. So etwas würde ihm nie wieder passieren, das stand felsenfest.
»Staffelführer an dritte Staffel: Bereitmachen zum Start!« Hartmanns Stimme im Helmempfänger riß Mike aus seinen Grübeleien. »Wir haben Freigabe! Los geht's !«
Mike schob beide Gashebel ein ganz klein wenig nach vorn, und die Heinkel rollte an, dem Ende der Startbahn entgegen. Am Boden wurde die Maschine wie alle Flugzeuge mit den Füßen gesteuert. Die Pedale des Seitenruders lenkten ebenfalls das Bugrad.
Nur einem Laien kam diese Steuermethode merkwürdig vor. Einem Piloten ging sie meist schon nach der ersten Flugstunde in Fleisch und Blut über.
Staaks Maschine rollte rechts von Mikes Heinkel, die unter der Pilotenkanzel nicht nur den stolzen Schriftzug »Draufgänger« trug, sondern auch das kleine Bild eines schwertschwingenden Siegfrieds. So ganz vorschriftsgemäß war die Individualisierung des Jagdbombers nicht, aber Mikes Vorgesetzte drückten beide Augen zu.
Piloten seiner Klasse waren rar und mußten gepflegt
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